Ethik

Unter seinen philosophischen Werken nimmt die Ethik F. Schleiermachers als Wissenschaft der Vernunft, die alle Geisteswissenschaften umfasst, einen zentralen Platz ein. Sie gliedert sich in Güter-, Tugend- und Pflichtenlehre, denen eine wissenschaftstheoretische Einleitung vorangestellt ist. Der Schwerpunkt der Ausführungen liegt auf der Güterlehre, dies hat der philosophischen Ethik den Ruf eingetragen, eine Kulturphilosophie zu sein. Schleiermacher beginnt seine Vorlesungen zur philosophischen Ethik bereits im Wintersemester 1805/06 in Halle und liest bis zu seinem Tode insgesamt achtmal (1804/05, 1805/06, 1808, 1812/13, 1816, 1824, 1827 und 1832). Vorlesungsnachschriften liegen gegenwärtig für die Jahre 1805/06, 1807, 1816, 1827 und 1832 vor.

Schleiermachers Ethikvorlesungen werden gegenwärtig von Andreas Arndt (Nachschriften) und Sarah Schmidt (Manuskripte) für die KGA Schleiermacher bearbeitet (KGA II/1).

Briefumschlag mit eigenhändigen Notizen Schleiermachers zur Ethik Vorlesung (Detail)

Praktische Theologie

Zwischen 1812 und 1833 hat Schleiermacher zehn praktisch-theologische Vorlesungen gehalten; dokumentiert sind sie durch eigene Aufzeichnungen und durch studentische Nachschriften. Die ersprießliche Führung des geistlichen Amtes ist für Schleiermacher Ziel und Zweck der gesamten wissenschaftlichen Theologie. Wovon er redete, wußte Schleiermacher auch aus der eigenen Praxis als Prediger, Liturg, Seelsorger, Katechet, Gemeindeleiter und Kirchenpolitiker.

Schleiermachers Vorlesungen zur Praktischen Theologie werden gegenwärtig von Simon Gerber für die KGA Schleiermacher bearbeitet (KGA II/11).

Schleiermacher am Vorlesungspult (Detail), Zeichnung seines Schülers Henke im Februar/März 1833