21. November 1768

Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher wird in Breslau geboren als Sohn des reformierten Feldpredigers Johann Gottlieb Adolph Schleyermacher und seiner Frau Elisabeth Maria Katharina, geb. Stubenrauch.

21. Juli 1781

Tod der Schwester Caroline Marie.Vgl. Wackwitz, Schleiermacheriana 143 [Schließen]

21. November 1782

Die Eltern erteilen Charlotte die Erlaubnis, sich der Brüdergemeine anzuschließen.

21. Februar 1784

Aufnahme unter die Abendmahlskandidaten.

21. Januar 1787

Nachdem bereits Beyer und Okely Barby verlassen haben, teilt Schleiermacher dem Vater seine Glaubenszweifel mit und bittet, in Halle Theologie studieren zu dürfen.

21. November 1797

Schleiermacher begeht seinen 29. Geburtstag im Kreis seiner Berliner Freunde, wobei der Beschluss gefasst wird, dass Friedrich Schlegel zu ihm ziehen soll.Vgl. Brief 424, 13ff [Schließen]

21. Dezember 1797

Friedrich Schlegel zieht in Schleiermachers Wohnung.Vgl. Brief 424, 152f [Schließen]

21. März 1799

Schleiermacher trifft F. S. G. Sack in Potsdam, der sein Unbehagen an der dritten der „Reden“ „Über die Religion“ erkennen läßt, welche er möglicherweise in seiner Funktion als Zensor gelesen hatte.Vgl. Brief 585, 36–45; nach Brief 566, 9 hatte die Zensur zunächst bei F. S. G. Sack gelegen, dann (vgl. Brief 573, 51) beim Oberkonsistorialpräsidenten von Schewe. Wieweit Sack weiterhin amtlich mit den „Reden“ befasst war und sich vielleicht die Zensur mit von Schewe teilte, muss offen bleiben. Aktenstücke über die Zensur der „Reden“ konnten nicht ermittelt werden [Schließen]

21. November 1799

Schleiermacher schreibt am 4. Monolog und ist beunruhigt über die Nachrichten aus Paris; der Sturz des Direktoriums durch Napoleon Bonaparte am 18. Brumaire (9.11.) läßt ihn um die Republik fürchten.Vgl. Brief 729 [Schließen]

21. November 1799

Schleiermacher predigt in der Dreifaltigkeitskirche.Vgl. Brief 732, 12f [Schließen]

21. März 1800

Friedrich Schlegel teilt Schleiermacher mit, er habe sich entschlossen, in der Ankündigung der Plato-Übersetzung nur sich selbst zu nennen, um das Publikum nicht „kopfscheu“ zu machen;Vgl. Brief 816, 16–33 [Schließen] hiergegen protestiert Schleiermacher,Vgl. Brief *828 [Schließen] doch war die Ankündigung schon ohne seine Erwähnung als Mitübersetzer in den Druck gegangen.Vgl. Brief 830, 31–59; die veröffentlichte Ankündigung – im Intelligenzblatt der Allgemeinen Literaturzeitung bereits auf den 21. März datiert – nennt Schleiermacher nicht; vgl. den Sachapparat zu Brief 816, 17.30–32. [Schließen]

21. November 1800

Schleiermacher begeht seinen Geburtstag in „stiller und wemüthiger“ Atmosphäre; Mittags ist er zu Gast bei Herz, wo er auch Alexander Dohna trifft.Vgl. Brief 997, 197–218 [Schließen] A. W. Schlegel teilt mit, dass Cotta sich von dem Projekt der „Kritischen Jahrbücher“ zurückziehen wolle, wenn das Erscheinen der von Holtmann in Berlin geplanten Jahrbücher nicht verhindert werden könne. In diesem Falle wolle er, Schlegel, auf das Projekt verzichten.Vgl. Brief 982 [Schließen]

21. April 1801

Schleiermacher bietet an, in der Erlanger Literaturzeitung Werke von Adelung („Ueber den Styl“), Ast („De Platonis Phaedro“), Lichtenberg („Vermischte Schriften“), Meiners („Grundriß der Ethik“; „Geschichte der Ethik“) sowie die „Charakteristiken und Kritiken“ der Brüder Schlegel zu rezensieren.Vgl. Brief 1046; hiervon wurden nur die Rezensionen zu Ast, Lichtenberg und den „Charakteristiken und Kritiken“ realisiert. [Schließen]

21. August 1801

In einem Brief an Sophie Bernhardi in Berlin läßt A. W. Schlegel Schleiermacher bitten, bei der Ankündigung seiner Vorlesungen „Über schöne Literatur und Kunst“ behilflich zu sein.Vgl. den Sachapparat zu Brief 1092, 5f [Schließen]

21. September 1801

Friedrich Schlegel kündigt einen Besuch Johann Bernhard Vermehrens in Berlin an und schickt Schleiermacher seine Beiträge zur Platon-Übersetzung, um die er gebeten hatte, zur erneuten Durchsicht zurück. Er betont, dass Schleiermacher auf dem Titel der Platon-Übersetzung namentlich genannt werden solle.Vgl. Brief 1100, 14–21.43–63 [Schließen]

21. April 1802 bis 09. Mai 1802

Reise zu seiner Schwester Charlotte nach Gnadenfrei, wo er am Freitag, den 23. April gegen 8 Uhr morgens eintrifft.Nach Brief 1208 hatte Schleiermacher vom 19. April bis zum 10. Mai 1802 einen „dreiwöchentlichen Urlaub [...] zu einer Reise nach Schlesien erbeten und erhalten“; da er am 20. noch Briefe aus Berlin schrieb, dürfte er die Reise jedoch erst am 21. April angetreten haben. Nach Brief 1233, 8 war Schleiermacher am 9. Mai wieder in Berlin zurück. – Zur Ankunft in Gnadenfrei vgl. Brief 1226, 103–107. [Schließen] Der Besuch, bei dem er auch mit seinem Bruder Carl („Charles“) wieder zusammentrifft,Vgl. Brief 1233, 30f; vgl. in diesem Brief Zeilen 9–35 mit der Schilderung des Besuchs in Gnadenfrei  [Schließen] weckt Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend in der Brüdergemeine. Gegenüber G. A. Reimer nennt Schleiermacher sich in einem Brief aus Gnadenfrei einen „Herrnhuter [...] von einer höheren Ordnung“.Vgl. Brief 1220, 20f [Schließen]

21. Juni 1802

Predigt in Stemnitz über 1. Johannesbrief 4,20.SN 54, Bl. 12 [Schließen]

21. August 1802

Schleiermacher fragt Frommann, ob er ggf. bereit sei, bei einem Rückzug F. Schlegels das Projekt der Platon-Übersetzung mit ihm allein zu realisieren.Vgl. Brief *1315 [Schließen]

21. November 1802

Predigt über Matthäus 22, 16–21.SN 54, Bl. 56 [Schließen]

21. Juni 1803

In einem Brief an Henriette Herz klagt Schleiermacher über seine schlechte Gesundheit; seit 14 Tagen sei er deswegen über den ersten Abschnitt des dritten Buches der „Kritik der Moral“ nicht hinausgekommen und verbringe, um sich abzulenken, viel Zeit auf der Ressource, wo er beim Spiel viel Geld verliere.Vgl. Brief 1506, 56–67 [Schließen] Er beklagt sein schlechtes Hauswesen in Stolp und äußert den Wunsch, seine älteste Halbschwester Nanny zur Führung des Haushaltes zu sich zu holen. Er plant Dialoge, Novellen und eine Komödie auf Fichte.Vgl. Brief 1506, Zeile 86–92 [Schließen]

21. Juli 1803

Frommann teilt mit, dass er von dem Verlag der Platon-Übersetzung zurücktrete und Schleiermacher Manuskripte zurücksenden werde, sobald F. Schlegel seine Schulden beim Verlag beglichen habe.Vgl. Brief 1517 [Schließen]

21. August 1803

Predigt über Psalm 34, 2f.SN 52 [Schließen]

21. April 1804

In einem Schreiben an den Minister v. Thulemeier erläutert Schleiermacher nochmals seinen Wunsch, ihm die Entlassung aus preußischen Diensten förmlich zu versagen.Vgl. Brief 1718 [Schließen]

21. März 1805 bis 22. März 1805

Fußreise mit Karl Georg von Raumer und Henrich Steffens nach Merseburg und Weißenfels.Vgl. Brief 1938, 28–30 [Schließen]

21. Dezember 1805

Gegenüber Reimer bekräftigt Schleiermacher, dass er zur Michaelismesse 1806 mit einem „theologischen Compendium“ – der theologischen Enzyklopädie – hervortreten wolle.Vgl. Brief 2099, 44–46 [Schließen] Weiterhin schreibt er, dass er den Ruf nach Bremen benutzen wolle, um die baldige Einrichtung des akademischen Gottesdienstes zu bewirken und seine Aufnahme als Ordinarius in die Fakultät durchzusetzen.Vgl. Brief 2099, 53–59 [Schließen]

21. Februar 1808

Schleiermacher predigt vormittags laut Tageskalender in der Jerusalemkirche (Lk 8,4–56). Am selben Tag beginnt der Schwedisch-Russische Krieg, russische Truppen fallen in Finnland ein. Schleiermachers schwedischer Freund Carl Gustav von Brinckmann schildert in einem Brief vom 28.4.1808 die politische Lage, die auch seinen Aufenthalt in dem mit Russland alliierten Preußen schwer gestaltet: „Den Verlust von Finnland, welches beinah den 3ten Theil unserer Bevölkerung enthält, können wir nie verschmerzen, und so gewiß wir es hätten vertheidigen können, wenn das Reich nicht von der entgegengesezten Seite nicht noch furchtbarer bedroht worden wäre – so unmöglich dürfte, zum Theil aus der nemlichen Ursache, die Wiedereroberung desselben werden, wenn die Russen sich erst festsezen und alle Vortheile der natürlichen Lage zu benuzen verstehen. Und von welchem Feind werden wir zermalmt? – Von ewigen, beinah unbildbaren, lichtscheuen und rohen Barbaren. Die armen Finnländer; ich kann ohne Thränen nicht an ihr Schicksal denken. – Wie es mir bei all diesen Aussichten zu Mute ist, kannst Du dir ungefehr vorstellen, denn mein persönliches Schicksal hängt auf das Genaueste mit dem öffentlichen zusammen. Daß ich nicht unter dem Unterdrücker meines Vaterlandes fortdienen könnte, versteht sich von selbst, und wenn er mich zu seinem Ersten Minister machen wolte.“ (Brief 2696, 21–36, KGA V/10) In seinem Antwortschreiben nimmt Schleiermacher eine Art Abschied vom Freund, denn die politische Lage stört auch die Möglichkeit zur ungehinderten Korrespondenz (Brief 2719, 45–55, KGA V/10).  [Schließen]

21. November 1808

Schleiermacher beginnt seine Vorlesungstätigkeit über „Die Theorie des Staates“ (bis zum 20.12. in diesem Jahr) am Montag- und Dienstagnachmittag, In der Anzeige seiner Vorlesungen lässt Schleiermacher wissen „Das Nähere in der Realschulbuchhandlung.“, vgl. Arndt u. Virmond, Schleiermachers Briefwechsel (Verzeichnis) , 1992, S. 304.  [Schließen] die er, wie er an seinen Freund Brinckmann am 11.2.1809 schreibt, für ganz gut gelungen hält: „Dabei halte ich aber doch seit Winters Anfang zweierlei Vorlesungen, eine Darstellung der christlichen Glaubenslehre nicht bloß für Theologen berechnet die zugleich eine speculative Kritik derselben ist, und dann eine Theorie des Staates. Leztere als etwas ganz neues interessirt mich natürlich besonders. Sie ist ein natürlicher Ausfluß meiner Ethik, und ich finde daß sich alles in großer Einfachheit und Klarheit gestaltet. Ich verlasse mich darauf daß nach unserer Theorie der Unpartheilichkeit ich mich auch schon einmal selbst loben darf.“ Brief 3075, 31–38, KGA V/10.  [Schließen]

21. Januar 1809

Schleiermacher erhält seine erste Singstunde.

21. August 1810

In Schweden wird der französische Marschall Jean-Baptiste Bernadotte zum Kronprinzen Schwedens gewählt.

21. März 1811

Schleiermacher beendet seine Vorlesung über die „Hermeneutik“ (1810/11).

21. Oktober 1811

An der Berliner Universität beginnt das Wintersemester 1811/12. Schleiermacher kündigt (ausnahmsweise) vier Vorlesungen an: drei theologische und eine philosophische, die er an diesem Montag beginnt: „Theologische Encyklopädie“ (26 Hörer), „Briefe des Apostel Paulus an die Kolosser, Epheser, Philipper, Timotheus, Titus und Philemon“ (42 Hörer), „Christliche Sittenlehre“ (42 Hörer) und „Die Geschichte der Philosophie unter den Griechen“ (52 Hörer).Vgl. Andreas Arndt / Wolfgang Virmond (Hg.): Schleiermachers Briefwechsel (Verzeichnis) nebst einer Liste seiner Vorlesungen, Berlin / New York 1992, S. 306–307 [Schließen]

21. November 1812

In einem Brief an Joachim Christian Gaß schreibt Schleiermacher, dass Pischon zwölf seiner Predigten nachgeschrieben habe: „Pischon hat mich heute Morgen überrascht mit einem kleinen Bändchen überschrieben ,Predigten von Schleiermacher 1812‘[.] Es sind zwölf Predigten aus diesem Jahre die er sehr sauber nachgeschrieben hat sodaß sie leicht zu druken sein würden.“Brief 3816, 47–50, KGA V/12. [Schließen]

21. April 1813

Preußen bestimmt im Landsturm-Edikt, dass alle waffenfähigen Männer vom vollendeten 15. bis zum 60. Lebensjahr künftig einem Aufgebot zur Landesverteidigung Folge zu leisten haben. In der Folge erhält der Landsturm allerdings keine praktische Bedeutung.Vgl. Büsch (Hg.): Handbuch der preussischen Geschichte, 1992, S. 55. [Schließen]

21. Juni 1813

Neben seinem Wunsch, seine Frau Henriette möglichst schnell wieder nach Berlin zurückzuholen, äußert sich Schleiermacher in einem Brief an sie auch zu einem anstehenden Vortrag, den er in der Akademie halten möchte: „Heute habe ich nun angefangen eine Abhandlung zu schreiben die ich Donnerstag in der Akademie lesen soll, über die verschiedenen Grundsäze beim Uebersezen. Sie kann gut werden wenn mir Gott gute Stunden schenkt, aber wie ich fertig werden will sehe ich noch nicht ein.“Brief 3921, 70–73, KGA V/12. [Schließen]

21. September 1813

Tod von Friederike Helene Unger, Übersetzerin und Schriftstellerin. Am selben Tag berichtet Johanna Steffens brieflich von der Gefangennahme Alexander von der Marwitz‘.Vgl. Brief 3964, KGA V/13. [Schließen] Zwei Tage später schreibt sie erneut an Schleiermacher und berichtet, dass Marwitz fliehen konnte und sich in Prag aufhalte, allerdings von mehreren Verletzungen gezeichnet sei: „Er ist sehr verwundet, einen Hieb im Kopf, einen Stich in den Leib, zwey in die Beine, und den schlimsten Hieb in der Hand, die vieleicht ein paar steife Finger behalten wird“.Brief 3965, 6–8, KGA V/13. [Schließen]

21. Februar 1815

Tod von Johann Christoph Wedeke, lutherischer Theologe, Pfarrer und Professor. Schleiermacher schreibt dazu am 6. März an Alexander Graf zu Dohna-Schlobitten: „Der Tod unseres lieben Wedeke hat mich recht tief bewegt. Es war ein seltener und von Gott sehr begnadigter aber auch sehr geprüfter Mensch“.Brief 4116, 50–51, KGA V/13. [Schließen]

21. Dezember 1815

Schleiermacher erhält sein Exemplar der Schrift: „F. Schleiermacher an den Herrn Geheimrath Schmalz. Auch eine Recension. Also nur mehr solcher Schriften. Schmalz No. 2. S. 11. Berlin, in der Realschulbuchhandlung im Novbr. 1815. 56 Seiten.“Vgl. Meding: Bibliographie der Schriften Schleiermachers, 1992, S. 49. [Schließen] Schon am 20. Oktober hatte er an Immanuel Bekker geschrieben: „Neues wüßte ich Ihnen sonst nichts zu erzählen: ich müßte von dem Lärm reden den eine schlechte kleine Schrift von Schmalz zu machen anfängt gegen die jezt Niebuhr schreibt, und gegen die es mich auch schon ein Paarmal in den Fingern gejukt hat ich hoffe aber ich werde es überwinden.“Brief 4178, 46–50, KGA V/13. [Schließen] Am 11. November schreibt er an Nanny: „Ich mußte meine an dem großen Octoberfest gehaltene Predigt druken lassen die habe ich noch nicht gedrukt so wandert schon eine kleine Schrift gegen Schmalz unter die Presse an der ich eben jezt den lezten Buchstaben geschrieben habe“.Brief 4188, 7–10, KGA V/13. [Schließen] Am 21. Dezember erhält Schleiermacher auch sein Exemplar von: „Predigt am Zwei und Zwanzigsten Oktober in der Dreifaltigkeitskirche zu Berlin gesprochen von D. F. Schleiermacher. Berlin, im Verlage der Realschulbuchhandlung. 1815. 20 Seiten.“Vgl. Meding: Bibliographie der Schriften Schleiermachers, 1992, S. 49. [Schließen]

Zitierhinweis

Chronologie zu Leben und Werk Schleiermachers von 1768 bis 1814. In: schleiermacher digital / Chronologie, hg. v. den Schleiermacher-Forschungsprojekten. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/chronologie (Stand: 26.7.2022)

Chronologie

Die Chronologie erschließt und kommentiert das Leben und Werk Schleiermachers und ist derzeit für die Jahre 1768 bis 1816 verfügbar. Neben den nach Datum sortierten Chronologien einzelner Jahre können kurze Jahresüberblicke über die obere Menüleiste aufgerufen werden. Die Jahrgänge 1768–1795 und 1796–1807 sind als zusammenhängende Überblicke gegeben, ab dem Jahr 1808 bis zum Jahr 1816 existiert für jedes Jahr ein separater Jahresüberblick.


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