Wohl Anfang April 1800

In einem – nicht überlieferten – Brief an Schleiermacher legt Dorothea Veit ihm dar, weshalb sie sich nicht taufen und mit Friedrich Schlegel trauen lassen wolle.Vgl. Brief *831 [Schließen] Hierauf antwortet Schleiermacher in einem ebenfalls nicht überlieferten Brief, wobei er erklärt, er könne die von Dorothea vorgetragenen Gründe nicht respektieren.Vgl. Brief *839 [Schließen] In ihrem Brief vom 11. April präzisiert Dorothea noch einmal, dass sie bei dem Verlassen der jüdischen Glaubensgemeinschaft und einer Wiederverheiratung jeden Einfluß auf die Erziehung des bei ihr lebenden Sohnes Philipp Veit verlieren und ihn dem Vater übergeben müsste; dagegen beabsichtige sie, Philipp in eine Pensions-Anstalt zu geben und sich dann taufen und trauen zu lassen: „Aber unter keiner andern Bedingung, als daß Sie beyde Handlungen verrichten“.Vgl. Brief 840, 15ff [Schließen]

Anfang April 1800

Friedrich Schlegel wird durch Schleiermachers Mitteilung überrascht, der Verfasser der „Monologen“ zu sein.Vgl. Brief *832 und Brief 833, 1–46 [Schließen] Dieser hatte ihm – wohl schon Anfang des JahresVgl. die Anmerkung zu Brief 833, 1–10 [Schließen] – zwei Exemplare zugesandt, ohne sich als Autor zu erkennen zu geben. Schlegel hatte das Buch ebensowenig wie die anderen Jenaer Freunde beachtet und schließlich an Schleiermacher zurückgeschickt.

April 1800

Schleiermacher schickt weiteres Manuskript seiner „Vertrauten Briefe über Friedrich Schlegels Lucinde" nach Jena und bittet Dorothea Veit, den vierten Brief besonders zu lesen und hierzu Verbesserungsvorschläge zu machen.Vgl. Brief *853 [Schließen]

04. April 1800

Mit dem Hinweis, Caroline Schlegels Krankheit verbiete „alles dreiste Reden“ und nötige sie zu diplomatischer Rücksichtnahme, deutet Dorothea Veit erstmals die Auseinandersetzungen im Jenaer Romantikerkreis an, die durch die Trennung Carolines von A. W. Schlegel und ihre Verbindung mit Schelling entstanden.Vgl. Brief 829, 53–72 [Schließen] Friedrich Schlegel äußert seine Zustimmung zu dem ihm übersandten Manuskript der „Vertrauten Briefe über Friedrich Schlegels Lucinde“ und erblickt darin einen Hinweis auf die Form des von Schleiermacher geplanten Romans.Vgl. Brief 830, 13–30 [Schließen]

12. April 1800

In einem Brief an August Wilhelm Schlegel erklärt Schleiermacher seine Bereitschaft, an dem projektierten Rezensionsorgan („Kritische Jahrbücher“) mitzuarbeiten, das – in Konkurrenz zur Jenaer „Allgemeinen Literaturzeitung“ – in Verbindung mit anderen Gelehrten die kritischen „Notizen“ im Athenaeum nach der Einstellung dieser Zeitschrift fortsetzen soll.Vgl. Brief 843, 2–42 [Schließen] Ähnliche Projekte verfolgten, zum Teil unabhängig voneinander, auch Schelling und Fichte, ohne dass eines von ihnen in der Folge realisiert werden konnte.Vgl. die Darstellung bei O. Fiebiger: Fichtes Kritische Pläne; Fichtes Plan eines „kritischen Instituts“ ist unten in der Anmerkung zu Brief 848, 7–14 abgedruckt. In diesem Brief distanziert sich A. W. Schlegel bereits deutlich von Fichtes Vorschlägen [Schließen]

Ende April 1800

Schleiermacher spricht sich in einem Brief gegen Dorothea Veits Plan aus, heimlich die christliche Taufe zu empfangen und sich mit Friedrich Schlegel trauen zu lassen.Brief *853; vgl. Brief 840, 15–57 (KGA V/3). Taufe und Trauung mussten dem geschiedenen Mann Dorotheas, Simon Veit, verborgen bleiben, da dieser sonst die Rückgabe des jüngsten Sohnes, Philipp Veit, beanspruchen konnte, welcher bei Dorothea lebte. [Schließen]

Wohl Ende April/Anfang Mai 1800

Auf der Durchreise von Stettin nach Breslau, wo er eine neue Stellung als Apotheker antritt, besucht Karl Schleiermacher den Bruder in Berlin.Hierüber berichtet Schleiermacher der Schwester in Brief 862, 21–30 [Schließen]

22. April 1800

In einem Brief an C. G. von Brinckmann kritisiert Schleiermacher die „erkünstelte Begeisterung der Religion“ in A. W. Schlegels Gedichten.Vgl. Brief 847, 83–102 [Schließen]

27. April 1800

Vormittagspredigt im Invalidenhaus über Rom. 8, 15 und Betstunde über Ps. 10, 10–12; Nachmittagspredigt in der Charité über Joh. 21, 21–23.Vgl. Schleiermacher: Predigtentwürfe, S. 48–51, Nr. 34–36. – Zu den Predigten vgl. das Kalendarium der gedruckten Predigten in Wichmann von Meding: Bibliographie der Schriften Schleiermachers, S. 331–342 [Schließen]

28. April 1800

Dorothea Veit kündigt Schleiermacher an, dass der Druck der „Vertrauten Briefe über Friedrich Schlegels Lucinde“ noch am selben Tage bei Frommann in Jena beginnen werde.Brief 854, 10–15 [Schließen] Der Druck erfolgte im Auftrag des Lübecker Verlegers Friedrich Bohn.

Zitierhinweis

Chronologie - 1800, erarbeitet von Andreas Arndt, Wolfgang Virmond und Johann Gartlinger (Elektronische Erfassung). In: schleiermacher digital / Chronologie, hg. v. den Schleiermacher-Forschungsprojekten. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/S9939861 (Stand: 26.7.2022)

Download

Dieses Dokument als TEI-XML herunterladen.

Chronologie

Die Chronologie erschließt und kommentiert das Leben und Werk Schleiermachers und ist derzeit für die Jahre 1768 bis 1816 verfügbar. Neben den nach Datum sortierten Chronologien einzelner Jahre können kurze Jahresüberblicke über die obere Menüleiste aufgerufen werden. Die Jahrgänge 1768–1795 und 1796–1807 sind als zusammenhängende Überblicke gegeben, ab dem Jahr 1808 bis zum Jahr 1816 existiert für jedes Jahr ein separater Jahresüberblick.


Nach Monat filtern


Nach Tag filtern