Vor Oktober 1801

Auseinandersetzung Schleiermachers mit August Christian Wilhelm Grunow; dieser wollte sich verbitten, dass Schleiermacher seine Frau Eleonore in seiner Abwesenheit besuchte, was Schleiermacher zurückwies.Briefe *1106.1113, 18–21 [Schließen]

17. September 1801

In einem Brief an A. W. Schlegel beklagt sich Schleiermacher erneut über Friedrich Schlegels mangelnden Einsatz für die Platon-Übersetzung und bittet, darauf hinzuwirken, dass ihm seine Übersetzungen des „Phaidros“ und des „Protagoras“ nebst Anmerkungen zu einer erneuten Durchsicht mit Heindorf wieder nach Berlin zurückgeschickt werdenBrief 1097, 29–59 [Schließen]. Zugleich teilt Schleiermacher mit, dass seine Rezension der „Charakteristiken und Kritiken“ – wohl an demselben TageBrief 1098 [Schließen] – nach Erlangen abgegangen sei.Brief 1098, Zeile 81 [Schließen] In dem Begleitbrief zu dieser Manuskriptsendung schlägt er aufgrund von Arbeitsüberlastung als Rezensenten für die Shakespeare-Übersetzungen Eschenburgs und A. W. Schlegels Ludwig Tieck vor; dagegen erklärt er sich bereit, die Rezension von Pörschkes Schrift über „Macbeth“ zu übernehmen.Vgl. oben unter dem 12. August [Schließen]

Ende September 1801

Auf Bitten Dorothea Veits Vgl. Brief 1100, 22–40 [Schließen] bemüht sich Schleiermacher, Reimer für den Verlag einer Übersetzung der „Memoiren der Margarethe von Valois“ zu gewinnen.Vgl. Brief 1103; Reimer lehnte offenbar ab und die Übersetzung erschien 1803 unter der Herausgeberschaft von Friedrich Schlegel bei Junius in Leipzig. [Schließen]

21. September 1801

Friedrich Schlegel kündigt einen Besuch Johann Bernhard Vermehrens in Berlin an und schickt Schleiermacher seine Beiträge zur Platon-Übersetzung, um die er gebeten hatte, zur erneuten Durchsicht zurück. Er betont, dass Schleiermacher auf dem Titel der Platon-Übersetzung namentlich genannt werden solle.Vgl. Brief 1100, 14–21.43–63 [Schließen]

25. September 1801

Dorothea Veit und Friedrich Schlegel erklären sich erneut ausführlich über ihr Zerwürfnis mit August Wilhelm und Caroline Schlegel.Vgl. Brief 1102 [Schließen]

28. September 1801

In der Erlanger „Litteratur-Zeitung“ erscheint Schleiermachers anonym publizierte Rezension der „Charakteristiken und Kritiken“ der Brüder Schlegel.Nr. 190, Sp. 1513–1520; KGA I/3, S. 401–411 [Schließen]

Vor Mitte Oktober 1801

Schleiermachers Freund Georg Wilhelm Bartholdi aus Stettin ist in Berlin.Vgl. Brief 1120, 130f [Schließen]

Wohl Oktober/November 1801

Schleiermacher lernt bei Henriette Herz den Grafen Hugo Franz Salm-Reifferscheidt kennen, der ihm mit großer Sympathie begegnet.Am 8. November 1801 berichtet Henriette Herz an Ehrenfried von Willich: „Ich glaube wieder einen Menschen gefunden haben, Ehrenfried, ein Graf Salm [...] er liebt Schleier sehr und sieht ihn ziemlich oft bei mir.“ (Schleiermacher und seine Lieben, S. 20) – Unter dem 9. Dezember heißt es dazu weiter: „Trennen Sie mir den Salm nicht so von dem Schleier, wenn sie auch mich schon vom Schlegel trennen; den ersten erkennt Schleier wie ich und liebt ihn“ (S. 22). Der Umgang wurde durch Schleiermachers Berufung nach Stolp unterbrochen; auch der Kontakt des Grafen Salm zu Henriette Herz verlor sich bald. [Schließen] Johann Bernhard Vermehren besucht Berlin und trifft mit Schleiermacher zusammen.Der „baldige“ Besuch war von Dorothea Veit am 21. September angekündigt worden; in seinem, um die Zeit der Ankunft Schlegels in Berlin geschriebenen Brief 1131 blickt Vermehren auf seinen Besuch zurück. [Schließen]

07. Oktober 1801

Schleiermacher schickt der Weidmannschen Buchhandlung in Leipzig den ersten Teil des Manuskriptes seiner Übersetzung für den fünften Band von Hugh Blairs „Predigten“.Vgl. Brief 1120 [Schließen]

10. Oktober 1801

Schleiermacher schickt F. H. C. Schwarz seine Rezension von Campes Schrift „Historisches Bilderbüchlein“ für die „Allgemeine Bibliothek der neuesten theologischen und pädagogischen Literatur“ sowie einen „Vortrag“ (d. h. eine Predigt) für das „Praktische Journal für Prediger und Predigergeschichte“; gleichzeitig stellt er eine Rezension von Tellers „Zeichen der Zeit“ sowie Beiträge für das „Magazin für Wochen- und Leichenpredigten“ in Aussicht.Vgl. Brief 1114, 7–20; der Beitrag für das „Praktische Journal“ konnte bisher noch nicht nachgewiesen werden, da die Zeitschrift nur fragmentarisch überliefert ist. In Brief 1139, 10f dankt F. H. C. Schwarz Schleiermacher für diesen Beitrag im Namen des Herausgebers Justus Balthasar Müller und teilt mit, dass er „vermuthlich jetzt abgedruckt“ werde. [Schließen] Er kündigt für den Herbst des kommenden Jahres das Erscheinen seiner „Grundlinien einer Kritik der Moral“ an, für die er im Winter erneut die „wichtigsten Schätze der praktischen Philosophie von Platon bis auf Fichte“ studieren wolle; auf diese Kritik solle dann „bald eine neue Darstellung der Moral“ folgen.Brief 1114, 86–95 [Schließen]

20. Oktober 1801

In der Erlanger „Litteratur-Zeitung" erscheint Schleiermachers anonym publizierte Rezension der „Vermischten Schriften“ von Lichtenberg.Nr. 206, Sp. 1642–1648; KGA I/3, S. 415–429 [Schließen]

26. Oktober 1801

Friedrich Schlegel schickt, wie von Schleiermacher verlangt,Brief 1097, 50–52 (an A. W. Schlegel) [Schließen] die Manuskripte der Übersetzung des „Phaidros“ und „Protagoras“ nebst Anmerkungen und Einleitung nach Berlin zurück.Vgl. Brief 1115 [Schließen] Zugleich beklagt er, dass Schleiermacher seinen Versuch einer Anordnung der Platonischen DialogeVgl. Brief 993, 74–239 (KGA V/4) [Schließen] mit „Kälte“ behandelt und sich gegenüber A. W. Schlegel über seine Behandlung der Platon-Übersetzung beschwert habe. Er wünscht, nach Berlin zu kommen und „einige Wochen wieder auf die alte Weise“ mit Schleiermacher zu leben.Vgl. Brief 1115, 51–68 [Schließen]

November 1801

In der „Allgemeinen Bibliothek der neuesten theologischen und pädagogischen Literatur“ erscheint anonym Schleiermachers Rezension von Campes Schrift „Historisches Bilderbüchlein“.Bd. 6, Stück 1, S. 80–100; KGA I/3, S. 433–448 [Schließen]

Vor Mitte November 1801

In einem Brief an Friedrich Schlegel lehnt Schleiermacher es ab, als Mitherausgeber der Gesamtübersetzung des Platon genannt zu werden und besteht auf einer Rücknahme eigenmächtiger Korrekturen des Freundes durch Neudruck der bereits ausgedruckten Bogen seiner Übersetzung des „Phaidros“.Vgl. Brief *1121 [Schließen]

04. November 1801

Schleiermacher berichtet Ehrenfried von Willich, Eleonore Grunow habe ihm versprochen, dass sie die Trennung von ihrem Mann bis zu Schleiermachers Geburtstag am 21. November des folgenden Jahres vollzogen haben werde.Brief 1119, 2–66; vgl. auch Henriette Herz an E. v. Willich vom 8. November: „Dem Schleier geht es jezt gar gut; Leonore hat ihm auf nächstes Jahr eine schöne Aussicht gegeben, und Schlegel kömmt in diesen Tagen, er wird bei ihm wohnen und nur 14 Tage bleiben“ (Schleiermacher und seine Lieben, S. 20) [Schließen]

16. November 1801

Friedrich Schlegel kündigt an, er werde „spätestens morgen über acht Tage“ nach Berlin abreisen.Brief 1122, 2–6 [Schließen]

17. November 1801

Schleiermacher schickt das Manuskript seiner Rezension von Engel: „Herr Lorenz Stark“ an G. E. A. Mehmel in Erlangen.Vgl. Brief 1123 [Schließen]

19. November 1801

Dorothea Veit kündigt an, F. Schlegel werde am 23. November von Jena abreisen und am 27. in Berlin eintreffen; wenig später meldet sie die Verzögerung der Abreise.Vgl. Brief 1124, 2–4 und Brief *1125 [Schließen]

24. November 1801

Schleiermacher schickt weiteres Manuskript für den fünften Band der Übersetzung von Blairs Predigten an den Verleger Weidmann in Leipzig.Vgl. Brief 1127 [Schließen]

30. November 1801

In der Erlanger „Litteratur-Zeitung" erscheint Schleiermachers anonym publizierte Rezension des Romans von J. J. Engel: „Herr Lorenz Stark“.Nr. 235, Sp. 1873–1878; KGA I/3, S. 451–465 [Schließen]

Dezember 1801

Schleiermacher trifft im Dezember 1801 oder Januar 1802 durch Zufall August Ludwig Hülsen bei A. W. Schlegel.Vgl. Brief 1148, 54–84 [Schließen]

02. Dezember 1801

Friedrich Schlegel wohnt bis zum 27. Januar 1802 bei Schleiermacher in Berlin.Vgl. Brief 1148, 5f [Schließen]

10. Dezember 1801

Über A. W. Schlegel lädt Schelling Schleiermacher zur Mitarbeit an dem von ihm gemeinsam mit Hegel herausgegebenen „Kritischen Journal der Philosophie“ ein und regt an, er solle eine Rezension über Jacobi verfassen,Jacobis Aufsatz haben Sie ganz richtig charakterisirt. Es sind verlegene und alt gewordene, halb geistreiche Tendenzen. Wollten sie es nicht übernehmen, Schleiermachern zu bereden, daß er diesen Jacobischen Aufsatz für das 2. Heft unseres Journals kritisirt? Ich würde ihn selbst darum bitten, wenn ich eben die Zeit dazu hätte. Es würde uns nicht nur unseres Journals, sondern der Sache selbst wegen sehr wichtig sein; denn von Schleiermacher läßt sich über Jacobi etwas ganz eigenes erwarten. Die beiderseitigen Individualitäten mögen einen besonderen Berührungspunct bilden.“ (Schelling: Briefe, Bd. 2, S. 363) – Bei dem Aufsatz handelt es sich wohl um F. H. Jacobis Abhandlung „Über eine Weissagung Lichtenbergs“, die in dem von J. G. Jacobi herausgegebenen „Taschenbuch für das Jahr 1802“ bei Perthes in Hamburg erschienen war (S. 3-46). [Schließen] was dieser jedoch ablehnt.Vgl. hierzu Schelling an A. W. Schlegel, 4. Januar 1802: „Was Schleyermacher wegen des Jacobi sagt, ist allerdings gegründet. Denn allerdings muß jede Kritik weit über ihren Gegenstand hinausgehen, auf Grundsätze, die nicht in ihnen liegen.“ (Schelling: Briefe, Bd. 2, S. 369) – Vgl. hierzu Schleiermachers wohl auf Anfang 1802 zu datierende Notiz im fünften „Gedanken“-Heft: „Schelling ist im Journal grob und skurril. Das ist unphilosophisch und ist nichts damit gewonnen.“ (KGA I/3, S. 300, Nr. 73) [Schließen]

Zitierhinweis

Chronologie zu Leben und Werk Schleiermachers von 1768 bis 1814. In: schleiermacher digital / Chronologie, hg. v. den Schleiermacher-Forschungsprojekten. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/chronologie (Stand: 26.7.2022)

Chronologie

Die Chronologie erschließt und kommentiert das Leben und Werk Schleiermachers und ist derzeit für die Jahre 1768 bis 1816 verfügbar. Neben den nach Datum sortierten Chronologien einzelner Jahre können kurze Jahresüberblicke über die obere Menüleiste aufgerufen werden. Die Jahrgänge 1768–1795 und 1796–1807 sind als zusammenhängende Überblicke gegeben, ab dem Jahr 1808 bis zum Jahr 1816 existiert für jedes Jahr ein separater Jahresüberblick.


Nach Monat filtern


Nach Tag filtern