Vor Mitte April 1801

Schleiermacher erhält von Gottlieb Ernst August Mehmel die Einladung, an der Erlanger Literaturzeitung mitzuwirken,Brief *1042 [Schließen] wo er in der Folge mehrere Rezensionen veröffentlicht.

06. April 1801

F. Schlegel beauftragt seinen Bruder August Wilhelm, ihn bei Schleiermacher wegen der noch nicht erfolgten Durchsicht des „Phaidros“ zu entschuldigen; er solle in bezug auf den „Protagoras“ so handeln, als könne der erste Band der Platon-Übersetzung doch noch zur Frühjahrsmesse erscheinen.„Auch Schleiermacher muß es entschuldigen so gut wie er kann, daß ich ihm noch immer kein Resultat meines Studiums seines Phaedrus schicken kann. Es ist unglaublich wie ich gestört worden bin, und dann hätte ich freilich nicht geglaubt, daß jenes Studium mich noch so lange beschäftigen würde. Fast muß ich mir die Hoffnung für die Messe aufgeben, aber ich wünsche sehr, daß Schleiermacher in Rücksicht des Protagoras so handelt, als ob es noch möglich wäre, denn wenn es nun auch zur Messe nicht fertig gedruckt sein kann, so muß es doch gleich nachher gedruckt sein. Sag ihm das recht bald, denn heute kann ich ihm unmöglich schreiben.“ (F. Schlegel: Briefe an seinen Bruder, S. 474) [Schließen]

Vor dem 26. April 1801

Schleiermacher schickt seinem Onkel Stubenrauch ein Exemplar seiner Predigtsammlung, die er ihm – gegen dessen WunschVgl. Stubenrauch an Schleiermacher, 6. Dezember 1800, Brief 990, 6–28 (KG A V/4) [Schließen] – namentlich gewidmet hatte.Die Widmung lautet: „An Herrn Prediger Stubenrauch zu Landsberg an der Warthe.“ Die nachfolgende, an Stubenrauch gerichtete Vorrede beginnt: „Sie empfangen hier, mein innigst verehrter väterlicher Freund, ein kleines Geschenk; laßen Sie mich nicht vergebens hoffen, daß es eine gütige Aufnahme bei Ihnen finden wird. Mein Recht es Ihnen eigenthümlich darzubringen, werden Sie mir wohl nicht bestreiten; ich würde mich auf Ihre Anleitung, unter welcher ich zuerst den öffentlichen Lehrstuhl der Religion bestieg, ich würde mich auf Ihre Verdienste um mich als Lehrer, ich würde mich statt alles dellen auf die väterlichen Gesinnungen berufen, die Sie von meiner Kindheit an gegen mich gehegt haben, und die mich zu Allem berechtigen, was liebevolle Ehrerbietung einem Sohne eingeben kann.“ (Schleiermacher: Predigten, Berlin 1801, unpaginiert) [Schließen]

17. April 1801

F. Schlegel protestiert dagegen, dass A. W. Schlegel und Schleiermacher Novalis' Romanfragment „Heinrich von Ofterdingen“ für die posthume Publikation von fremder Hand vollenden lassen wollen.Vgl. F. Schlegel: Briefe an seinen Bruder, S. 477 [Schließen]

Ende April/Anfang Mai 1801

Nach Empfang von Schleiermachers „Predigten“ sieht F. S. G. Sack sich genötigt, seine Differenzen zu Schleiermacher offenzulegen; er schickt ihm nun seinen diesbezüglichen, seit Anfang des Jahres zurückbehaltenen Brief.Vgl. Briefe *1054 und 1005 [Schließen]

21. April 1801

Schleiermacher bietet an, in der Erlanger Literaturzeitung Werke von Adelung („Ueber den Styl“), Ast („De Platonis Phaedro“), Lichtenberg („Vermischte Schriften“), Meiners („Grundriß der Ethik“; „Geschichte der Ethik“) sowie die „Charakteristiken und Kritiken“ der Brüder Schlegel zu rezensieren.Vgl. Brief 1046; hiervon wurden nur die Rezensionen zu Ast, Lichtenberg und den „Charakteristiken und Kritiken“ realisiert. [Schließen]

26. April 1801

Stubenrauch dankt für die Übersendung der „Predigten“ und erklärt, es sei ihm „ganz recht“, wie Schleiermacher „Zueignung und Vorrede so geschickt mit einander verbunden“ habe.Brief 1050, 34–36 [Schließen]

27. April 1801

Schleiermacher beschwert sich bei Friedrich Schlegel über dessen mangelnden Einsatz für die gemeinsame Platon-Übersetzung.Vgl. Brief 1051 [Schließen] F. Schlegel läßt Schleiermacher über seinen Bruder mitteilen, dass er den Anfang der Übersetzung des „Phaidros“ in die Druckerei gegeben habe.„Schleiermacher sage doch recht bald, daß ich heute den Anfang seines Phaidros nach gehöriger Lesung unbedenklich in die Druckerei geschickt habe. Mit nächsten erhält er nun die Anmerkungen und Excurse mit einigen Effucptcren zurück. Ich hoffe die Nachricht, daß ich jetzt trotz aller Anmuthung zur Poesie wirklich ganz am Plato bin und nicht eher wieder davon gehe, bis alles fertig ist, wird ihn hoffentlich bewegen mir die bisherige Zögerung zu verzeihen, wie auch daß ich heute nicht selbst schreibe ich bin heute noch einmal recht geplagt gewesen.“ (F. Schlegel: Briefe an seinen Bruder, S. 478) [Schließen]

Zitierhinweis

Chronologie - 1801, erarbeitet von Andreas Arndt, Wolfgang Virmond und Johann Gartlinger (Elektronische Erfassung). In: schleiermacher digital / Chronologie, hg. v. den Schleiermacher-Forschungsprojekten. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/S9939862 (Stand: 26.7.2022)

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Chronologie

Die Chronologie erschließt und kommentiert das Leben und Werk Schleiermachers und ist derzeit für die Jahre 1768 bis 1816 verfügbar. Neben den nach Datum sortierten Chronologien einzelner Jahre können kurze Jahresüberblicke über die obere Menüleiste aufgerufen werden. Die Jahrgänge 1768–1795 und 1796–1807 sind als zusammenhängende Überblicke gegeben, ab dem Jahr 1808 bis zum Jahr 1816 existiert für jedes Jahr ein separater Jahresüberblick.


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