Anmerkung zu diesem Tageskalender
Schleiermacher legt in diesem Kalender seinen Monatseinträgen eine erweiterte Zweiteilung zu Grunde. Für jeden Monat führt er sein KASSENBUCH mit den Einnahmen (links) und Ausgaben (rechts); die Münzeinheiten sind, wenn nicht anders angegeben, Reichsthaler (rth), Silbergroschen (Sgr) und Gold (#). 1 Reichsthaler entspricht 30 Silbergroschen. Dazu kommen die TAGESEINTRÄGE (in der Regel links) mit der KORRESPONDENZLISTE (in der Regel rechts). Darüber hinaus nutzt er gelegentlich eine der Seiten, die das gedruckte Kalendarium des Monats enthalten, für VORMERKUNGEN. Im Zuge der Skandinavienreise hat Schleiermacher nicht die gewohnte Reihenfolge eingehalten: Die Cassa-Einträge für August und September stehen zu Beginn des August und im Juli und Oktober finden sich die Cassa-Einträge am Ende des jeweiligen Monats.
Der Eintrag steht im Ms. auf der rechten Seite. [Schließen] Sonntag 1ter September
Regen in verschiedenen Taktarten aber fast immer zunehmend Ein kleines sandgerölliges Flußthal herauf zu gleichen Höhen wo auf demselben Grunde das Steinreich wieder anfing. In gemeint ist vielleicht Borgärdet [Schließen]Borggarden(?) wahrscheinlich dem ersten Dalekarlischen Dorf versammelten sich die Leute zum über den ursprünglichen Text geschriebenzur Kirche, rothe Ledergürtel der Männer, rothe Strümpfe der Weiber. Von da an wurde die Gegend sehr hübsch durch Seen und sie umkränzende größere Höhen, nur leider kaum zu sehen in der Regenbeleuchtung. Schöne Lage von heute Falun [Schließen]Fahlun. Die Meklenburger sind noch da. Gemeinschaftliches Mittagsmahl und Grubenbesichtigung. Das Erz ist nur Kupferkies. Aus den geognostischen Verhältnissen bin ich nicht klug geworden
Der Eintrag steht im Ms. auf der rechten Seite. [Schließen]Montag 2ter
Trennung von den Meklenburgern. Regen allgemeines Bergbrauen(?). Schäumende Gewässer. Schöne Bergzüge mit frischen Fichten und Birkenwäldern und Seen. Ueber den Dal Elf kamen wir auf einer Fähre ohne es gleich zu merken. Das schöne Gasthaus in Smedjebaken. Das Wetter besinnt sich und in ein paar Stunden ist der Himmel rein, aber nicht auf lange. Schöne Beleuchtungen. gemeint ist vielleicht Laxsjön [Schließen]Laxbro(?) mittelmäßiger als wir hofften. Wohlverdiente Wartegeld [Schließen]Väntepenningar in Summa 1 ¼ rth Banco.
Der Eintrag steht im Ms. auf der rechten Seite. [Schließen]Dienstag 3ter
Der Regen mäßig aber anhaltend. Die Berge mäßigen sich auch so daß gestern das stärkste Auf und Absteigen war Schöne Seen, aber auch wol(?) ganz überschwemmte Wiesen zumal hinter heute Örebro [Schließen]Oerebro wo sich das Land bis zum hügligen mit viel Ebene herabstimmte. In heute Örebro [Schließen]Oerebro der deutsch redende Officier. – Ueber Kumla Kyrken wo Franzén früher Propst war und Blaksta nach gemeint ist wohl Vretstorp [Schließen]Westorp. Die übernachtende Diligence
Der Eintrag steht im Ms. auf der rechten Seite. [Schließen]
Die Gartenpromenade. – Der Lübecker ist mit dem Amerikaner wieder da. He is a relation to Amory. – Vom Pulver(?) bedrängte Fahrt. Das Wetter bessert sich, heller warmer Sonnenschein durch etwas Nordwind gemäßigt. Das Terrain wie gestern. Um Mariestad sehr fruchtbares Land mit fast vollendeter(?) Erndte. Gang auf den Kirchhof. Der gebrochne Wagen wird geflickt. Schlechtes wahrscheinlich falsches Gasthaus in Hön(?)säter. Zeitungen in Mariestad.
Der Eintrag steht im Ms. auf der rechten Seite. [Schließen]Donnerstag. 5.
Bei heiterem Himmel und frischer Luft fröhliche Abfahrt aus dem schlechten Wirthshaus. Gang auf die Kinne kulle. Der Wagen war wieder gebrochen. Trapp oder Basalt habe ich nicht gesehen, sondern nur zweierlei Sandstein und Kalk. Doch erschien mir hie und da in den Feldmauern etwas wie Grünstein. In Lidköping langer Aufenthalt des Wagens wegen. Die Lida schöne Aussicht auf der Brücke. Ebene sehr fruchtbare Gegend den ganzen Tag sehr wenig aber schöner Wald. Die Leute in der Erndte aber nicht fleißig. Korberndtewagen. Hunneberg und Hellberg. Der eine scheint wirklich säulenförmig aber unregel(?)mäßig abgesonderten Basalt zu haben. Kalk dabei, ob Stintstein konnte ich nicht eruiren(?). In heute Vänersborg [Schließen]Venersborg schon bei dunklem angekommen. Schönes Gasthaus und gutes Essen.
Freitag 6.
Wir kamen erst nach 6 Uhr auf den Zug. Unsicherheit über den rechten heute Göta Älv [Schließen]Götha Elfve und den Anfang des Kanals. Den lezten gab hernach der Augenschein. Er kommt aus dem Strom selbst etwa(?) einige hundert Schritt oberhalb des ersten Falles. Das andere haben wir nur heute Nachmittag aus Conjectur dahin entschieden daß der Nyabroström der eigentliche Elfve und der Carls Graben nur gemacht um den reißenden Anfang zu vermeiden. Der ganze Weg Granitebene zum großen Theil gut angebaut. Am Kanal Granit und Gneis [Schließen]Gneus aber im Bau auch viel Basalt, Kalkstein, auch schwarze Kreide lag da. Wir sahen Schiffe hinuntergehn, sprachen bei Herrn Major von Erickson vor. Nach einem langsamen Mittag ab von heute Vänersborg [Schließen]Wenersborg nach heute Uddevalla [Schließen]Udewalla. Die Lage, der Giebichensteiner Thurm. Markt(?). Von der Nordsee nur ein kleiner Meerbusen sichtbar, Felsigt,(?) Inseln liegen davor(?). Abends schwierige Ueberlegungen über die weitere Reise. Geldwechsel in Udewalla. Erst in schwacher Dämmerung kamen wir nach heute Kviström [Schließen]Qvistrum. Die Andacht zum Kreuz. Die zum Theil schlechten und engen Wege waren für den Kronprinzen nicht gebessert.
Sonnabend 7.
Die Felsen werden mächtiger. Die großen Granitklumpen ragen anfangs aus gutem wenn auch nicht immer aufs beste angebautem Boden hervor; dann starren sie aus ihrem Heidegrund von wenig Wald unterbrochen und zum Theil sumpfig. Vor Strömstad erst noch schöne Felsparthien in frischem Fichtenwald, dann ödes Klippengewühl eins mit Moos bedekt von kleinen Inseln angebauten Landes unterbrochen. – Nach dem schönsten Morgen und fallendem Nebel bewölkte sich doch der Himmel wieder ganz, so daß wir Regen fürchteten bis nach Mittag die Sonne sich wieder durcharbeitete. Grenze Svinesund So wie man dort über den Berg war traten wir in eine Ebene aus der aber freilich noch Granitklumpen hervorragten oben kahl oder bewaldet. – Ist man nicht im Walde so sieht man immer Häuser, das Ganze macht sich also viel wohnlicher als Schweden. Andere Beförderungseinrichtung. Wartegelder jedoch nicht streng genommen. Späte Ankunft in gemeint ist Fredrikstad in Norwegen [Schließen]Friedrichsstadt
Sonnabend den 7ten September An Mutter in Strömstad zur Post gegeben
Sonntag 8
Ohne Vorboten gereist, weil wir wegen des nöthigen Geldwechsels die Stunde nicht bestimmen konnten. Aus Versehen kamen wir von gemeint ist Karlshus [Schließen]Carlshuus, wo wir nur um eine Stunde das Dampfschiff versäumt hatten. Uebles Gerücht daß es keinen Wagen mitnimmt. Entschluß in gemeint ist Prinsdal [Schließen]Printsdal zu bleiben nachdem wir in gemeint ist wohl Sundby [Schließen]Sundeby wo wir späten und schlechten Mittag machten durch Ruhen und zwei Stationen weiter hin durch die Pferde sehr lange waren versäumt worden. –
Sonn über den ursprünglichen Text geschriebenMontag 9ter
Schöne Fahrt durch Wald über den gemeint ist der Ekeberg [Schließen]Eggeberg über den ursprünglichen Text geschriebenEgeberg mit der Aussicht auf die Stadt und die höchst bebaute und liebliche Gegend. Bei Herrn Schmiedt(?) im Hotel du Nord. Steffens erscheint etwas spät. Der Graf macht unterdeß Geldgeschäfte für 500 Schilling Banco Norwegisch 523 rechnend. Gemeinschaftlicher Gang nach Buchladen Postcomtoir. gemeint ist Akkershus [Schließen]Aggershuus Festung. Professor Keilhau erscheint nachdem ich ihn vergeblich aufgesucht. Die Abfahrt auf heute Abend verabredet. Mittag ohne Suppe. Des Bremers Meyer Reise nach Nordcap. Kvenisch, eine finno-ugrische Sprache [Schließen]Die Queensche Sprache zwischen Nordkap und Torneå. Fahrt im schönsten Wetter nach Jonsrud. (Thonschiefer dominierte schön am Egeberg so auch hier.) Kurz vor Jonsrud sah ich wieder Granit.) – Der Skjutsbonde im Sonntagsfrakk von gestern und der kekke kleine Lumpenfrak heute Abend. – Fahrt in dem theuer geliehnen Wagen mit unaufschließbaren Thüren sehr anmutig im Ms. auf der rechten Seite notiert [Schließen]mit wechselnden Aussichten auf den Fiord, hernach schön eingebauten Mulden zwischen den größtentheils mit Wald bewachsenen Höhen, schöne Felsparthien. In Jonsrud war nur eine Stube zu haben.
Der Eintrag ist im Ms. auf der rechten Seite notiert. [Schließen]Dienstag den 10ten
Etwas verspätete Abfahrt mit nicht sonderlichen Pferden ließ bei dem vielen Auf und Ab viele Warte(?)gelder vermuthen und machte die Ankunft in Kongsberg unwahrscheinlich. Schöner Morgen, aber am gemeint ist wohl Krokkleven, heute Krokkleiva [Schließen]Kraakekleven unerwartet dicker Nebel, der nichts von gemeint ist Ringerike [Schließen]Ringerige durchscheinen sch ließ. Der gescheidte Gästgifver in gemeint ist Sundvollen [Schließen]Sundvold der nur zu theuren Schnaps hatte erspart uns drei Viertel Meilen; somit klärte sich, da die Nebel fielen, die Aussicht in doppelter Hinsicht auf. gemeint ist Ringerike [Schließen]Ringerige fruchtbar, anmuthiges Spiel von Land und Wasser, öftere Ueberfahrt über der Zeile⎡noch nach der ersten Brücke. Von Kungsvold über den ursprünglichen Text geschriebenKungshaven schlechter Weg sandiger Berg. Wenig verspätete Ankunft in Fossumgaard. Spaziergang mit Herrn Wegener in seinen Anlagen. Diner en quatre von Schnepfen und gefüllten Plinsen. Er aus Königsberg, sie aus Hamburg. Nach Tisch zum Blauwerk, dann Kaffee, darüber ward es fünf Uhr und wir kamen nur bis heute Hokksund [Schließen]Hougsund über den hier ziemlich breiten und reißenden Drammen. – Die Kobaltgruben eine Stunde vom Werk sind Gänge mit Quarz im Glimmerschiefer. Wegeners Erzählungen von den Bauern im Storthing. – Im Blauwerk ein Arzt und eine Schule. – Leidlich schlechtes Quartier; frischer Lachs
Der Eintrag ist im Ms. auf der rechten Seite notiert. [Schließen]Mittwoch den 11ten
Der Regen stellt sich wieder ein bald nach unsrer Abreise. Geldangelegenheit vorher. Im Regen nach Kongsberg zu (1 Buchstabe)[...] über den ursprünglichen Text geschriebenFrau Hirt. Der gefällige Oberförster Tillisch(?) Münze Schmelzhütte Gewehrfabrik Kirche. – Ström Director, Staansdorf, der Eleve. – Nachmittag aber heute Hokksund [Schließen]Hougsund – langes Warten auf Pferde, Nachforderungen von gestern her – doch noch glüklich nach Drammen wo wir im Dunkeln mit einem Wegweiser, ich mit eingeklemmtem Ueberrock, im Hotel d'Angleterre ankommen. Endlich heute Mittag und Abend eine Brühsuppe. Hamburger Zeitungen mit Berliner Nachrichten
Der Eintrag ist im Ms. auf der rechten Seite notiert. [Schließen]Donnerstag 12
Schmuziger Spaziergang nach dem Berge mit der schönen Aussicht. Die Schauspieler aus Christiania waren noch im Hause Abfahrt Paradies becken(?) waren auch nicht hell. Schon bis dahin und auch nachher eine Reihe malerischer Aussichten von Berg, Wasser, Wald und netten einzelnen Wohnungen Dann der Fjord und die Landhäuser um Christiania. Wir kommen noch zu Tische zurecht, aber doch als die lezten. Gegen Abend mit Steffens zu Professor Sverdrup, der uns des Regens wegen zurückfahren läßt. – Noch spät Professor Holst mit Vorschlägen.
Freitag 13.
Unauflösliche Frühstücksaufgabe. Herr Keilhau holt uns ab auf das mineralogische Cabinett besonders zur angefangenen geognostischen Sammlung. Die Skizze seiner Karte nebst angefangenen Ausführungen. Geschichteter Porphyr in der Nähe von Christiania im Thonschiefer. Fast gar keine (6-7 Buchstaben)[...]ischen Gebirgsarten Nur ein basaltartiges Gestein ohne Olivin. Gabbro auf der nördlichsten Spize von Europa, ebenso im südlichen Norwegen als Lager (ich glaube im Gneuß). Durch Kieselerde umgewandelter Kalk in der Nähe des Granit, aber schon eine Viertelmeile davon. – Porphyr mit Feldspathmandeln – Mineralogische mir unbekannte Seltenheiten einen Tulith (was die Abstammung aus Tellemarken andeuten soll) rosenrother Akmit aber ohne die ihn eigentlich charakterisirende Spize fast granitfarben. – Uebergangsgranit (sehr kristallinisch) und eben solcher Syenit auch im Norden. Keilhau erzählte, daß als Bach(?) hier war von der Erhebungstheorie noch keine Rede gewesen. – Zum Lector Keyser(?), der nicht deutsch sprach auf das Museum nordischer Alterthümer. In Norwegen fast nur Eisen mit Ausschluß von Kupfer und Stein, ein höchst zierliches Bernsteingefäß. Würfel in Gräben(?) ganz nach unsrer Weise nur länglich. Mittag Hummer und Flunder, Auerhahn Oblaten. – NM Fahrt zum Bischof, Besuch bei Professor Stenersen. Abend bei Holst.
Sonnabend 14ter
Durch Mißverständniß verspätete Abfahrt mit Steffens durch gemeint ist Maridalen [Schließen]Mariedahl ( heute vann; gemeint ist Wasser oder Binnensee (Maridalsvannet) [Schließen]Vand und gemeint ist Hammeren, ein Ortsname in Maridalen [Schließen]Hammer). Wir konnten den geraden Weg nicht fortsezen weil er durch den Sturm mit Bäumen versezt war, deshalb über Bogstad-Osten halsbrechender Weg mit vortrefflichem Kutscher nach Bogstad Einstöckiges aber doch großes Wohnhaus des Grafen Wedel Jarlsberg. Auf dem Wege die Aussichten über den Fiord unter anmuthigem Schleier, auf der entgegengesezten Seite aber lagen die Wolken einfarbig und verstatteten wenig Aussicht. Frühstück kurz vor Bogstad Den lezten Theil der Reise kannten wir schon. Mittag aßen wir allein mit Steffens oben, das leere PostComtoir, vergeblicher Besuch bei L über den ursprünglichen Text geschriebenHersleb mit dem freundlichen Dahl. (Grüße zu bestellen von Ingermann an Reimer Ranck(?) und Tiek.) Verabredung wegen nachzusendender Briefe an Guldendahlsche Buchhandlung.
Die Universität ohne Rector, ohne Honorar; Graf Wedel Procancellarius, der Kronprinz Kanzler. – Die Stadt wird ganz vermittelst einer Wasserleitung aus einer Grube außerhalb getränkt. Die Storthings Säle sehr niedrig, – Abends komt noch Holst und verabredet die Parthie zu Treskow. Vorher Thee mit Hamburger Zeitungen bei Zavini(?). – Landraad von Adamson(?) Kreids(?) Grav Schwerin Professor Schlei(?)di(?)gel
Sonntag 15ter
Abschiedsbesuch bei Keilhau. Mit Holst zum Staatsrath von Treskow gefahren durch den botanischen Garten bei der Rükkunft Sverdrup und Gierlef vorgefunden. Früher Mittag und Abfahrt nach Drammen. Gutes Wetter aber schon schummrige Aussicht auf Paradiesbacken. Zum Schauspiel über den Strom hinüber. Gegeben „Die erste Liebe und der Hofmeister in Verlegenheit[“] im Ms. auf der rechten Seite [Schließen]Lezteres ein Vaudeville wobei bald anfangs die Marseillerhymne als Duett vorkam.
Der Eintrag steht im Ms. auf der rechten Seite. [Schließen]
Fahrt nach Jarlsberg. Anfang reizende Gegend, bei gemeint ist Holmestrand [Schließen]Holmstrand romantischer – mit Graf Wedel nach dem Tönsberger Pophyrberg. – Mittagsessen en famille. NM Wirthschaftsgebäude und Brauerei. Gespräche am Kaminfeuer vor und nach dem Abendbrodt.
Der Eintrag steht im Ms. auf der rechten Seite. [Schließen]Dienstag den 17ten
Spätes Frühstük vorher Gartenpromenade. Fahrt nach gemeint ist Fredriksvärn, heute Stavern [Schließen]Friedrichsvärn. Der erste Theil ziemlich gleichgültig in einer mit Fichtenwald besezten hohen Mulde zwischen 2 Bergzügen – Romantische Stelle vor der lezten Station gemeint ist vielleicht Stokke [Schließen]Stukkeroe(?) plastisch ins tiefe Flußthal über die Brücke. Höchst malerische Lage von gemeint ist Larvik [Schließen]Laurvig. Madame Nilsen(?) in Frederiksvärn schafft uns endlich eine Schüssel Fische für ungeheures Geld. Das Dampfboot geht spät. Die Seekrankheit fängt nach Tische an –
Der Eintrag steht im Ms. auf S. 63 oben links. [Schließen]Dienstag 17 An Mutter in Frideriksvärn zur Post gegeben
Der Eintrag steht im Ms. auf der rechten Seite. [Schließen]
und dauert die Nacht durch fort; ich krieche erst nach 10 Uhr aus der Koje. Vor Gothenburg nöthigt uns der Regen in den Wagen zu steigen. Schwieriges Fortkommen bis zur Stadt in Begleitung eines Zollbedienten Das Diner wird uns angekündigt zu dem wir auch wirklich aus dem Goetha(?) Källen(?) abgeholt werden. Ganz unvorbereitet erkannte ich die Gräfin aus Trollhättan erst bei Tisch und kam gar nicht an die junge Schwerin. Aber hernach beim Thee
Der Eintrag steht im Ms. auf S. 63 oben links. [Schließen]Mittwoch 18 Von Mutter am 19ten August aus Putbus durch Baronin Schwerin empfangen.
Der Eintrag steht im Ms. auf der rechten Seite. [Schließen]Donnerstag 19ter
Herrn Milow aufgesucht und gefunden. Gute Nachricht von Herrn Lindberg und Min(?)ona Hjort die aber am Hafen in Mustigad(?) wohnen. Einkauf. Besuch und Einladung von Dunkel. Gang mit dem Baron Schwerin durch die Stadt zu General (?) Edell über den ursprünglichen Text geschriebenEdenhielm (Edenhielm) und Graf Rosen dann auf das alte Observatorium. Mittag bei Lamborgen(?) wo außer der Schwerinschen Familie nur Laurent waren. Mit Herrn Laurent und dem Graf zu Herrn Dunkel, dann mit diesem und Dr Brun(?) zum Bischof Wingaard. Von Dunkel nach Hause geführt – Zu dem Bißthum gehört außer Bohus Län auch Halland und ein Theil von Westgothland – Der Bischof von Skara steht im Geruch des Swedenborgianismus. In Gothenburg herrscht im ganzen Methodismus mit heftiger leidenschaftlicher Declamation in sehr langen Predigten Das Bißthum umfaßt 9 gemeint sind Harad, d. h. Bezirke [Schließen]Herradt(?). Der deutsche Prediger hat im Consistorio den Siz nach dem Domprobst – Gothenburg ist nach großen Bränden so schön wieder aufgebaut. Beim Bischof war mein Bild von Heyne welches ihm Dunkel verehrt gegenüber Neander. Herr Dunkel selbst ist nach den übereinstimmenden Äußerungen von Herrn Milow und Madame Laurent bei seiner Gemeine recht beliebt seine Declamation sei theatralisch studirt, auch schien es als ob man ihn ungleich fände in seinen Äußerungen. – Da diejenigen welche schwedisch communiciren auch gleich zur schwedischen Abtheilung gehören, sagte er, so habe er nur noch einige Achtzig Communicanten, woran die gemischten Ehen schuld sind. – Im Gymnasium wird auch Dogmatik gelehrt und dazu ist das Brunsche(?) Compendium bestimmt. – Die symbolischen Bücher sind alle als Norm gültig, aber nur auf die Augsburger Confession wird der Eid abgelegt.
Der Eintrag steht im Ms. auf S. 63 oben links. [Schließen]Donnerstag 19. An Gertrud zum Abgang für Sonnabend an Herrn Dunkel übergeben.
Oberhalb der Tageseintragungen stehen im Ms. die Korrespondenznotizen vom 17. – 27. 9. , s. dort [Schließen]Freitag. den 20ten
Abreise aus Gothenburg bald nach 5 Uhr. Vieles Gedränge mit Marktwagen, vorzüglich Holzwaren, Stühle, Sofagestelle, Bettgestelle p. – Ebene mit Unleserliche Stelle (5 Buchstaben)[...] Zügen(?) von Gneußklumpen durchschnitten, deren Fortsezungen die Skjären sind. Von Åra zuerst ein Blick zwischen den Skjären durch aufs ofne Meer. Bald darauf zwischen den hohen Rücken(?) nur Heideland(?) von einzelnen Oasen unterbrochen deren Backa eine ist. Gegen gemeint ist Varberg [Schließen]Warberg hin, dessen Fort(?) einen schönen Punkt bildet (große Menge von Schiffen in der Ferne) nimmt das cultivirte Land sehr zu, wechselt aber hernach wieder mit überschwemmtem Heideland und Torfmooren. Bei Falkenberg eine schöne Brücke; sonst Ort und Lage sehr gleichgültig – Der Graf klagt seit gestern über Seitenschmerzen als Folgen der Seekrankheit. – Diesen Morgen nöthigte uns der (?) gemeint ist Skjutsbonde, der Postillon [Schließen]Sc(?)hjußbonde den Wagen auf zuschlagen.
Sonnabend 21ter
Anmuthiges Terrain gut angebautes Land wechselnd(?) mit Wald auf den Höhen und schönem Weideland zu den Seiten der vielen ziemlich breiten Bäche. Als wir aber herabgestiegen waren kamen wir vor gemeint ist Halmstad [Schließen]Halmstadt wieder in die Heide (Aprikosen Pfirsichen und Feigen beim schwedisch für Gouverneur [Schließen]Landshöfding, O Unleserliche Stelle (3 Buchstaben)[...] und Beefsteak im Wirthshaus) die auch hernach wieder häufig war. Zulezt verdeutschte(?) sich Schweden in Bauart und Bestellung Rittmeister Mühlenfels in gemeint ist Ängelholm [Schließen]Engelholm konnte nicht besucht werden hatte aber Landtaufe und hatte auf einen Bruder gewartet der aber schwerlich in Stockholm wohnen kann. Wir kamen noch im Schimmer(?) in Helsingborg an und haben etwas über 18 preußische Meilen gemacht. Thee; es fanden sich 4 Stück Schwerin vor. – Das selige Ende der Medicinf(?) Unleserliche Stelle (2 Buchstaben)[...]sche(?) die 4 schmolzen zu 3 zusammen.
Sonntag 22.
Gang durch Helsingborg das kein besonderes Zeugniß ablegt. Abfahrt auf dem sehr schlechten Paketboot mit dem jungen Altonaer Paar. Vorher entdeke ich im Buch Klenze und Lachmann. – Helsingör im Hotel du Nord. Paß muß zulezt persönlich geholt werden. – Anblick des Kullen von der See Seite aus dem Paketboot. Das Schloß gemeint ist Kronborg [Schließen]Kronenborg mit Hamlets Terrasse; Ingermann ist wieder da. Der Postillon will uns nicht über die Schlösser fahren. Chaussee stellenweise sehr schlecht; Das Terr(?) Das Terrain ziemlich eben, stellenweise hügelig, treflicher Boden, schöne Bäume, wiederholte Torfstiche; in Hirschholm werde ich auf dem Kupferstich erkannt. gemeint ist Lyngby [Schließen]Lungby sehr anmuthig. Anblick von Kopenhagen von dieser Seite her nicht sehr interessant, das Schloß ragt hervor. Hotel royal auf dem sehr schönen Plaz vor dem neuen Schloß gemeint ist Christiansborg [Schließen]Christianborg. Wir durch Tinte verschmiert [Schließen]können(?) nicht nebeneinander wohnen weil ohnerachtet für uns durch Tinte veschmiert [Schließen]bestellt(?) ist. Thee und Abendbrodt. Der unbekannte Berliner Student.
Der Eintrag steht im Ms. auf S. 63 oben rechts. [Schließen]Sonntag 22. An Mutter in Helsingborg zur Post gegeben
Montag 23ter
Vergeblicher Gang zu Deichmann. Karten durch Tinte verschmiert [Schließen]a(?)bgegeben bei Propst Clausen und Professor Sibbern. Beck(?) vergeblich in der Stadt und auf der Zollkammer gesucht; hinausgefahren und niemand gefunden. Collision mit den Soldaten Streit mit dem Kutscher. Ich bin nach Kopenhagen gekommen um Dialektik zu schreiben Kla(?) Sibbern und Petersen stören mich darin und engagiren mich zu Freitag Mittag nebst dem dazu kommenden Grafen der mich auf Mittwoch zu Herrn Kirstein einladet mit Einfügungszeichen drei Zeilen tiefer ⎡Sibbern bringt mich noch zu Hofprediger Mynster, der mich auf Donnerstag Mittag einladet. Mittag an table d'hote. Besuch von D Johannsen(?) Sibbern holt mich ab zu Conferenzrath Oersted, der uns beide auf Donerst(?) Morgen Mittag einladet. Vergeblicher Besuch bei Klausen dem ich ab hier im Ms. auf der rechten Seite notiert. [Schließen]auf Mittwoch absagen muß und die Frau zwinge(?) mich auf Sonnabend einzuladen. NB Vor Tisch bringt mir Bechs Schwager den Brief.
Der Eintrag steht im Ms. auf S. 63 oben links. [Schließen]Montag den 23 Von Mutter aus Götemiz vom 15ten September über Hamburg gegangen
Der Eintrag steht im Ms. auf der rechten Seite. [Schließen]Dienstag 24
Besuch von beiden Klausen und Bech(?). Der Sonnabend kommt in Ordnung. Mit Bech(?) nach der Docke(?) und Charlottenborg via(?) Kunstakademie. 30 Jahre älter, Professor Lund ein Freund von Rauch. Professor Eggersberg. Bei Deichmann 50 Stück(?) Reichsthaler(?) dänisch empfangen. Mit Sibbern durch die Bildergalerie. Schöne holländische Sachen, Landschaften von Everdingen Boots(?) Sachtleben(?) Ruisdael. – Eine dem Penni zugeschriebene Margarethe aber wahrscheinlich von Garofalo. – Eine aber etwas zerstörte wahre(?) schwerlich ächte Anbetung der Könige von Raphael. – Eine heilige Catharina von Leonardo da Vinci – Von der Gallerie vergebliche Versuche bei Brandis, der mir hernach vorbei fuhr als es zu spät war. Mittag bei ConferenzRath Oersted mit Bekannten und Unbekannten. Eingeladen von Oehlenschläger auf Morgen Abend und von Rothe(?) auf Uebermorgen Abend. Theater Hernach Brief von Gertrud und Brandis. Später Thee
Der Eintrag steht im Ms. auf S. 63 oben rechts. [Schließen]Dienstag 24. Von Gertrud vom 9ten September über Christiania zurück – Von Brandis und an Brandis.
Der Eintrag steht im Ms. auf der rechten Seite. [Schließen]Mittwoch 25.
Sibbern holt uns ab und wir fahren zusammen zu Bech(?), Frühstück, Fahrt durch den Thiergarten, Fortunen und Eremitage unendliches Wild. Frederiks Dal, Spaziergang, Frühstück bei Friederike Brun; sie ist sehr taub(?); über Charlottenlund zurück; Mittag bei Kirstein Conferenzraad. Großes Diner. Zu Fuß zurück, mache allerlei Umwege, zu Oehlenschläger. [Graf Schulin] seine Frau die jüngere Tochter und zwei Söhne. Manche unbekannte Größen
Der Eintrag steht im Ms. auf S. 63 oben links. [Schließen]Mittwoch 25. Von Gertrud am 21ten, bei Oehlenschläger erhalten.
Der Eintrag steht im Ms. auf der rechten Seite. [Schließen]
Fahrt zu Brandis nach Valhöj(?). Tee, Gespräch, Spaziergang im Garten. Bestellung an Reimer wegen Contract und Druk (3 Buchstaben)[...] über den ursprünglichen Text geschriebenin Kopenhagen. Zurückgekomen finde ich die Einladung vom Studentenverein. Professor Hohlenberg übernimt die Antwort. Mit ihm und [...](?) in die Frauenkirche. Thorwaldsens Christus und 12 Apostel Mathäus ausgelassen. Christus kommt her zu mir. Paulus in rednerischer Stellung aber mit dem Schwerdt. Sonderbare OrgelVerkleidung. Das neue Universitäts Gebäude. Conferenzrath Mynster holt uns ab zum Mittag bei sich: Brönsted, Olufsen, Hornemann. – Sibbern begleitet uns über Haus zu Rothe(?).
Der Eintrag steht im Ms. auf der rechten Seite. [Schließen]Freitag 27ter
Der Einkauf kommt der gestern mit Bechs Töchtern besprochen war. Besuch von Martensen über die Dogmatik – Bech holt uns ab. Zollbude, Neuer Holm, Waldemar(?), Khristiansholm Ausladung des Christus von Thorwaldsen. [...](?) und [...](?) [...](?) [...](?). Alter Holm Räperbahn(?) und Ankerschmiede, Holmskirche mit den Denkmälern und besonders geformten Särgen. Besuch von Graf Schulin und Herrn La Fare(?). – Oehlenschläger und Clausen holen uns ab zum Mittag in der Schießbahn. Lieder Toastes integer vitae(?) und Fackelgesang draußen. Die Conspiration wegen der Predigt bricht aus, und Bech macht sie zu Hause fertig. Thee. – Der Etat der dänischen Marine ist 1200000 ReichsBankThaler, wozu noch die Zinse (2-3 Buchstaben)[...] über den ursprünglichen Text geschriebenihrer Fonds kommen. – Der eingepakte Christus(?) wog(?) 16000 Pfund: die großen Anker wiegen(?) 6(?)–8000 Pfund – Waldemar(?) ging(?) 12 Fuß tief im Wasser, Unleserliche Stelle (mindestens 6 Buchstaben)[...]irt(?) wurde es 18 bis 19.
Der Eintrag steht im Ms. auf S. 63 oben rechts. [Schließen]Freitag 27. Kommt Mutters Brief vom 31. August glüklich aus Schweden zurük.
Der Eintrag steht im Ms. auf der rechten Seite. [Schließen]
Bech stattet Bericht ab. Sibbern bringt die Zeitungsnachricht. Gang zu Johansen, Kleiderprobe, Text; Gesang Auswahl. Von da zu Etatsrath Lehmann(?) Nolte(?)sche Gallerie. Endlich kann die Predigt anfangen Mynster und Monrade(?), Bischof der [...](?) Kirche, überraschen mich beim Anziehen Mittag bei Klausen. Hernach noch etwas Predigt mit mancherlei Störungen. Abend im Studenten verschmierte Tinte [Schließen]verein(?) NB Lehmann wünscht die Consumtion von Seegras(?) zu kennen.
Der Eintrag steht im Ms. auf S. 63 oben links. [Schließen]Sonnabend 28 Brief an Gertrud durch M Unleserliche Stelle (ca. 4 Buchstaben)[...] zur Post geschikt
Sonntag. den 29ten
Der etwas störende Besuch des Studenten aus dem ich nicht recht klug werden konnte. Frau Dr. Johannsen kleidet mich ein. Die Predigt läuft so leidlich ab. Die beiden Prinzessinnen bekommen nur Einen Bückling. Frühstück bei Johannsen mit allerlei fremden Gesichtern Zu Mejer(?) nach der Zollbude und auf die Caledonia. Pastor Hamburger macht doch noch meine Bekanntschaft. wogegen La Fare den versprochenen Morgenbesuch über der Zeile⎡gestern unterlassen hatte. Mittag in der kleinen Kajüte. Die Seefahrt läuft glüklich ab. Ankunft in Malmöe wo es etwas confus herging. Rector Tegner(?) hilft dem Grafen nicht viel. Lebewol der Studenten. Wir fahren endlich ab, und das Schicksal führt uns wieder nach gemeint ist Skivarp [Schließen]Skifvarp statt nach gemeint ist Rydsgaard [Schließen]Rysgaard
Montag 30ter
Ankunft in gemeint ist Rydsgaard [Schließen]Rysgaard. Zweiter Kaffe. Der Kammerherr, die Gräfin, der Professor, der Obristleutnant. Als wir spazierengehen wollen kommt der Nachbar; der Weg wird aber doch mit dem Professor fortgesezt. Anmuthiger Teich mit Waldung. [In Lund gänzliche Abnahme auch der medicinischen Doctorpromotionen Gegen 600 Studenten. Die Mediziner ein theoretisches und ein praktisches Examen nach dem Examen artium und eines ehe sie sich zum Doctorat melden. Der Bischof ist auch Prokanzler aber nicht im consistorium academicum.] Vor dem Essen macht die übrige Welt noch Toilette Unser Skjuts wird zurückgeschickt. Wir fahren mit 4 Füchsen nach Ystad. Besorgungen, spätes Abendbrodt schlechte Austern wir werden zu früh aufs Schiff commandirt. Abfahrt gegen halb 9 Uhr Ich lege mich zeitig, die Nacht geht glüklich über.
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