24. Januar 1812

Von Friedrich Justin Bertuch erfährt Schleiermacher, dass Ludwig Friedrich von Froriep den von Schleiermacher an ihn ergangenen Ruf auf eine Professur in Breslau nicht annehmen wird.Vgl. Brief 3734, KGA V/12. [Schließen]

02. Februar 1812

Luise von Willich schreibt aus Poseritz an Schleiermacher und berichtet über französische Truppen in ihrem Dorf: „Schlichtkrull war von der Kanzel geholt weil das Dorf voll Franzosen war. Unser Capitain ist fort und wir haben neue Einquartirung. Willich und die Seinigen komen mit den neuen Truppen zugleich an – Mein Gott wie geht es alles durch ein ander!“Brief 3737, 124–127, KGA V/12. [Schließen]

09. Februar 1812

Schleiermacher klagt in einem Brief an Joachim Christian Gaß darüber, dass die Vorlesungen viel Zeit einnehmen: „Dies halbe Jahr habe ich besonders darüber zu klagen daß die Vorlesungen mir ungeheuer viel Zeit kosten ohne daß ich verhältnißmäßig genug dabei lerne.“Brief 3728, 46–48, KGA V/12. [Schließen]

12. Februar 1812

Geburt von Friedrich und Henriette Schleiermachers Tochter Hanna Gertrud Schleiermacher (später Lommatzsch). Schleiermacher schreibt an Charlotte von Kathen: „Unsere liebe Jette ist Gestern am 12ten Morgens von einem Mädchen sehr leicht und glüklich entbunden worden. Den Abend vorher war sie noch mit mir zu Fuß bei Reimers gewesen, schlief die Nacht vortreflich und wekte mich um 5 Uhr. Sie hatte mir erlaubt gegenwärtig zu sein“.Brief 3740, 15–19, KGA V/12. [Schließen]

24. Februar 1812

Preußens König Friedrich Wilhelm III. geht unter französischem Druck ein Bündnis mit Napoleon Bonaparte für den Krieg gegen Russland ein, der preußische Gesandte v. Krusemarck unterzeichnet dafür in Paris ein Militärbündnis und sichert zu, „20.000 Mann als Hilfskorps für den bevorstehenden Rußlandfeldzug abzustellen“. Friedrich Wilhelm III. ratifiziert die Verträge am 4. März 1812.Büsch (Hg.): Handbuch der preussischen Geschichte, 1992, S. 37f. [Schließen]

07. März 1812

Geburt des Sohnes von Philipp Wilhelm Wolf und seiner Frau Ena. Philipp Wilhelm Wolf schreibt am 8. März an Schleiermacher: „Meine Frau ist gestern den 7ten früh recht glücklich von einem Knaben entbunden und befindet sich recht wohl.“Brief 3756, 2–4, KGA V/12. [Schließen]

Mitte März 1812

Schleiermacher teilt Alexander Graf zu Dohna-Schlobitten brieflich mit, dass er im Falle eines Einzugs französischer Truppen in Berlin bleiben wolle.Vgl. Brief 3759, KGA V/12. [Schließen]

11. März 1812

Gesetzliche Regelung der bürgerlichen Gleichstellung der Juden.Vgl. Büsch (Hg.): Handbuch der preussischen Geschichte, 1992, S. 26. [Schließen]

18. März 1812

Schleiermacher beendet seine Vorlesung „Theologische Encyclopädie“ des Wintersemesters 1811/1812 an der Berliner Universität.Vgl. Arndt / Virmond: Schleiermachers Briefwechsel, 1992, S. 306. [Schließen]

19. März 1812

Schleiermacher beendet seine Vorlesungen „Die Briefe des Apostel Paulus an die Kolosser, Epheser, Philipper, Thimotheus, Titus und Philemon“ sowie „Die christliche Sittenlehre“ des Wintersemesters 1811/1812 an der Berliner Universität.Vgl. Arndt / Virmond: Schleiermachers Briefwechsel, 1992, S. 306f. [Schließen]

20. März 1812

Schleiermacher beendet seine Vorlesung „Die Geschichte der Philosophie unter den Griechen“ des Wintersemesters 1811/1812 an der Berliner Universität.Vgl. Arndt / Virmond: Schleiermachers Briefwechsel, 1992, S. 307. [Schließen]

27. März 1812

Schleiermacher hält den Karfreitagsgottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche (Lk. 23,33–34).Vgl. KGA III/1, S. 847. [Schließen]

29. März 1812

Schleiermacher hält den Ostergottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche (Röm. 6,3–5).Vgl. KGA III/1, S. 847. [Schließen]

30. März 1812

Taufe von Hanna Gertrud Schleiermacher in der Kanonierstr. 4.Vgl. KGA III/1, S. 847. [Schließen]

10. April 1812

Tod von Carl Christian Erhard Schmid, deutscher evangelischer Theologe und Philosoph.

13. April 1812

An der Berliner Universität beginnt das Sommersemester 1812. Schleiermacher kündigt drei Vorlesungen an: zwei theologische und eine philosophische: „Die Briefe Petri, Jacobi, Judä und an die Hebräer“ (54 Hörer, in vier Stunden wöchentlich von 8 bis 9 Uhr), „Die praktische Theologie“ (49 Hörer, in vier Stunden wöchentlich von 7 bis 8 Uhr.) sowie „Geschichte der Philosophie unter den christlichen Völkern“ (75 Hörer, in vier Stunden wöchentlich von 5 bis 6 Uhr).Vgl. Arndt / Virmond: Schleiermachers Briefwechsel, 1992, S. 307. [Schließen]

02. Mai 1812

Tod von Karoline Elisabeth Wucherer.

17. Mai 1812

Taufe im Hause Reimer in der Kochstr. 16.Vgl. KGA III/1, S. 847, in diesem Jahr wurde allerdings kein Kind von Reimer geboren. [Schließen]

10. Juni 1812

Schleiermacher hält um 9 Uhr einen Gottesdienst zur Stadtverordnetenwahl in der Dreifaltigkeitskirche.Vgl. KGA III/1, S. 847. [Schließen] Am selben Tag stirbt Karl Ludwig Wildenow, Direktor des Botanischen Gartens in Berlin.

14. Juni 1812

Taufe bei Marheinecke in der Charlottenstr. 36.Vgl. KGA III/1, S. 847. [Schließen]

24. Juni 1812

Napoleon eröffnet mit der „Grande Armée“ von 457.000 Mann den Krieg gegen Russland. Nach anfänglichen Gebietsgewinnen muss er gegen Ende des Jahres den Rückzug antreten und verliert große Teile seiner Armee.Vgl. Büsch (Hg.): Handbuch der preussischen Geschichte, 1992, S. 39. [Schließen]

14. Juli 1812

Tod von Christian Gottlob Heyne, Professor der Altertumswissenschaft.

15. Juli 1812

Taufe bei von der Marwitz, Unter den Linden 4a.Vgl. KGA III/1, S. 847. [Schließen]

30. Juli 1812

Das Gendarmerie-Edikt wird erlassen.Vgl. Neugebauer: Geschichte Preußens, 2004, S. 95. [Schließen] Mit dem Gendarmerie-Edikt von 1812 werden Landkreise als einheitliche Verwaltungseinrichtungen für Gebietseinheiten aus Dörfern, kleineren Städten und Gutsbezirken geschaffen. An der Spitze stehen nicht mehr adelige Landräte, sondern ernannte Kreisdirektoren mit weitreichenden Vollmachten.

11. August 1812

Heinrich Christoph von Willich bestärkt Schleiermacher in einem Brief, eine geplante Reise nach Rügen trotz der politischen Umstände anzutreten. „Ich denke dann: Ihr werdet Euch einem guten Geschik in die Arme werfen und die Reise in Gottes Namen antreten.“Brief 3801, 14–16, KGA V/12. [Schließen]

12. August 1812

Schleiermacher traut den Hilfsprediger Friedrich August Pischon und Marie Deibel.Vgl. KGA III/1, S. 848. [Schließen]

20. August 1812

An der Berliner Universität endet das Sommersemester 1812 und damit die drei von Schleiermacher gehaltenen Vorlesungen.

Wohl Ende August bis Anfang Oktober 1812

Schleiermacher unternimmt eine Reise nach Rügen.Vgl. KGA III/1, S. 848. [Schließen] Am 9. September schreibt er aus Poseritz an Anne (Nanny) Schleiermacher und berichtet von der Reise.Vgl. Brief 3807, KGA V/12. [Schließen] Am 13. September hält er sich in Sagard auf und schreibt Anne (Nanny) Schleiermacher erneut.Vgl. Brief 3808, KGA V/12. [Schließen] Schließlich teilt er Joachim Christian Gaß mit, dass nach der Reise eine weitere Personen Teil des Hausstandes wird: „Wir haben uns eine neue Hausgenossin aus Rügen mitgebracht eine Schwestertochter meiner Frau, die ein wenig in die Welt hinein sehn soll.“Brief 3810, 31–33, KGA V/12. [Schließen]

09. September 1812

Geburt von Karl Hermann Schede, Sohn von Caroline Schede.

19. Oktober 1812

An der Berliner Universität beginnt das Wintersemester 1812/13 und damit zwei theologische und eine philosophische Vorlesungen Schleiermachers zu: „Das Evangelium und die Episteln Johannis“ (67 Hörer, in vier Stunden wöchentlich von 9 bis 10 Uhr), „Die Dogmatik“ (74 Hörer, in vier Stunden wöchentlich von 8 bis 9 Uhr.) und „Das System der Sittenlehre“ (62 Hörer, in vier Stunden wöchentlich von 5 bis 6 Uhr).Vgl. Arndt / Virmond: Schleiermachers Briefwechsel, 1992, S. 308. [Schließen]

29. Oktober 1812

Christian Gottlieb Konopak lädt Schleiermacher zu seiner Hochzeit ein, die am 6. November desselben Jahres stattfinden soll.Vgl. Brief 3812, KGA V/12. [Schließen]

09. November 1812

Schleiermacher schreibt an Karl August Freiherr von Hardenberg bezüglich einer „Anstalt zur zwekmäßigen Bildung ihrer Landschullehrer“ für die Provinz Kurmark, die in der Stadt Havelberg errichtet werden soll.Vgl. Brief 3813, KGA V/12. [Schließen]

21. November 1812

In einem Brief an Joachim Christian Gaß schreibt Schleiermacher, dass Pischon zwölf seiner Predigten nachgeschrieben habe: „Pischon hat mich heute Morgen überrascht mit einem kleinen Bändchen überschrieben ,Predigten von Schleiermacher 1812‘[.] Es sind zwölf Predigten aus diesem Jahre die er sehr sauber nachgeschrieben hat sodaß sie leicht zu druken sein würden.“Brief 3816, 47–50, KGA V/12. [Schließen]

20. Dezember 1812

Die Erstauflage von Grimms Märchen erscheint.

25. Dezember 1812

Schleiermacher predigt am Vormittag des ersten Weihnachtsfeiertages in der Dreifaltigkeitskirche (Lk 2,8–11).Vgl. KGA III/1, S. 849. [Schließen]

30. Dezember 1812

Konvention von Tauroggen. Der preußische General Yorck schließt eigenmächtig und ohne Zustimmung des Königs einen lokalen Waffenstillstand mit Russland. Die Konvention von Tauroggen ist „später niemals amtlich anerkannt worden, sie galt als eine Privathandlung Yorks, nicht als Staatsakt“, trotzdem stellt sie einen wichtigen Meilenstein bei der Befreiung Preußens von französischer Herrschaft dar.Vgl. Büsch (Hg.): Handbuch der preussischen Geschichte, 1992, S. 42ff. [Schließen]

Zitierhinweis

Chronologie - 1812, erarbeitet von Johann Gartlinger. In: schleiermacher digital / Chronologie, hg. v. den Schleiermacher-Forschungsprojekten. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/S9939873 (Stand: 26.7.2022)

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Chronologie

Die Chronologie erschließt und kommentiert das Leben und Werk Schleiermachers und ist derzeit für die Jahre 1768 bis 1816 verfügbar. Neben den nach Datum sortierten Chronologien einzelner Jahre können kurze Jahresüberblicke über die obere Menüleiste aufgerufen werden. Die Jahrgänge 1768–1795 und 1796–1807 sind als zusammenhängende Überblicke gegeben, ab dem Jahr 1808 bis zum Jahr 1816 existiert für jedes Jahr ein separater Jahresüberblick.


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