01. März 1799

Besuch in Zehlendorf, wo Schleiermacher den Verleger Spener und Alexander Dohna trifft.Das Treffen hatte Schleiermacher Spener in Brief 565, 46–54 vorgeschlagen; zum Ablauf des Besuches vgl. Brief 572, 2–20 [Schließen]

Wohl 1. März 1799

Friedrich Schlegel spricht erstmals Schleiermachers literarisches Projekt „Visionen“ an.Vgl. Brief 573, 73. Das Projekt der Visionen, das im folgenden Briefwechsel noch öfters angesprochen wird, wurde nicht verwirklicht, obwohl Schleiermacher auf den Plan zurückkam, als er – wohl 1803 – die Möglichkeit erwog, für F. Schlegels Zeitschrift „Europa“ Beiträge zu liefern; vgl. Gedanken V (KGA I/3, S. 332), Nr. 197: „Visionen kosmisch in Hexametern, Satyren eben so ethisch. Beides vielleicht für die Europa.“ [Schließen]

Anfang März 1799

Schleiermacher teilt Friedrich Schlegel mit, er habe die dritte der „Reden“ „Über die Religion“ in einer ersten Niederschrift vollendet.Vgl. Brief *578 [Schließen]

Um den 10. März 1799

Schleiermacher hält sich anläßlich des Geburtstages von F. Schlegel (10.3.) in Berlin auf.Vgl. Brief 587 (an die Schwester), 35–37; demnach war Schleiermacher „auf 2 Tage“ in Berlin, was wohl – wie sich aus anderen Briefstellen ergibt – soviel bedeutet wie „auf ein paar Tage“. In Brief 572, 21–25 vom Freitag, den 1.3., hatte Schleiermacher Henriette Herz einen Besuch „Sonntag über acht Tage“ in Aussicht gestellt; wenig später scheint dieser Plan gefährdet gewesen zu sein (vgl. Brief *578), jedoch schreibt Schleiermacher unter dem Datum des 13. März in Berlin an das Armendirektorium, wobei er erwähnt, dass er „auf ein Paar Tage hier“ sei (Brief 581, 14). Am folgenden Sonnabend (16.3.) ist Schleiermacher bereits wieder in Potsdam (vgl. Brief 583). In Brief 808 vom 10.3.1800 schreibt F. Schlegel, Schleiermacher sei „Heute vor dem Jahre“ anläßlich des Geburtstages nach Berlin gekommen (Zeilen 103f) [Schließen]

Mitte März 1799

Markus Herz bittet Schleiermacher, zu der Schrift „Politisch-theologische Aufgabe über die Behandlung der jüdischen Täuflinge“ im nächsten Heft des „Berlinischen Archivs der Zeit und ihres Geschmacks“ Stellung zu nehmen.Vgl. Brief 583, 26–32; der anonym publizierte Aufsatz war im Märzheft des „Archivs“ erschienen (Wiederabdruck in KGA I/2, S. 373–380). Schleiermacher versprach seine Antwort für das Maiheft des Archivs; nachdem jedoch I. Feßler als Herausgeber des „Archivs“ Ende März/Anfang April die Veröffentlichung des geplanten Aufsatzes abgelehnt hatte, und nachdem im April David Friedländer – ebenfalls anonym – seine Stellungnahme „Sendschreiben an Seine Hochwürden, Herrn Oberconsistorialrath und Probst Teller zu Berlin, von einigen Hausvätern jüdischer Religion“ veröffentlicht hatte (abgedruckt in KGA I/2, S. 381–413), realisierte Schleiermacher die Anregung Herz' schließlich mit seiner Schrift „Briefe bei Gelegenheit der politisch-theologischen Aufgabe und des Sendschreibens jüdischer Hausväter“, die als Verfasser nur einen „Prediger außerhalb Berlin“ nannten und im Juli 1799 bei Franke in Berlin erschienen. – Zu den literarischen Auseinandersetzungen in diesem Zusammenhang vgl. Kurt Nowaks Nachwort zur Faksimileausgabe von Schleiermachers Schrift (1984) und die dort angegebene Literatur; besonders E. Littmann: David Friedländers Sendschreiben (1935); vgl. auch die Historische Einführung in KGA I/2, S. LXXX- LXXXIII [Schließen]

20. März 1799

Schleiermacher begegnet bei einem Spaziergang in Potsdam dem König Friedrich Wilhelm III., den er zunächst nicht erkennt; er wird deswegen von einem Schreiber wegen mangelnder Ehrerbietung gerügt.Vgl. Brief 585, 8–27 [Schließen]

Ende März bis Anfang April 1799

Der Mitherausgeber des „Berlinischen Archivs der Zeit und ihres Geschmacks“, I. Feßler, lehnt es ab, Schleiermachers geplante Stellungnahme zur „Politisch-theologischen Aufgabe über die Behandlung der jüdischen Täuflinge“ zu veröffentlichen; Markus Herz bietet daraufhin an, eine Publikation in E. Biesters „Neuer Berlinischen Monatsschrift“ zu vermitteln.Vgl. Brief *607 [Schließen]

21. März 1799

Schleiermacher trifft F. S. G. Sack in Potsdam, der sein Unbehagen an der dritten der „Reden“ „Über die Religion“ erkennen läßt, welche er möglicherweise in seiner Funktion als Zensor gelesen hatte.Vgl. Brief 585, 36–45; nach Brief 566, 9 hatte die Zensur zunächst bei F. S. G. Sack gelegen, dann (vgl. Brief 573, 51) beim Oberkonsistorialpräsidenten von Schewe. Wieweit Sack weiterhin amtlich mit den „Reden“ befasst war und sich vielleicht die Zensur mit von Schewe teilte, muss offen bleiben. Aktenstücke über die Zensur der „Reden“ konnten nicht ermittelt werden [Schließen]

22. März 1799

(Karfreitag) Friedrich Wilhelm III. empfängt aus Schleiermachers Händen das Abendmahl.Vgl. Brief, 242f [Schließen]

22. März 1799

Schleiermacher schreibt seiner Schwester Charlotte „eine ausführliche Deduktion meines Lebens und meiner Grundsätze von manchen Seiten“,Vgl. Brief 589 (an H. Herz), 10–25 [Schließen] um deren Besorgnisse wegen seines Lebenswandels und besonders seines Umgangs mit Frauen zu zerstreuen.Brief 587 [Schließen]

Zitierhinweis

Chronologie zu Leben und Werk Schleiermachers von 1768 bis 1814. In: schleiermacher digital / Chronologie, hg. v. den Schleiermacher-Forschungsprojekten. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/chronologie (Stand: 26.7.2022)

Chronologie

Die Chronologie erschließt und kommentiert das Leben und Werk Schleiermachers und ist derzeit für die Jahre 1768 bis 1816 verfügbar. Neben den nach Datum sortierten Chronologien einzelner Jahre können kurze Jahresüberblicke über die obere Menüleiste aufgerufen werden. Die Jahrgänge 1768–1795 und 1796–1807 sind als zusammenhängende Überblicke gegeben, ab dem Jahr 1808 bis zum Jahr 1816 existiert für jedes Jahr ein separater Jahresüberblick.


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