04. Februar 1799

König Friedrich Wilhelm III. erteilt Schleiermacher den Auftrag, sich nach Potsdam zu begeben und dort die Geschäfte des Hofpredigers Bamberger zu übernehmen. Er soll bereits am nächsten Sonntag (10.2.) die Predigt halten.Vgl. Brief 557a [Schließen]

14. Februar 1799

Schleiermacher begibt sich nach Potsdam,Vgl. Brief 558 [Schließen] wo er schon am folgenden Tag die Arbeit an den „Reden“ „Über die Religion“ wieder aufnimmt.Vgl. Brief 559, 21f; zur Entstehungsgeschichte und zum Verlauf der Arbeiten an den „Reden“ vgl. die Historische Einführung in KGA I/2, S. LIII–LX [Schließen] Daneben widmet sich Schleiermacher während seiner zeitweiligen Versetzung besonders dem Studium der Platonischen Dialoge, über das er in der Folge wiederholt berichtet.Vgl. zuerst Brief 559, 20; nach dieser Stelle zu urteilen, hatte Schleiermacher sich die Plato-Lektüre neben der Arbeit an den „Reden“ und der „Theorie des geselligen Betragens“ für die Zeit des Potsdamer Aufenthalts zur besonderen Aufgabe gemacht. Später berichtet er in Briefen an Henriette Herz z.B. über die Lektüre des „Kriton“ (Brief 571, 32–36) und des „Phaidon“ (Brief 575, 2) [Schließen]

19. Februar 1799

Schleiermacher berichtet an den Verleger J. C. P. Spener, er habe seit seiner Ankunft in Potsdam David Collins' „An Account of the English colony in New South Wales“ gelesen, um die Ausführung der von ihm geplanten Siedlungsgeschichte Neuhollands (Australiens) vorzubereiten.Vgl. Brief 561, 5–7 [Schließen] An diesem Projekt arbeitete Schleiermacher während seines Potsdamer Aufenthalts neben den „Reden“ „Über die Religion“ und verstärkt nach deren Abschluss am 15.4. sowie, mit Unterbrechungen, bis Mai 1802;Vgl. hierzu die Historische Einführung in KGA I/3, S. LXXXII–XCIII; von den umfänglichen Vorarbeiten und Ausarbeitungen Schleiermachers sind einige Stücke überliefert (KGA I/3, S. 251–279) [Schließen] es wurde wohl nur aufgrund geschäftlicher Erwägungen Speners nicht realisiert. Friedrich Schlegel teilt seiner Schwägerin Caroline den ersten Eindruck der im Entstehen begriffenen „Reden“ „Über die Religion“ mit.„Religion ist übrigens nicht viel darin, außer daß jeder Mensch ein Ebenbild Gottes sey, und der Tod vernichtet werden soll. Indessen ists doch ein Buch wie mein Studium der alten Poesie, revoluzionär und der erste Blick in eine neue Welt. Ich glaube, Ihnen wird es wohl gefallen: denn es ist gebildet und fein, ein classischer Essay!“ (F. Schlegel: Werke, Bd. 24, S. 230f, Nr. 138). Die zwiespältige Tendenz dieses Urteils tritt in einer Bemerkung am Schluss desselben Briefes verstärkt zutage, wo es – im Blick auf A. L. Hülsen – heißt. „Dessen Religion von Familie, von Eltern und Kindern gefällt mir doch besser wie Schl's um so mehr, da er nicht weiß daß es Religion ist. Auch ist mehr Nerv und Nachdruck darin, als wenn Schl. so umherschleicht wie ein Dachs um an allen Subjekten das Universum zu riechen“ (ebd., S. 231). [Schließen]

25. Februar 1799

In einem Brief an Henriette Herz klagt Schleiermacher, er habe an den „Reden“ „Über die Religion“ noch nicht weiterschreiben können; besonders fehle ihm noch eine Inspiration für die dritte Rede.Vgl. Brief 569, 70–74 [Schließen]

Zitierhinweis

Chronologie zu Leben und Werk Schleiermachers von 1768 bis 1814. In: schleiermacher digital / Chronologie, hg. v. den Schleiermacher-Forschungsprojekten. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/chronologie (Stand: 26.7.2022)

Chronologie

Die Chronologie erschließt und kommentiert das Leben und Werk Schleiermachers und ist derzeit für die Jahre 1768 bis 1816 verfügbar. Neben den nach Datum sortierten Chronologien einzelner Jahre können kurze Jahresüberblicke über die obere Menüleiste aufgerufen werden. Die Jahrgänge 1768–1795 und 1796–1807 sind als zusammenhängende Überblicke gegeben, ab dem Jahr 1808 bis zum Jahr 1816 existiert für jedes Jahr ein separater Jahresüberblick.


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