02. Mai 1813

Bei Großgörschen können sich die französischen Truppen erneut in einer Schlacht behaupten.Vgl. Büsch (Hg.): Handbuch der preussischen Geschichte, 1992, S. 59. [Schließen]

09. Mai 1813

Vormittagsgottesdienst zum Jubiläum der Schlacht bei Großgörschen.Vgl. KGA III/1, S. 850. [Schließen]

13. Mai 1813

Taufe bei Göschen in der Wilhelmstr. 62.Vgl. KGA III/1, S. 850. [Schließen] Schleiermacher schreibt an Charlotte von Kathen, dass er seine Frau und die Kinder aus Berlin nach Schmiedeberg fortgeschickt habe: „Gott weiß durch welche – nicht Verluste denn es ist eigentlich gar nicht geschlagen worden seit dem 2ten – sondern Armeebewegungen oder andere Ereignisse Berlin in einiger Gefahr sein soll. Ich habe es daher besser gehalten sie fortzuschiken da es ging.“Brief 3856, 4–8, KGA V/12. [Schließen] Zur Lage Berlins und seiner eigenen Tätigkeit als Direktor der Schutzdeputation seines Bezirks schreibt er: „Sachverständige erwarten nicht daß bei dem Stande der Armeen die Franzosen etwas großes gegen Berlin unternehmen, und Kleines denken wir uns abzuhalten. Wir haben einen der ausgezeichnetsten Officiere an der Spize des hiesigen Vertheidigungswesens, und wenn Alle mit solcher Besonnenheit und Entschlossenheit ihre Schuldigkeit thun so muß es wol gut gehn. Ich bin nun auch beim Landsturm, und zwar Director der Schuzdeputation meines Bezirkes, und richte alle meine Thätigkeit hierauf.“Brief 3856, 28–35, KGA V/12. [Schließen] An seine Frau Henriette schreibt er außerdem zur Lage Berlins: „Der König hat selbst den Befehl gegeben daß im Nothfall Berlin soll vertheidigt werden, und nun fängt man an zu schanzen vor allen Thoren längs dem Schaafgraben vom Cöpeniker bis Potsdammer.“Brief 3858, 71–74, KGA V/12. [Schließen]

14. Mai 1813

Es findet ein Sondergottesdienst zur Einsegnung eines Landwehr-Bataillons im Hof der Universität statt.Vgl. KGA III/1, S. 850. [Schließen]

17. Mai 1813

Schleiermacher schreibt an seine Frau Henriette über die unruhige Lage in Berlin: „Diese Eile, meine liebste Jette, ist veranlaßt worden durch üble Nachrichten die sich heute früh verbreiteten. Es hieß Bülow werde von großer Uebermacht sehr gedrängt und sei auf eiligem Rükzuge, habe auch seine Frau reisen heißen.“Brief 3870, 113–116, KGA V/12. [Schließen]

18. Mai 1813

Zum Hochzeitstag schreibt Schleiermacher folgende Zeilen an Henriette: „Heute ist unser Hochzeitstag; mir ist zwar für uns der Verlobungstag die eigentliche Feier: dein liebes Ja auf der Bank aber doch auch dieser mahnt mich besonders an den Beginn eines neuen Lebens mit Dir und an alles was wir beide darin geworden sind.“Brief 3870, 154–157, KGA V/12. [Schließen] In einem weiteren Brief schreibt er am selben Tag über die Lage in Berlin: „Was unsere Lage hier in Berlin betrift so vergeht mir die Lust schon dich mit allen Gerüchten zu unterhalten die fast stündlich wechseln. Bald soll etwas vortheilhaftes vorgefallen sein, bald etwas nachtheiliges bald soll ein Corps sich weggezogen haben bald ein anderes im Anmarsch sein. […] Meine Collegia lese ich indeß fort, aber ich glaube daß ich der einzige bin.“Brief 3873, 15–30, KGA V/12. [Schließen]

20. Mai 1813 bis 21. Mai 1813

In der Schlacht bei Bautzen kann sich die französische Armee erneut behaupten.Vgl. Büsch (Hg.): Handbuch der preussischen Geschichte, 1992, S. 59. [Schließen]

22. Mai 1813

Schleiermacher schildert in einem weiteren Brief an Henriette die Situation in Berlin: „Berlin hat jezt ein ganz neues Ansehn. Des Morgens begegnet man den Leuten Truppweise mit Schaufeln und Spaten die zum Schanzen gehn, des Abends exerciren die LandsturmCompagnien auf allen großen Pläzen.“Brief 3877, 125–127, KGA V/12. [Schließen]

23. Mai 1813

In einem Brief an Luise von Willich schreibt Schleiermacher von Gefechtsverletzungen von Fabian Dohna und Karl Röder. Außerdem schreibt er von Personen, die aus Berlin geflohen sind: „Nach Schlesien sind auch die Savigny, die Göschen die Buttmann, die Marheinike, die Bök oder auch nach Pommern. Aber alle geflüchtet.“Brief 3881, 21–23, KGA V/12. [Schließen]

27. Mai 1813

Gegenüber Henriette äußert Schleiermacher Zweifel darüber, sie fortgschickt zu haben: „Da ich gestern den ganzen Tag aus war, heute Vormittag in der Kirche beschäftigt: so hat mich hernach die Nachricht von dem großen und wie es scheint ziemlich schnellen Rükzug der Armee sehr überrascht. Ich kann sagen heute habe ich es zum erstenmal bereut daß ich Dich weggeschikt habe, da Du nun dort den Kriegsschauplaz ganz in der Nähe hast und hier alles ruhig ist – und nun noch von soviel rathlosen Leuten umgeben!“Brief 3882, 103–109, KGA V/12. [Schließen]

29. Mai 1813

Schleiermacher bittet Henriette, bei der nächstmöglichen Gelegenheit mit den Kindern nach Berlin zurückzukehren, da sich die Lage in der Hauptstadt beruhigt hätte und von keiner Gefahr auszugehen sei.Vgl. Brief 3882, 207f, KGA V/12. [Schließen] Schon am nächsten Tag hat sich die Lage allerdings gewandelt und Schleiermacher geht nicht von einer schnellen Rückreise aus. Gleichzeitig macht er sich Vorwürfe, Henriette alleine mit den Kindern fortgeschickt zu haben: „O ich mache mir die bittersten Vorwürfe daß ich dich aus verruchter Unbeholfenheit habe reisen lassen!“Brief 3886, 14–15, KGA V/12. [Schließen]

Zitierhinweis

Chronologie - 1813, erarbeitet von Johann Gartlinger. In: schleiermacher digital / Chronologie, hg. v. den Schleiermacher-Forschungsprojekten. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/S9939874 (Stand: 26.7.2022)

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Chronologie

Die Chronologie erschließt und kommentiert das Leben und Werk Schleiermachers und ist derzeit für die Jahre 1768 bis 1816 verfügbar. Neben den nach Datum sortierten Chronologien einzelner Jahre können kurze Jahresüberblicke über die obere Menüleiste aufgerufen werden. Die Jahrgänge 1768–1795 und 1796–1807 sind als zusammenhängende Überblicke gegeben, ab dem Jahr 1808 bis zum Jahr 1816 existiert für jedes Jahr ein separater Jahresüberblick.


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