03. Juni 1791

Geburt der Halbschwester Charlotte Friederike Wilhelmine; Schleiermacher und seine Schwester Charlotte werden Paten.

03. Juli 1799

J.G. Fichte, der als Professor der Philosophie an der Universität Jena infolge des sogenannten „Atheismusstreits“ entlassen worden war, trifft in Berlin ein.Vgl. die Anmerkung zu Brief 673, 55f [Schließen]

03. Februar 1800

Friedrich Schlegel berichtet Schleiermacher erstmals detailliert über Verhandlungen mit dem Verleger C. F. E. Frommann über das Projekt einer gemeinschaftlichen Übersetzung des Platon.Vgl. Brief 791, 37–55 [Schließen] Gleichzeitig drängt Schlegel den Freund, sich auf die Naturwissenschaft und Naturphilosophie einzulassen und – statt der Siedlungsgeschichte Neuhollands (Australiens) für den Spenerschen Kalender – ein philosophisches Werk vorzulegenVgl. Brief 791, 85–116 [Schließen]

03. Mai 1800

In einem Brief an August Wilhelm Schlegel spricht sich Schleiermacher für dessen Plan aus, unter seiner Redaktion eine literaturkritische Zeitschrift („Notizen“) im Anschluss an das Athenaeum herauszugeben; zugleich drängt er ihn, die beabsichtigte, aber nie zustandegekommene Kritik an Wieland ohne Rücksicht auf eine Fortsetzung des Athenaeum fertigzustellen. – Dem Beispiel des Jenaer Freundeskreises folgend, erklärt Schleiermacher, er wolle sich auch in poetischen Versuchen üben, „aber ich werde wol noch lange, wo nicht immer an der Prosa kleben“.Brief 858, 31f; zu den poetischen Versuchen und ihrer Motivierung durch die Jenaer Freunde vgl. zusammenfassend Hermann Patsch: „Alle Menschen sind Künstler“. [Schließen]

03. Juni 1800

Schleiermacher unternimmt mit Freunden einen Ausflug nach Oranienburg, um dort seinen Freund Georg Wilhelm Bartholdi aus Stettin zu treffen.Brief 862, 129–139 [Schließen]

03. Juni 1801

Schelling bekennt sich gegenüber A. W. Schlegel als „eifriger Leser und Verehrer der Reden über die Religion“.„Ich muß Ihnen noch schreiben, daß ich ein sehr eifriger Leser und Verehrer der Reden über die Religion geworden bin. Sie wissen, wie es mir, aus einer unverzeihlichen Nachlässigkeit oder Trägheit darüber ergangen war. Ich ehre jetzt den Verfasser als einen Geist, den man nur auf der ganz gleichen Linie mit den ersten Original-Philosophen betrachten kann. Ohne diese Originalität ist es nicht möglich, so das Innerste der Speculation durchdrungen zu haben, ohne auch nur eine Spur der Stufen, die man durchgehen mußte, zurückzulassen. Das Werk, wie es ist, scheint mir bloß aus sich selbst entsprungen, und ist dadurch nicht nur die schönste Darstellung, sondern zugleich selbst ein Bild des Universums, und gleichwohl muß, wer etwas der Art hervorbringen will, die tiefsten philosophischen Studien gemacht haben – oder er hat durch blinde göttliche Inspiration geschrieben.“ (Schelling: Briefe, Bd. 2, S. 335) [Schließen]

03. Februar 1802 bis 06. Februar 1802

Ehrenfried von Willich besucht mit seinem Zögling, dem Grafen Wilhelm von Schwerin, Berlin und wohnt in dieser Zeit bei Schleiermacher.Vgl. Schleiermacher und seine Lieben, S. 26; bereits am 9. Dezember 1801 schrieb Henriette Herz an Ehrenfried von Willich: „Ich sehe Sie also gewiß den Winter bei uns, denn Sie wollen es ja Gottlob so ernstlich. Schlegel wird wohl bis zu Ende Dezembers bleiben, und dann nehmen Sie seine Stelle bei Schleier ein; es soll ein schönes Leben werden, hier giebt es auch Nächte.“ (S. 22) Unter dem 14. Januar heißt es dann: „kommen müssen Sie, und das bald, denn Schlegel reist Heute über 14 Tage ab. Das ist gerade Ende Januars, und träfe es sich auch, daß Sie um einen oder zwei Tage früher kommen als er reist, so finde ich wohl ein Zimmer in meiner Nähe, wo Sie so lange bleiben, bis Sie zu Schleier ziehen können. Sie schlafen dann nur aus meinem Hause, wachen nur bei mir und Schleier. So lernen Sie doch auch Schlegel kennen, wenn auch nur äußerlich, denn innerlich paßt ihr nicht.“ (S. 24) – Zu dem Besuch und den Terminen vgl. auch Brief 1148 an die Schwester Charlotte, Zeilen 85–93.111–139. [Schließen] Während dieses Besuchs verspricht Eleonore Grunow Schleiermacher in Gegenwart des Freundes, sich bald von ihrem Mann zu trennen und zu ihm nach Stolp zu kommen.Vgl. Henriette Herz an Ehrenfried von Willich, 31. März 1803: ,,So ist es doch nun wahr, was ich gefürchtet, daß Leonore unserm Freunde entsagen würde; es ist geschehen, mein Ehrenfried, und unser Schleier ist unaussprechlich elend. Leonore bleibt bei Grunow, hat jenen Morgen vergessen, wo sie in Ihrer Gegenwart ihm mit Thränen und heiligen Worten sagte, daß er gehen solle nach Stolp und sie erwarten. In die Wüste hat sie ihn gestoßen und läßt ihn jezt allein dort stehen und zu Grunde gehen.“ (Schleiermacher und seine Lieben, S. 50) [Schließen]

03. Juli 1802

Predigt in Marienfelde über Lukas 22,19.SN 54, Bl. 15 [Schließen] G. E. A. Mehmel teilt Schleiermacher die Einstellung der „Erlanger Literatur-Zeitung“ mit und bedauert, dass Schleiermachers geplante Rezensionen zu F. Schlegels Drama „Alarcos“ und zu Novalis‘ „Heinrich von Ofterdingen“ nicht mehr rechtzeitig zustandegekommen seien.Vgl. Brief 1273 [Schließen]

03. September 1802

Schleiermacher berichtet Eleonore Grunow über die Lektüre zur „Kritik der Moral“; er leide an Kant und freue sich auf Fichte und Spinoza, die er danach lesen wolle; auch habe er die Stoiker studiert und wisse nun, was für „arme Schacher“ diese seien. Nach der Kritik wolle er mit „Dialogen“ hervortreten.Vgl. Brief 1327, 43–65 [Schließen]

03. Oktober 1802

Predigt über Psalm 104, 13.SN 54, Bl. 46f. [Schließen]

03. Juni 1803

Schleiermacher äußert sich empört über eine Rezension seiner „Predigten“ in der von Nicolai herausgegebenen „Neuen Allgemeinen Deutschen Bibliothek“,Vgl. Brief 1495, 33–42 [Schließen] in der ihm Fichtianismus vorgeworfen wird.Vgl. den Sachapparat zu Brief 1497, 8–12 [Schließen]

03. Dezember 1803

G.A. Reimer informiert Schleiermacher über den Abdruck der Ankündigung der Platon-Übersetzung.Vgl. Brief 1608, 67–75 [Schließen]

03. Februar 1805

Schleiermacher berichtet an J. C. Gaß, die Verhandlungen mit der Hallenser Domgemeinde über den akademischen Gottesdienst seien vorerst ergebnislos verlaufen. Weiter berichtet er, dass er mit dem Studium der hermeneutischen Lehrbücher begonnen habe; er wolle zusammen mit Gaß etwas über den Zustand des geistlichen Wesens schreiben und ihm seine Aufzeichnungen zur Ethik-Vorlesung mitteilen.Vgl. Brief 1914, 24–35.76–90 [Schließen]

03. März 1805

Erste öffentliche Predigt Schleiermachers in Halle über Johannes 18, 12–18.Vgl. Brief 1931, 159–165 [Schließen]

03. Oktober 1805

Auf der Rückreise trifft Schleiermacher in Dessau ein.Vgl. Brief 2041, 4–6 [Schließen] Henriette Herz berichtet an Ehrenfried und Henriette von Willich über Eleonore Grunows Fortgehen von ihrem Mann: „Nun, meine Lieben, will ich Euch ein wenig das Detail erzählen von Leonorens Fortgehen und ihrer jezigen Lage. Der treue wackere Jösting betrieb seit einiger Zeit die Sache mit ungemeinem Eifer und drang so lang in Leonore, bis sie ihm fest den Tag bestimmte, an welchem sie das ihr unwerthe Haus verlassen wollte. Sie bestimmte ihm Tag und Stunde, in welcher er sie am Thore erwarten solle. – Er fehlte nicht und führte sie am Dienstag vor 8 Tagen in eine reinliche, freundliche, von ihm vorher gemiethete Wohnung. – Ich eilte zu ihr und fand sie ruhig – doch aber auf einer Weise, wie man es nur ist, wenn man nicht an sich und andere denkt; es war also mehr Betäubung als Ruhe. Sie schrieb sogleich ihrem Bruder, daß sie sich frei gemacht und Grunows Haus verlassen habe – an Grunow selbst legte sie ein Zettelchen bei, in welchem sie ihm mit kurzen Worten sagte, daß sie nie wieder zu ihm kommen würde. Ich blieb mit Jösting bis spät Abends bei ihr. Den andern Morgen kam sie früh zu mir und blieb bis um 5 Uhr Nachmittags bei mir, dann ging sie nach Hause mit klopfendem Herzen einer Unterredung mit ihrem Bruder entgegen, welcher um diese Stunde zu ihr kommen wollte. Die gestrige Ruhe war verschwunden. Sie war bange und geängstigt und bebte den ganzen Tag wie eine Verbrecherin, die vor ihren Richtern erscheinen soll. Mit einem heiteren freien Gesicht kam sie ganz früh am folgenden Morgen zu mir und erzählte mir, wie glücklich jene gefürchtete Unterredung sich für sie geendigt habe. Grunow war den Morgen wie ein Wüthender zum Bruder gelaufen, dieser nahm ihn mit seiner gewöhnlichen Kälte und Ruhe auf, fragte ihn, ob er vernünftig sein wolle oder nicht und im lezten Falle ihn mit seinen Besuchen zu verschonen. Leonore bat er, sogleich ihre einsame Wohnung zu verlassen und mit ihm zu gehen, sie war aber wirklich zu angegriffen dazu, blieb die Nacht also dort, und von mir eilte sie bald fort, um ihre Schwester zu erwarten, die sie abholen wollte. So wohnt sie denn jezt in Ruhe und Friede bei ihrem Bruder, der sich ihrer sehr ernstlich annimmt. Grunow bestürmte ihn, sie und die Schwester mit Briefen, ja, er war sogar einen Morgen, da er Krüger nicht zu Hause wußte, bei ihr und quälte sie mit Gutem und Bösem mehrere Stunden. Dem Versprechen des Bruders gemäß wird die Klage morgen eingereicht werden. Giebt sich Grunow willig, so kann die Sache in 8 Tagen geendet sein, wenn nicht, so dauert sie freilich länger, und er sezt sich dem Scandal aus, daß bekandt werde, was Leonore verbergen will – daß er sie um all das Ihre brachte, und daß er sie nicht ernähren konnte. Jezt ist fast alles gethan; was bleibt, ergiebt sich von selbst. Ihr ein Trost erschien plötzlich Schleier auf einige Tage, der so wohl und heiter ist, wie ich ihn noch nie gekandt habe. Ihr werdet es begreifen und fühlen, wie glücklich Leonore und Schleier waren, wenn sie sich sahen, was binnen den 4 Tagen, die Schleier hier war, fast täglich geschah. Wie verklärt waren beide. Wahrscheinlich wird er in den Osterferien sie holen - es sind dann schon Monate drüber hingegangen und die Menschen haben aufgehört zu reden. Die schöne Feier auf Stubbenkammer werden wir also wohl nicht haben, aber die Menschen doch, denn sie kommen gewiß nach Rügen. Im Hafen wäre unser geliebter Freund nun bald, und dann sehe ich ihn so glücklich wie euch, meine theuere Geschwister. Ob aber ihm und Leonore noch das Glück werden wird, was euch jezt bevorsteht – oder was Ihr wohl gar schon genießt, das steht dahin.“Henriette Herz: Schleiermacher und seine Lieben, S. 96–98 [Schließen]

03. Dezember 1805

Konzert des blinden Flötenvirtuosen Friedrich Ludwig Dulon im Hallenser Ratskeller; im Anschluss an das Konzert fasst Schleiermacher den Entschluss zur Niederschrift der „Weihnachtsfeier“; das Manuskript sei knapp drei Wochen später vollendet worden.Vgl. KGA I/5, S. XLIV und Brief 2142, 52–56 [Schließen]

03. August 1806

Eröffnung des akademischen Gottesdienstes in Halle.Vgl. Brief 2226, 7f. [Schließen]

03. März 1807

Louise Reichardt berichtet ihrem in Danzig weilenden Vater aus Halle, rückblickend auch auf ihren Aufenthalt im letzten Winter in Berlin: „In der Herz habe ich auch eine sehr warme Freundinn gefunden, auch Riekchen [Friederike Reichardt] hat sie sehr lieb gewonnen, wir dachten erst es geschähe nur Schleiermachers wegen; aber nachdem wir ihre Umgebung näher kennen gelernt begreiffe ich daß wir ihr schon blos als natürlich u anspruchslos lieb sein musten. Sie möchte mich gern mit Schleiermacher verheurathen; aber dieser Edle bemüht sich dem Anschein nach sehr ernstlich um Caroline Wuhrer [Wucherer] die mir bey mehrerem sehn auch sehr lieb geworden; aber sich leider eigentlich eben so wenig für Schleiermacher past als ich.“ Louise Reichardt: Lieder romantischer Dichter, S. 16 [Schließen]

03. Januar 1808

In einem Brief an Johann Wilhelm Heinrich Nolte im Anschluss an ein Gespräch – Nolte war der zuständige Regierungsvertreter der theologischen Fakultät im Vorfeld der Universitätsgründung – unterstreicht Friedrich Schleiermacher die dringende Notwendigkeit, sich für eine Gründung der Universität einzusetzen. Vgl. Brief 2602, KGA V/10. Vgl. Arndt u. Virmond, Schleiermachers Briefwechsel (Verzeichnis) , 1992, S. 303.  [Schließen]

03. September 1808

Hört eine Vorlesung bei Delbrück, dem Prinzenerzieher.

03. Dezember 1808

Napoleons Truppen verlassen Berlin .

03. Mai 1809

Schleiermachers Freund Henrich Steffens weigert sich, seine Studenten zum Anschluss an die Schillschen Truppen in Halle aufzurufen.

03. September 1809

Aufbruch mit Henriette Schleiermacher, ihren Kindern und der Halbschwester Anne (Nanny) nach Schlesien. Der Reiseweg führt über Frankfurt (Oder), Ziebingen, Crossen (4.9.), Naumburg, Sagan, Sprottau bis Bunzlau (5.9.) und weiter über Löwenberg nach Hirschberg (am 6.9.).

03. Januar 1810

Schleiermacher vollendet laut Tageskalender einen „Kirchenrechnungsentwurf“.

03. Juni 1810

Wilhelm von Humboldt setzt eine Einrichtungskommission bei der Sektion des Kultus und des öffentlichen Unterrichts ein, die sich um Berufungsfragen und -verhandlungen kümmern soll und zu deren Mitgliedern neben Friedrich Schleiermacher auch Wilhelm Uhden und Johann Wilhelm Süvern gehören. Schleiermacher hatte den stellvertretenden Vorsitz inne und in vielen der vom ca. 20. bis zum 24. Oktober abgehaltenen Sitzungen musste er den oft abwesenden Wilhelm Uhden vertreten. Am selben Tag predigt Schleiermacher vormittags laut Tageskalender in der Dreifaltigkeitskirche (Mt 28,16–20). Vgl. KGA III/4, S. 86–90. [Schließen]

03. September 1810

Schleiermacher reist mit seiner Frau, seiner Halbschwester Anne (Nanny) und Henriette Herz über Mittenwalde , Dahme , Herzberg (4.9.) und Kossdorf (5.9.) nach Dresden , wo er die Gemäldegalerie besichtigt und unter anderen Riquet und die Familie Körner besucht und in der Gemäldegalerie auch auf Goethe trifft. Am 17.9. laut Eintrag im Tageskalender.  [Schließen] Laut Tageskalender bleibt er mindestens bis zum 21.9. in Dresden, führt an diesem Tag jedoch bereits Abschiedsgespräche. Am 28.10.1810 schreibt Christian Gottfried Körner an seinen Sohn Theodor Körner „Göthe und Schleiermacher sind abgereist.“ (Theodor Körners Briefwechsel mit den Seinen , 1919, S. 107).  [Schließen]

03. Juni 1811

Am Pfingstmontag predigt Schleiermacher morgens in der Dreifaltigkeitskirche (Gal 6,8).

03. August 1811

Die alte Universität Breslau (Leopoldina) und die Universität Frankfurt an der Oder (Viadrina) werden infolge der preußischen Gebietsverluste nach dem Tilsiter Frieden und der Gründung der Berliner Universität vereinigt und in Breslau als Schlesische Friedrich-Wilhelms-Universität eröffnet. Die neue Universität besteht nun aus den Fakultäten katholische Theologie, evangelische Theologie, Recht, Medizin und Philosophie und umfasst damit als erste deutsche Universität eine katholische und eine evangelische Fakultät.

03. Februar 1813

Der König ruft zur Bildung von Freiwilligen-Abteilungen für eine bevorstehende Auseinandersetzung mit Frankreich auf.Vgl. Büsch (Hg.): Handbuch der preussischen Geschichte, 1992, S. 53. [Schließen]

03. Oktober 1813

England tritt zur Bündnis-Allianz aus Russland, Preußen und Österreich bei.Vgl. Büsch (Hg.): Handbuch der preussischen Geschichte, 1992, S. 64. [Schließen]

03. April 1814

Einige Tage nach seinem ausführlichen Brief vom 29. März schreibt Ludwig Gottfried Blanc erneut an Schleiermacher, diesmal aus Palaiseau, und berichtet über den Einmarsch und die Ereignisse in Paris. Nach anfänglichen Kämpfen seien die Truppen in Paris eingezogen: „Den 31ten gegen Mittag hielten der Kaiser der König, Schwarzenberg &c. ihren Einzug, die National Garde paradierte in den Straßen. Unsre und die rußischen sämtlichen Garden, nebst vieler Cavallerie begleiteten die Fürsten. Unbeschreiblich groß war der Zulauf der Pariser von allen Ständen, anfänglich mäßig, bald aber ungeheuer äußerte sich der Jubel der Einwohner, ein betäubendes Geschrey la paix, vive Alexandre, – le roi de Prusse, a bas Napoleon, vivent les Bourbons, – Louis XVIII. umtobte uns mehrere Stunden lang.“Brief 4018, 15–23, KGA V/13. [Schließen] Über den darauf folgenden Tag berichtet er: „Den 1ten hat der Senat sich versammlet um über die künftige Regierung zu berathschlagen, der Dynastie Napoleons ist öffentlich der Gehorsam aufgekündigt, die Bourbons ausgerufen, Taleyrand steht an der Spitze.“Brief 4018, 47–50, KGA V/13. [Schließen]

03. Mai 1814

Christian Gottlieb Konopak schildert Schleiermacher aus Rostock in einem Brief seine Einschätzung zu gegenwärtigen politischen Ereignissen: „Mir mißfällt Manches, Altes und Neues: das Stückchen mit Norwegen, und die Folge davon, Hamburgs unheilbare Verwundung unter der Herrschaft des elenden Eckmühl, der Vertrag mit dem Könige von Neapel, den man vielleicht sich nothgedrungen sah zu schließen; das Hätscheln des russischen Kaisers mit den Parisern, was bey aller Humanität sehr wohl unterbleiben könnte, und dgl mehr“.Brief 4028, 10–16, KGA V/13. [Schließen]

Zitierhinweis

Chronologie zu Leben und Werk Schleiermachers von 1768 bis 1814. In: schleiermacher digital / Chronologie, hg. v. den Schleiermacher-Forschungsprojekten. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/chronologie (Stand: 26.7.2022)

Chronologie

Die Chronologie erschließt und kommentiert das Leben und Werk Schleiermachers und ist derzeit für die Jahre 1768 bis 1816 verfügbar. Neben den nach Datum sortierten Chronologien einzelner Jahre können kurze Jahresüberblicke über die obere Menüleiste aufgerufen werden. Die Jahrgänge 1768–1795 und 1796–1807 sind als zusammenhängende Überblicke gegeben, ab dem Jahr 1808 bis zum Jahr 1816 existiert für jedes Jahr ein separater Jahresüberblick.


Nach Monat filtern


Nach Tag filtern