25. Februar 1799

In einem Brief an Henriette Herz klagt Schleiermacher, er habe an den „Reden“ „Über die Religion“ noch nicht weiterschreiben können; besonders fehle ihm noch eine Inspiration für die dritte Rede.Vgl. Brief 569, 70–74 [Schließen]

25. Dezember 1799 bis 28. Dezember 1799

Auseinandersetzungen mit dem Verleger J. C. P. Spener um eine Buchhändleranzeige für die „Monologen“.Vgl. Briefe 760 bis 765 [Schließen] Nachdem hierfür kein anderer Autor gefunden werden konnte – Spener hatte u. a. Markus Herz in Vorschlag gebracht, den Schleiermacher jedoch ablehnte, weil er als orthodoxer Kantianer Partei seiVgl. Brief 739, 4–11 [Schließen] – hatte Schleiermacher eine Selbstanzeige verfasst, die von Spener in einigen Punkten mehrfach kritisiert und zurückgewiesen wurde. Am 28. Dezember schließlich erschien in den „Berlinischen Nachrichten“ (Spenersche Zeitung) eine Anzeige der „Monologen“, die inhaltlich mit Schleiermachers Selbstinterpretationen dieser Schrift völlig übereinstimmt und auch seinen Stil verrät. Vermutlich hatte Spener Schleiermachers Text in wenigen Punkten redigiert und in den Druck gegeben. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit handelt es sich demnach bei der Anzeige um einen Text von Schleiermachers Hand, der der Forschung bisher nicht bekannt war und bündig Schleiermachers Stellung innerhalb der Philosophie des deutschen Idealismus beschreibt.Vgl. Brief 765, 1–5; der Text der Anzeige lautet: „Litterarische Anzeige. Monologen, eine Neujahrsgabe, groß Duodez, Berlin, 1800 bei C. S. Spener. Dieses Büchlein enthält die Aeußerungen eines Idealisten über die wichtigsten Verhältnisse des Menschen, und macht mit der eigenthümlichen Denkungsart bekannt, welche diese Philosophie, in dem Verfasser wenigstens, begründet hat. Wie viele oder wie wenige auch mit ihm übereinstimmen mögen, so muß es doch sehr vielen interessant sein, Gegenstände mit denen Jeder zu thun hat, aus dem Gesichtspunkt des Verfassers zu betrachten, und die Lehre zu welcher er sich bekennt von einer andern als der gewöhnlichen Seite in ihrem Einfluß auf den Charakter und das Leben kennen zu lernen. Wie oft auch Billigung, Mißbilligung und Verwunderung bei dem Leser wechseln mögen; so würde doch gewiß ein jeder gerne die heitre Stimmung theilen die im letzten Selbstgespräch herrscht, welches das Ganze beschließt wie ein kräftiges lustiges Presto eine Sonate. Anstatt einzelne Stellen anzuführen, deren sich ohnedies wenige aus dem Zusammenhange heraus heben ließen, mögen nur noch die Ueberschriften der einzelnen Monologen hier stehen: 1) Die Reflexion 2) Prüfungen 3) Weltansicht 4) Aussicht 5) Jugend und Alter. Kostet in der Haude und Spenerschen Buchhandlung geheftet 9 Gr.“ – Bereits Heinrich Meisner hatte diese Anzeige vor Augen gehabt und bemerkt, dass sie „sich inhaltlich mit den Worten“ deckt, „die in dem oben genannten Briefe an Spener vom Herbst 1799 stehen und auf die in einem Briefe vom Anfang Dezember hingewiesen wird“ (Schleiermachers Lehrjahre, S. 84); er hat jedoch den naheliegenden Schluss nicht gezogen, dass es sich hierbei um den Schleiermacherschen Entwurf handeln muss, auch wenn dieser noch redigiert wurde. [Schließen]

Zitierhinweis

Chronologie - 1799, erarbeitet von Andreas Arndt, Wolfgang Virmond und Johann Gartlinger (Elektronische Erfassung). In: schleiermacher digital / Chronologie, hg. v. den Schleiermacher-Forschungsprojekten. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/S9939860 (Stand: 26.7.2022)

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Chronologie

Die Chronologie erschließt und kommentiert das Leben und Werk Schleiermachers und ist derzeit für die Jahre 1768 bis 1816 verfügbar. Neben den nach Datum sortierten Chronologien einzelner Jahre können kurze Jahresüberblicke über die obere Menüleiste aufgerufen werden. Die Jahrgänge 1768–1795 und 1796–1807 sind als zusammenhängende Überblicke gegeben, ab dem Jahr 1808 bis zum Jahr 1816 existiert für jedes Jahr ein separater Jahresüberblick.


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