29. Dezember 1806

Schleiermacher lehnt den Vorschlag Wilhelm Dohnas ab, sich um eine dritte Dompredigerstelle in Königsberg zu bewerben.Vgl. Brief *2374 [Schließen]

31. Dezember 1806

In einem langen Brief widerspricht Karl Georg von Raumer Schleiermachers Einschätzung der Preußischen Niederlage. Raumer verteidigt Napoleon als Vollstrecker einer historischen Notwendigkeit und sieht in Preußen einen abgelebten Militär- und Raubstaat auf Kosten der deutschen Nation.Vgl. Brief 2378 [Schließen]

07. Dezember 1807

Abreise nach Berlin, wo Schleiermacher, beginnend im Januar, wieder Vorlesungen halten möchte.Vgl. Brief 2582, 34–37 [Schließen]

31. Dezember 1807

Schleiermacher berichtet, er sei für die neu zu errichtende Universität in Berlin „vorläufig mit in Beschlag genommen“ worden.Vgl. Brief 2597, 39–43 [Schließen]

03. Dezember 1808

Napoleons Truppen verlassen Berlin .

10. Dezember 1808

Ferdinand Schill zieht an der Spitze der preußischen Truppen in Berlin ein.

17. Dezember 1808

Wilhelm von Humboldt wird zum Leiter der Sektion des Kultus und des öffentlichen Unterrichts im preußischen Innenministerium berufen. Vgl. Wolfes, Öffentlichkeit und Bürgergesellschaft , 2004, S. 264.  [Schließen]

24. Dezember 1808

Schleiermacher verbringt Heiligabend bei Reimers, leidet allerdings an einer Kolik, die den Weihnachtsabend und die kommenden Tage bestimmt. Vgl. Brief 3008, 43–50, KGA V/10.  [Schließen] Schleiermachers Braut Henriette von Willich erhält zu Weihnachten sein Portrait, das später zur Vorlage für einen bekannten Stich von Lips wird: Der Stich von Johann Jakob Lips erschien als Titelkupfer im Magazin für Prediger , VI. Bd., 1. St. (1811), vgl. Bauer, Schleiermacherbildnisse , 1928, S. 87 f.  [Schließen] „O süßer Ernst! welche Freude hast Du mir gemacht! welch einen Schatz, welch Kleinod habe ich nun in Händen! Mann meines Herzens – süßer theurer lieber Mann ich kann dir gar nichts sagen – aber es ist unendlich wie Du mich reich gemacht! Immer möchte ich nur die lieben Züge sehen – ganz im anschauen versinken – und dann gewinnen sie ein Leben daß ich hinstürzen möchte und es mit Küssen bedecken und es an mein Herz pressen, das so wonnevoll und so wehmüthig zugleich bewegt ist – – Ernst wie bist Du schön! ja der Mahler hat wohl recht daß dein Mund schön ist aber nicht hintenan stehen dürfen wahrlich Deine Augen und Deine Stirn um die etwas recht verklärtes schwebt. Ach süßer Ernst wer weiß wie oft Dein liebes Bild mich noch trösten muß – wie oft ich noch mit thränenvollem Blick davor hintreten werde. Es wird es immer thun was auch mein Herz drücke – es wird mich immer mit Seeligkeit erfüllen denn lebendig vergegenwärtigen wird es mir daß du mein bist – daß du dich mir gegeben in ganzer unsterblicher Liebe – Morgens und Abends wird es mein Gebet sein andächtig davor zu stehen.“ Brief 3013, 2–17, KGA V/10.  [Schließen]

25. Dezember 1808

Schleiermacher predigt laut Tageskalender vormittags in der Dreifaltigkeitskirche.

22. Dezember 1809

Die königliche Familie trifft in Freienwalde bei Berlin ein.

23. Dezember 1809

Die königliche Familie kehrt nach Berlin zurück. Zum Ablauf der Rückkehr und der Feierlichkeiten vgl. Bennewitz, Die Rückkehr des preußischen Königspaares nach Berlin , 1999, S. 85–91.  [Schließen]

24. Dezember 1809

Bescherung bei Schedes und Weihnachtsabend bei Reimers.

31. Dezember 1809

Schleiermacher predigt nachmittags in der Dreifaltigkeitskirche (Röm 6,3–5). Vgl. KGA III/4, S. 21–23.  [Schließen]    

02. Dezember 1810

Schleiermacher predigt nachmittags in der Dreifaltigkeitskirche (Offb 22,10–13). Vgl. KGA III/4, S. 212–217.  [Schließen]

09. Dezember 1810

Schleiermacher predigt vormittags in der Dreifaltigkeitskirche (Lk 1,41–55.67–79). Vgl. KGA III/4, S. 218–223.  [Schließen]

17. Dezember 1810

Schleiermacher reicht einen Bericht zur Tätigkeit der Wissenschaftlichen Deputation ein. Vgl. KGA II/12, S. XXI f.  [Schließen]

23. Dezember 1810

Der Leichnam der Königin Luise wird in das von Heinrich Gentz und Karl Friedrich Schinkel neu errichtete, heute noch erhaltene Mausoleum im Park des Schlosses Charlottenburg überführt.

24. Dezember 1810

Schleiermachers erste Tochter Clara Elisabeth wird geboren, Schleiermacher berichtet an seine Schwägerin Charlotte von Kathen: „Liebste Schwester das langersehnte schöne Glük ist nun da, und wie herrlich ist es gekommen! Jette war am heiligen Abend noch ganz munter, machte gegen Abend für Groß und Klein zurecht theilte – wiewol unter den ersten Vorempfindungen – unsere Freude, und fuhr hernach noch mit zu Reimers um da der Weihnachtsfreude beizuwohnen. Bald nach Neun trieb sie nach Hause, der Geburtshelfer wurde geholt und noch vor Mitternacht war das kleine Mädchen glüklich da; stark und gesund und mit einem ganzen Kopf voll dunkler Haar angethan. Es nahm noch in derselben Nacht die Brust und befindet sich wie die Mutter sehr wol.“ Brief 3553, 1–9, KGA V/11. [Schließen]

25. Dezember 1810

Schleiermacher predigt vormittags in der Dreifaltigkeitskirche (Phil 2,6–7). Vgl. KGA III/4, S. 224–235. [Schließen]

12. Dezember 1811

Joachim Christian Gaß meldet sich aus Breslau und berichtet von den ersten Wochen des Universitätsbetriebes. Es hätten sich weniger Studenten als erwartet eingeschrieben, die Vorlesungen seien aber gut angelaufen, nur wenige Professoren hätten keine Zuhörer gefunden. Der akademische Gottesdienst würde indessen nur von der katholischen Fakultät durchgeführt, während die zuständige Kommission für den protestantischen noch keine Einrichtung getroffen habe.Vgl. Brief 3710, KGA V/12 [Schließen]

14. Dezember 1811

Schleiermacher schreibt im Auftrag des Departements für den öffentlichen Unterricht an Ludwig Friedrich Froriep und bietet ihm eine ordentliche Professur für Chirurgie an der neu gegründeten Universität Breslau an, die dieser jedoch aufgrund seiner 1808 angetretenen Professur an der Universität Heidelberg nicht annahm.

19. Dezember 1811

Schleiermacher erhält von Sophie Schlichtkrull die Nachricht, dass der kleine Karl von Willich an den Röteln verstorben sei.Vgl. Brief 3718, KGA V/12 [Schließen] Schleiermacher teilt Luise von Willich in einem Schreiben vom 26. Dezember sein Beileid mit.Vgl. Brief 3720, KGA V/12 [Schließen]

25. Dezember 1811

Schleiermacher hält an der Dreifaltigkeitskirche die Predigt zum ersten Weihnachtsfeiertag (Phil 4,4).

20. Dezember 1812

Die Erstauflage von Grimms Märchen erscheint.

25. Dezember 1812

Schleiermacher predigt am Vormittag des ersten Weihnachtsfeiertages in der Dreifaltigkeitskirche (Lk 2,8–11).Vgl. KGA III/1, S. 849. [Schließen]

30. Dezember 1812

Konvention von Tauroggen. Der preußische General Yorck schließt eigenmächtig und ohne Zustimmung des Königs einen lokalen Waffenstillstand mit Russland. Die Konvention von Tauroggen ist „später niemals amtlich anerkannt worden, sie galt als eine Privathandlung Yorks, nicht als Staatsakt“, trotzdem stellt sie einen wichtigen Meilenstein bei der Befreiung Preußens von französischer Herrschaft dar.Vgl. Büsch (Hg.): Handbuch der preussischen Geschichte, 1992, S. 42ff. [Schließen]

05. Dezember 1813

Joachim Christian Gaß schreibt an Schleiermacher über Nachwuchs in seinem Hause: „Heute vor 8 Tagen hat mich meine Frau mit einem recht tüchtigen Knaben erfreut. Beide sind seitdem wohl, so weit es sein kann und ich kann nur von Gott wünschen, daß es so fortgehen möge.“Brief 4000, 4–6, KGA V/13. [Schließen]

07. Dezember 1813

Taufe von (wohl Luise Pauline von Bülow) bei Friedrich Wilhelm von Bülow und Pauline Juliane von Bülow (geb. von Auer) in der Wilhelmstr. 73.Vgl. KGA III/1, S. 852. [Schließen]

12. Dezember 1813

Taufe bei Kraatz in der Leipziger Str. 116.Vgl. KGA III/1, S. 852. [Schließen]

17. Dezember 1813

An Luise von Willich schreibt Schleiermacher in einem Brief von seiner schwierigen persönlichen Lage, vor allem in Bezug auf seine Arbeitstätigkeiten: „Ich arbeite schwerfällig, Alles geräth langsam und saftlos. So ist’s mit meinem Predigen und Colegienlesen und mit allem Andern. Ich komme aus der Kirche und Niemand sagt mir, dass er besonders ergriffen gewesen ist, und es ist auch Niemand anzumerken; die jungen Leute werden nicht mehr so angezogen; in Gesellschaft bin ich unzufrieden, so dass ich mich auch scheue, irgendwohin zu gehen.“Brief 4003, 16–21, KGA V/13. [Schließen]

23. Dezember 1813

Ludwig Gottfried Blanc berichtet aus Halle von einer grassierenden Krankheit – „es ist die vollständigste Epidemie“ – die viele Todesopfer nach sich ziehe.Brief 4006, 21–22, KGA V/13. [Schließen]

25. Dezember 1813

Vormittagsgottesdienst am Weihnachtstag in der Dreifaltigkeitskirche. Vor der Predigt gibt es Vokalmusik.Vgl. KGA III/1, S. 852. [Schließen]

31. Dezember 1813

Taufe bei von Grolmann in der Leipziger Str. 15.Vgl. KGA III/1, S. 852. [Schließen] Am selben Tag berichtet Schleiermacher an Luise Sophie Caroline Gräfin von Voß vom Aufenthalt seiner Schwester Charlotte Schleiermacher bei ihnen in Berlin: „Unser Haus hat auch einen Zuwachs bekommen; meine älteste Schwester aus Gnadenfrei ist bei uns. Wir haben seit 30 Jahren nicht eigentlich miteinander gelebt; daher wird mir durch sie meine ganze erste Lebensperiode wieder lebendig, eine Menge verloschner Erinnerungen werden wieder wach. Sie ist auch sonst eine merkwürdige Person und ein ganz neues Element in unserm Leben.“Brief 4010, 47–52, KGA V/13. [Schließen]

15. Dezember 1814

Wilhelm Christian Müller berichtet brieflich aus Bremen von seiner Reise in die Hansestädte Hamburg, Kiel und Lübeck: „Seit 5 Jahren sammle ich alles zur geognöstischen, physischen geographischen historischen ästhetischen politischen Beschreibung der 3 Hansestädte – zur Belehrung für Reisende und zur näheren Vaterlandskunde unserer Jugend – zumal die Hansestädte als Ein Staat angesehn werden können. Nun hat sich in den letzten Jahren in denselben so viel besonders zugetragen sich so viel verändert, daß man an Ort und Stelle sehen und hören muß um nichts falsches zu berichten.“Brief 4101, 20–27, KGA V/13. [Schließen]

22. Dezember 1814

Schleiermacher hält den Akademievortrag „Über den Beruf des Staates zur Erziehung“.Vgl. KGA I/11, S. XLII. [Schließen]

31. Dezember 1814

Lotte Schleiermacher schreibt aus Potsdam zum Jahreswechsel an Schleiermacher: „Gott segne Dich mein Lieber – Dich und Alle die Deinen – so rufe ich Dir in den lezten Stunden des scheidenden Jahres zu – und danke dir recht herzlich für alles was mir in diesem Zeitraum durch Deine Güte zu Theil wurde“.Brief 4106, 2–5, KGA V/13. [Schließen]

01. Dezember 1815

Schleiermacher berichtet an Lotte Schleiermacher in einem Brief von seinem Geburtstag am 21. November: „Ich kann sagen daß Jette und ich ihn in rechter Herzensfreudigkeit und Dankbarkeit gegen Gott gefeiert haben, und uns auch mancher herzlichen Theilnahme gefreut. Vormittags schon kamen Reimers und hernach die Voß und dann noch eine Deputation von meinen Zuhörern. Abends waren Schedens und die Herz da, und auch Reimers und die Voss wieder.“Brief 4200, 19–24, KGA V/13. [Schließen]

07. Dezember 1815

Tod von Michel Ney, französischer Marschall.

21. Dezember 1815

Schleiermacher erhält sein Exemplar der Schrift: „F. Schleiermacher an den Herrn Geheimrath Schmalz. Auch eine Recension. Also nur mehr solcher Schriften. Schmalz No. 2. S. 11. Berlin, in der Realschulbuchhandlung im Novbr. 1815. 56 Seiten.“Vgl. Meding: Bibliographie der Schriften Schleiermachers, 1992, S. 49. [Schließen] Schon am 20. Oktober hatte er an Immanuel Bekker geschrieben: „Neues wüßte ich Ihnen sonst nichts zu erzählen: ich müßte von dem Lärm reden den eine schlechte kleine Schrift von Schmalz zu machen anfängt gegen die jezt Niebuhr schreibt, und gegen die es mich auch schon ein Paarmal in den Fingern gejukt hat ich hoffe aber ich werde es überwinden.“Brief 4178, 46–50, KGA V/13. [Schließen] Am 11. November schreibt er an Nanny: „Ich mußte meine an dem großen Octoberfest gehaltene Predigt druken lassen die habe ich noch nicht gedrukt so wandert schon eine kleine Schrift gegen Schmalz unter die Presse an der ich eben jezt den lezten Buchstaben geschrieben habe“.Brief 4188, 7–10, KGA V/13. [Schließen] Am 21. Dezember erhält Schleiermacher auch sein Exemplar von: „Predigt am Zwei und Zwanzigsten Oktober in der Dreifaltigkeitskirche zu Berlin gesprochen von D. F. Schleiermacher. Berlin, im Verlage der Realschulbuchhandlung. 1815. 20 Seiten.“Vgl. Meding: Bibliographie der Schriften Schleiermachers, 1992, S. 49. [Schließen]

01. Dezember 1816

Von Joachim Christian Gaß erhält Schleiermacher Geburtstagsglückwünsche, erfährt aber auch von der schwierigen Geburt seiner Tochter: „Bei uns ist auch allerlei Noth gewesen in diesem Herbst. Das kleine Mädchen, womit unser Haus vermehrt ist, kam wohl etwas zu früh und wurde mit einem ofnen Kopf geboren, welches wir erst 8 Tage nachher entdekkten.“Brief 4312, 20–23, KGA V/13. [Schließen] Auch berichtet Gaß von seinen Vorlesungstätigkeiten an der Universität in Breslau.Vgl. Brief 4312, 33–53, KGA V/13. [Schließen]

10. Dezember 1816

Im Namen der Theologischen Fakultät wendet sich Schleiermacher an Friedrich von Schuckmann mit der Bitte, Wohnmöglichkeiten für bedürftige Studierende zu schaffen: „Die hiesige Universität hat sich an des Herrn Finanzministers Grafen von Bülow Excellenz gewendet, um ihn dafür zu interessiren, daß eines von den Gebäuden des Lagerhauses möge zu Wohnungen für dürftige Studirende bestimmt und eingerichtet werden.“Brief 4313, 1–4, KGA V/13. [Schließen]

25. Dezember 1816

Schleiermacher hält den Weihnachtsgottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche.Vgl. KGA III/1, S. 861. [Schließen]

27. Dezember 1816

Friedrich Heinrich Christian Schwarz sendet Schleiermacher „eine kleine Schrift“, die „als eine Stimme unter mehreren zur Bildung der Theologen“ dienen soll.Brief 4317, 4–5, KGA V/13. [Schließen]

29. Dezember 1816

Schleiermacher schickt Joachim Christian Gaß ein Exemplar seiner Rezension der neuen Liturgie mit den Worten: „Die Leute finden alle das Werk schlecht und die Verfahrungsart unerhört aber keiner wie es scheint will den Mund aufthun, und so habe ich mich denn wieder entschlossen die Kastanien aus dem Feuer zu holen.“Brief 4318, 8–11, KGA V/13. [Schließen]

Zitierhinweis

Chronologie zu Leben und Werk Schleiermachers von 1768 bis 1814. In: schleiermacher digital / Chronologie, hg. v. den Schleiermacher-Forschungsprojekten. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/chronologie (Stand: 26.7.2022)

Chronologie

Die Chronologie erschließt und kommentiert das Leben und Werk Schleiermachers und ist derzeit für die Jahre 1768 bis 1816 verfügbar. Neben den nach Datum sortierten Chronologien einzelner Jahre können kurze Jahresüberblicke über die obere Menüleiste aufgerufen werden. Die Jahrgänge 1768–1795 und 1796–1807 sind als zusammenhängende Überblicke gegeben, ab dem Jahr 1808 bis zum Jahr 1816 existiert für jedes Jahr ein separater Jahresüberblick.


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