November 1792

Zwist mit dem Schlobittener Hausherrn; Schleiermacher hört sich über Catel in Berlin nach einer anderen Stelle um.Vgl. Brief *198 und Brief 200, 17–37 [Schließen]

November 1794

Beginn der Arbeit an der Übersetzung der Blairschen Predigten.

01. November 1796

Teilnahme an der Geburtstagsfeier Johann Joachim Spaldings.Vgl. Brief 350, 158ff [Schließen]

November 1796

„Zwist mit dem Militär“; Schleiermacher tritt in die Ressource in der Heilig-Geist-Straße in Berlin ein.Vgl. Brief 349, 4f und 52ff ; über den „Zwist" ist sonst nichts näheres bekannt. [Schließen]

November 1797

Schleiermacher berichtet seinem Onkel Stubenrauch über die Drucklegung seiner Übersetzung der Fawcettschen Predigten; aus Stubenrauchs Antwort geht hervor, dass diese Übersetzung zu Schwierigkeiten bei der Zensur geführt hatte, denen durch das Eingreifen des Oberhofpredigers F.S.G. Sack begegnet werden sollte. Sack verfasste eine auf den 28.10.1797 datierte Vorrede zu der ersten Predigt („Unsittlichkeit, eine Folge des Unverstandes“), die – ohne Nennung des Übersetzers – mit der Jahresangabe 1798 separat bei Mylius in Berlin erschien.Vgl. Brief 426, 15ff [Schließen] – Schleiermacher arbeitet an einer Rezension von Kants „Metaphysik der Sitten“ (1797); ein – nicht erhaltenes – Manuskript der Rezension wird von Friedrich Schlegel erwähnt.In dem Brief an A. W. Schlegel vom 28.11.1797 (F. Schlegel: Werke, Bd 24, S. 45) heißt es: „Was ich von ihm außer den Beyträgen zu meinen Annalen der Philosophie vor der Hand erwarte, ist bloß eine Recension von Kants Metaphysik der Sitten. Sie wird gewiß an Gründlichkeit und Strenge ihres Gleichen suchen, und gewiß eine ungemeine Popularität haben, d. h. großen und allgemeinen Effekt. Daher wünschte ich sehr, daß ich sie noch zeitig genung erhielte zu den beyden ersten Stücken, da sie allerdings zu dem eclat, mit dem wir auftreten müssen, auch das ihrige beyträgen könnte. Da ich sehr viel mit ihm darüber gesprochen und auch ein bedeutendes Stück, was dazu gehört, geschrieben gesehn habe; so wirst Du meinem Urtheil wohl etwas trauen dürfen." [Schließen]

Winter 1798

Schleiermacher besucht sonntags von 11 bis 1 Uhr eine Vorlesung, vermutlich Kiesewetters Vorträge über Moral; er wird deswegen von F.S.G. Sack ermahnt.Vgl. Brief 548, 48–56 [Schließen]

Gegen Jahresende 1798

Schleiermacher arbeitet an der (Fragment gebliebenen) Abhandlung „Versuch einer Theorie des geselligen Betragens“, die Anfang 1799 im „Berlinischen Archiv der Zeit und ihres Geschmacks“ erscheint.Vgl. KGA I/2, 163–184 [Schließen]

01. November 1799

Von August Wilhelm Schlegel erhält Schleiermacher 40 Exemplare des Privatdrucks eines „Sonetto à la burchielleska“ gegen Garlieb Merkel, weil dieser in Berlin das Gerücht verbreitet hatte, den Brüdern Schlegel sei vom Weimarer Hof eine Fortsetzung des „Literarischen Reichsanzeigers“ im Athenaeum verboten worden; zusammen mit Bernhardi und Fichte soll Schleiermacher das von A. W. Schlegel und Tieck verfasste Gedicht gezielt in Berlin verbreiten.Vgl. Brief 715, 3–30; zum Gerücht Brief 710, 32–37 [Schließen]A. W. Schlegel schlägt Schleiermacher vor, Friedrich Heinrich Jacobis Schrift „Jacobi an Fichte“ für das Athenaeum zu rezensieren;Vgl. Brief 715, 47–52 [Schließen] dieser Plan wird nicht realisiert.

Anfang November 1799

Schleiermacher beginnt mit der Niederschrift der „Monologen“;Vgl. Brief 717; über die Entstehung dieser Schrift, die Anfang Januar 1800 ohne Nennung des Autors erschien (KGA I/3, S. 5–61), gibt Schleiermacher rückblickend in einem Brief an Henriette Herz vom 16. September 1802 Auskunft: „Nichts ist mir so unvermuthet entstanden. Als ich die Idee faßte, wollte ich eigentlich etwas ganz objektives machen, nicht ohne viel Polemik, und das subjektive sollte nur die Einkleidung sein. Aber im Entwerfen des Plans wuchs mir das subjektive so über den Kopf, daß auf einmal die Sache, wie sie jezt ist, vor mir stand“ (Briefe, Bd. 1, S. 338). – Zur Entstehung vgl. auch die Historische Einführung in KGA I/3, S. XV–XXI. [Schließen] bereits zum 21. November – seinem Geburtstag – hoffte er, das Manuskript abschließen zu können.Vgl. Brief 719 [Schließen]

Wohl November 1799

Schleiermacher berichtet seiner Schwester Charlotte, er habe Unannehmlichkeiten, die Eleonore Grunow betroffen haben, „durch eine mit dem besten Willen und im reinsten Eifer begangene Unvorsichtigkeit vielleicht vermehrt und verlängert“.Vgl. Brief 726, 27–29 [Schließen] Dabei handelt es sich möglicherweise um den Heiratsantrag, von dem Schleiermacher der Schwester unter dem Datum des 1. Juli 1801 rückblickend, aber ohne nähere Zeitbestimmung berichtet.Vgl. W.Dilthey: Leben Schleiermachers, Berlin 1870, S. 483–485; Dilthey setzt den Vorfall aufgrund des Datums des schriftlichen Bekenntnisses Schleiermachers in 1801, wobei er für 1799 ohne nähere Angaben über die „leidenschaftliche Aeußerung eines Moments“ zu berichten weiß, die Schleiermacher selbst lebhaft getadelt habe. – Unter dem 1.7.1801 schreibt Schleiermacher, er habe von einer romantischen Begebenheit (die er eventuell als Stoff für seinen Roman verwenden wollte) zu berichten, „ob ich gleich weiß daß Du mich tadeln wirst wie ich mich selbst getadelt habe; wenn ich Dir nur auch meine Bewunderung der Grunow so mittheilen könnte, wie sie es verdient. Es war bei einer Gelegenheit, wo sich G. sehr unanständig gegen sie betragen hatte, ich unaufgefordert mit ihr davon sprach, und sie mich, ohne daß sie es merkte, in manche Theile ihres Verhältnisses zu ihm tiefer hineinblicken ließ, die ich vorher noch nicht so gekannt hatte, daß ich ihr den Rath gab, und zwar mit sehr vieler Wärme, sich ja, je eher je lieber, von ihm zu trennen, nicht länger für nichts und wieder nichts ihr ganzes Gemüth aufzuopfern und ihre schönsten Kräfte ungenutzt zu lassen. Sie versicherte mich, daß sie die Wichtigkeit dieser Gründe sehr gut fühle, ihr Leben wäre verloren und für ihn wäre nichts dabei zu gewinnen, sie könnte mit allem Rath und Beispiel seine Gesinnung nicht ändern, und auch mit aller äußeren Anstrengung und Sorgfalt sein Unglück nicht abwenden. Sie hatte tausend von der äußeren Welt und den Verhältnissen darin hergenommene Bedenklichkeiten, die ich ihr denn aus unseren gemeinschaftlichen Grundsätzen widerlegte. Endlich sagte sie: aber was würde ich denn gewinnen, wenn ich ihn aufgäbe? Er würde, wenigstens auf lange Zeit, noch unglücklicher sein; ich würde zu meiner Mutter aus tausend Gründen, die Sie wohl fühlen, nicht zurückkehren; ich würde allein leben von meiner Hände Arbeit und dabei würden meine Kräfte sich auch nicht besser entwickeln können und mein inneres Leben würde auch nicht mehr gewinnen, als daß ich des beständigen Widerspruchs zwischen dem inneren und äußeren nun endlich los wäre. ,Ach,' sagte ich, ,Sie könnten meine Frau werden und wir würden sehr glücklich sein.' Ich erschrak mich als ich es gesagt hatte und sie auch. Es war der unwillkürliche Ausbruch eines Wunsches, der sich erst mit diesen Worten zugleich gebildet hatte. Nach einer kleinen Pause sagte ich zu ihr: ,liebe Freundin, verzeihen Sie, das war eine entsetzliche Uebereilung, die uns beide in die peinlichste Lage setzen kann. Sie glauben mir, daß ich, als ich das Gespräch begann, mit keinem Gedanken an eine solche Aeußerung angefangen habe, und wenn wir auch nicht vergessen können, daß sie mir entfuhr, so muß es doch auf unser Handeln auch nicht den geringsten Einfluß haben, das ist das einzige Mittel, wie Sie sich Ihre innere Ruhe und, wo möglich, Ihre Unbefangenheit erhalten können.' ,Ja wohl, wo möglich,' sagte sie, ,um die Unbefangenheit möchte es nun wohl geschehen sein. Werde ich nicht bei jeder Gelegenheit, auch bei dem entschiedensten Recht auf meiner Seite, mich vor mir selbst fürchten müssen, daß nicht Ihr Wunsch von heute Einfluß auf mein Betragen hat?' Und so ist es auch seitdem ergangen. Sie quält sich mit diesem Verdacht gegen sich selbst und sie duldet, was sie sonst nicht würde geduldet haben.“ (S. 484f) [Schließen]

November 1801

In der „Allgemeinen Bibliothek der neuesten theologischen und pädagogischen Literatur“ erscheint anonym Schleiermachers Rezension von Campes Schrift „Historisches Bilderbüchlein“.Bd. 6, Stück 1, S. 80–100; KGA I/3, S. 433–448 [Schließen]

Vor Mitte November 1801

In einem Brief an Friedrich Schlegel lehnt Schleiermacher es ab, als Mitherausgeber der Gesamtübersetzung des Platon genannt zu werden und besteht auf einer Rücknahme eigenmächtiger Korrekturen des Freundes durch Neudruck der bereits ausgedruckten Bogen seiner Übersetzung des „Phaidros“.Vgl. Brief *1121 [Schließen]

Anfang November 1804

In einem Brief an den Onkel S.E.T. Stubenrauch berichtet Schleiermacher, dass seine Wohnung in Halle feucht sei.Vgl. Brief *1843 [Schließen]

November 1804

Adolph Müller berichtet, er höre „Ethik bei Schleiermacher, den ich zu großer Freude oft bei der Doktorin Niemeyer Gelegenheit habe zu sehen".Adolph Müller: Briefe von der Universität, S. 150 [Schließen]

November 1807

Gegenüber Spalding bezeichnet Schleiermacher den Plan einer Verlegung der Universität Halle nach Frankfurt/Oder als verrückte Idee.Vgl. Brief *2573 [Schließen]

01. November 1811

Schleiermacher erhält per Post von Gottlieb Ernst August Mehmel dessen jüngst verfasstes Lehrbuch der Sittenlehre , um dessen Einschätzung dieser Schleiermacher bittet, von dem er die Grundlinien einer Kritik der bisherigen Sittenlehre in bester Erinnerung behalten habe.Vgl. Brief 3698, KGA V/12 [Schließen] Mehmel kannte Schleiermacher bereits aus dessen frühromantischer Zeit, als er noch Redakteur der Erlanger Literaturzeitung war, in der Schleiermacher u.a. eine Rezension von Schillers Übersetzung des MacBeth von Shakespeare veröffentlichte.

01. November 1813

An der Berliner Universität beginnt Schleiermacher das Wintersemester 1813/14 mit der Vorlesung „Das Evangelium und die Apostelgeschichte des Lukas“ (11 Hörer, in vier wöchentlichen Stunden von 9 bis 10 Uhr), zwei weitere geplante Vorlesungen entfallen: „Theologische Encyclopädie“ (drei wöchentliche Stunden von 4 bis 5 Uhr) und „Die praktische Theologie“(vier wöchentliche Stunden von 8 bis 9 Uhr).Vgl. Arndt / Virmond: Schleiermachers Briefwechsel, 1992, S. 309. [Schließen]

01. November 1815

Von August Twesten erhält Schleiermacher in einem Brief aus Kiel die beiden ersten Hefte der Kieler Blätter zugeschickt, worin sich auch ein Aufsatz von Twesten befindet.Vgl. Brief 4183, 2–7, KGA V/13. [Schließen]

Zitierhinweis

Chronologie zu Leben und Werk Schleiermachers von 1768 bis 1814. In: schleiermacher digital / Chronologie, hg. v. den Schleiermacher-Forschungsprojekten. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/chronologie (Stand: 26.7.2022)

Chronologie

Die Chronologie erschließt und kommentiert das Leben und Werk Schleiermachers und ist derzeit für die Jahre 1768 bis 1816 verfügbar. Neben den nach Datum sortierten Chronologien einzelner Jahre können kurze Jahresüberblicke über die obere Menüleiste aufgerufen werden. Die Jahrgänge 1768–1795 und 1796–1807 sind als zusammenhängende Überblicke gegeben, ab dem Jahr 1808 bis zum Jahr 1816 existiert für jedes Jahr ein separater Jahresüberblick.


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