01. August 1808

Schleiermachers langer Beitrag „Herakleitos der dunkle, von Ephesos, dargestellt aus den Trümmern seines Werkes und den Zeugnissen der Alten“ erscheint in dem von Buttmann und Wolf herausgegebenen Museum der Alterthums-Wissenschaft im dritten Stück des ersten Bandes. Vgl. ebendort, S. 313–533 sowie KGA I/6, S. 101–241, zur Entstehung vgl. KGA I/6, S. XXV–XXXV. [Schließen] An August Boeckh schreibt Schleiermacher am 18.6.1808: „So werden freilich auch unsere Heraklite sehr verschieden werden. Der meinige ist nun, für dies mal, was mich betrifft fertig, nur den Druk lasse ich noch unvollendet zurük. Etwas schwerfällig, wie ich pflege, werden Sie auch dieses finden, und für Ast wird es wieder einzeln zusammengeforscht sein nicht aus der TotalAnschauung der Hellenischen Philosophie, die freilich nur der Kundige darin erkenen wird, aber die auch in dem philologischen Museum äußerlich wenigstens nicht dominiren durfte.“ Brief 2701, 259–270, KGA V/10. [Schließen]

02. August 1808

Rückfahrt nach Berlin, sie führt über Stralsund (wo Schleiermacher das Grab seines verstorbenen Freundes Ehrenfried von Willich besucht),„In Stralsund“, schreibt Schleiermacher am 7.8. unmittelbar nach der Rückkunft in Berlin seiner Braut, „war ich noch an Ehrenfrieds Grabe und reichte ihm in schöner Zuversicht in die andere Welt hinein die brüderliche Hand zum neuen Bunde; sein Geist ist gewiß mit uns.“ (Brief 2782, 61–63, KGA V/10). [Schließen] über Milzow und Anklam und schließlich über Prenzlau (3.8.), wo er Station bei Johanna Herz, der Schwester von Henriette Herz, macht.

05. August 1808

Ankunft in Berlin. Schleiermacher findet bei Ankunft ein Schreiben Schellings „mit Diplom“ vor, das ihm die Mitgliedschaft in der Münchner Akademie der Wissenschaften als auswärtiges korrespondierendes Mitglied bestätigt. Vgl. Brief *2774, KGA V/10, Schleiermacher antwortet Schelling am 6.12.1808, Brief 2963, KGA V/10.  [Schließen]

19. August 1808

Beschluss zur Reise nach Königsberg, Abreise am darauf folgenden Tag am späten Abend. Station in Landsberg (21.8.), in Marienwerder (24.8.), wo Schleiermacher unerwartet Fabian Dohna trifft, wie er seiner Halbschwester Anne (Nanny) berichtet: „Noch eine Reisegeschichte ist daß ich in der Nacht ganz zufällig mit Fabian Dohna zusammentraf. Erst sprachen wir zusammen ohne uns zu erkennen dann fanden wir uns wieder und ich erfuhr daß er es wäre und nahm ihn eine Station weit mit in den Wagen.“ Brief 2805, 22–25, KGA V/10.  [Schließen]

25. August 1808

Ankunft in Königsberg, Unterkunft bei der Familie Wedeke.Schleiermacher beschreibt die enthusiastische Begrüßung des unerwarteten Besuches durch die Familie Wedeke in einem Brief vom 29.8.1808 an seine Braut : „Die Freude als ich ankam so ganz wie vom Himmel gefallen kannst du dir nicht denken. Sie war mir im ersten Augenblik etwas peinlich weil sie meine Ankunft so ganz allein auf sich bezogen da doch Geschäfte dabei zum Grunde liegen von denen ich ihnen aber nicht sagen konnte und die ich nun auch, ohnerachtet sie mir viel Zeit wegnehmen, so unmerklich abmachen muß als möglich. Aber das muß ich nun schon hingehn lassen weil es nicht anders sein kann.“ (Brief 2808, 12–18, KGA V/10). [Schließen] Schleiermacher trifft während seines fünfwöchigen Aufenthaltes in Königsberg mit Vertretern und wichtigen Schlüsselfiguren der preußischen Politik und Bildungspolitik ( Scharnhorst , Friedrich Dohna , Süvern , Gneisenau , Stein , Nicolovius , Grollmann), sowie mit Vertretern des Königshauses zusammen, der Königin, den Königskindern samt Kronprinzen, der von ihm sehr geschätzten „Prinzeß Wilhelm“ (Marianne von Preußen), aber auch dem Prinzenerzieher Delbrück und der Gräfin Voß. Auskunft über diese Reise gibt Schleiermacher in Briefen an seine Schwester Nanny sowie in verschlüsselten Briefen an seinen Freund und Verleger Georg Andreas Reimer : „Heute soll ich noch der Marianne von Preußen Prinzeß Wilhelm präsentirt werden, und Morgen Abend bin ich wieder das geschieht fast einen Tag um den andern beim Kronprinzen. Auch bei Stein habe ich neulich gegessen und werde ihn wol in den nächsten Tagen wiedersehen.“ Brief an Anne (Nanny) Schleiermacher vom 2.9.1809, Brief 2811, 13–16, KGA V/10.  [Schließen]

Zitierhinweis

Chronologie zu Leben und Werk Schleiermachers von 1768 bis 1814. In: schleiermacher digital / Chronologie, hg. v. den Schleiermacher-Forschungsprojekten. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/chronologie (Stand: 26.7.2022)

Chronologie

Die Chronologie erschließt und kommentiert das Leben und Werk Schleiermachers und ist derzeit für die Jahre 1768 bis 1816 verfügbar. Neben den nach Datum sortierten Chronologien einzelner Jahre können kurze Jahresüberblicke über die obere Menüleiste aufgerufen werden. Die Jahrgänge 1768–1795 und 1796–1807 sind als zusammenhängende Überblicke gegeben, ab dem Jahr 1808 bis zum Jahr 1816 existiert für jedes Jahr ein separater Jahresüberblick.


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