Juli 1778

Übersiedlung der Familie nach Pleß infolge des Bayrischen Erbfolgekrieges. Schleiermachers Vater liegt mit den Regimentern in der Nähe von Gnadenfrei und wird dort zur Herrnhutischen Frömmigkeit „erweckt“.

21. Juli 1781

Tod der Schwester Caroline Marie.Vgl. Wackwitz, Schleiermacheriana 143 [Schließen]

15. Juli 1790

Schleiermacher hält im Dom die Probepredigt und erlangt darauf am 31. Juli die Erlaubnis, in den Preußischen Landen zu predigen. Durch Vermittlung F. S. G. Sacks erhält er schließlich eine Stelle beim Grafen zu Dohna-Schlobitten.

Juli 1792

Besuch bei dem Studienfreund F.C.G. Duisburg in Danzig zu dessen Hochzeit. Schleiermacher verliebt sich in die Schwester der Braut, Sara Bestvater. Kontakt zu dem Buchhändler Troschel, der in der Folge den Verlag der Schrift „Über den Wert des Lebens“ übernehmen will.

Ende Juli 1793

Schleiermacher reist nach Berlin, wo er bei dem mit ihm verwandten reformierten Prediger K.A. Reinhardt logiert. Er predigt vor Sack und bemüht sich, zunächst ohne greifbare Ergebnisse, um eine Anstellung.

Juli 1794

Auseinandersetzung mit Schumann über die Aufteilung der Kompetenzen.Vgl. Brief 268 [Schließen]

Zweite Jahreshälfte 1796

Arbeit an einer Abhandlung über die Vertragslehre (die sich bis in das Jahr 1797 hineinzieht).Vgl. die überlieferten Manuskripte in KGA I/2, 51–74 und die Einleitung von G. Meckenstock ebd. S. XXII–XXV [Schließen]

Juli 1798

Schleiermacher lehnt die ihm von F. S. G. Sack angetragene Hofpredigerstelle in Schwedt ab.Vgl. Brief *491 und Brief *492 [Schließen]

Juli bis August 1798

Studium Kants und Fichtes.Vgl. Brief 483, 16 und Brief 503, 19f [Schließen]

16. Juli 1798 bis 20. Juli 1798

Reise mit Henriette und Markus Herz in den Badeort Freienwalde.Vgl. zum Datum Brief 489; ein ausführlicher Bericht in Brief 496, 74ff [Schließen]

Ende Juli 1798

Schleiermacher berichtet Friedrich Schlegel über seine „Selbstanschauungen“.Vgl. Brief *497 [Schließen]

Juli 1799

Bei Friedrich Franke in Berlin erscheint, ebenfalls anonym, Schleiermachers Schrift „Briefe bei Gelegenheit der politisch-theologischen Aufgabe und des Sendschreibens jüdischer Hausväter. Von einem Prediger außerhalb Berlin“.KGA I/2, S. 331–361; vgl. dort die Historische Einführung S. LXXVIII–LXXXV [Schließen]

03. Juli 1799

J.G. Fichte, der als Professor der Philosophie an der Universität Jena infolge des sogenannten „Atheismusstreits“ entlassen worden war, trifft in Berlin ein.Vgl. die Anmerkung zu Brief 673, 55f [Schließen]

04. Juli 1799

Erstes Zusammentreffen zwischen Schleiermacher und Fichte.Vgl. Brief 671, 2–11 [Schließen] In dem ersten aus Berlin geschriebenen Brief an seine Frau vom 6.7.1799 gibt Fichte Schleiermachers Adresse für an ihn bestimmte Postsendungen an;Vgl. J. G. Fichte: Werke, Akademie-Ausgabe, 3, 4, S. 9 [Schließen] in der Folge trifft Fichte mit Schleiermacher und Friedrich Schlegel regelmäßig in der Wohnung von Dorothea Veit zusammen.Vgl. J. G. Fichte: Werke, Akademie-Ausgabe, 3, 4, S. 17 Fichtes Brief an seine Frau vom 20.7.1799, wo er seinen gewöhnlichen Tagesablauf schildert und schreibt, er gehe „um, 1 Uhr zu M. Veit, wo ich Schlegel und einen reformirten Prediger, Schlegel's Freund, treffe“ [Schließen]

04. Juli 1799

Schleiermacher erhält die ersten Exemplare seiner Schrift „Über die Religion. Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern", die anonym bei Unger in Berlin erschienen war.Vgl. Brief 671, 14f; die „Reden“ in KGA I/2, S. 189–326 [Schließen]

19. Juli 1799

Schleiermacher beendet die Reinschrift seiner Rezension von Immanuel Kants „Anthropologie in pragmatischer Hinsicht“.Vgl. Brief 663, 2f. Die Rezension erschien anonym unter der Rubrik „Notizen“ im Athenaeum 2, 2 (1799), S. 300–306 (KGA I/2, S. 365–369). Im Mai 1799 hatte F. Schlegel an seinen Bruder August Wilhelm geschrieben: „Der Unger hat den Druck der Reden der Religion liegen lassen, und ich warte immer noch auf den letzten Bogen. Indessen hoffe ich diese Notiz den nächsten Posttag schicken zu können, und dann ist Schleiermacher wohl auch mit der seinigen über Kants Anthropologie fertig“ (F. Schlegel: Werke, Bd. 24, S. 385, Nr. 174) [Schließen]

Ende Juli/August 1799

Besuch der Familie des Grafen zu Dohna-Schlobitten in Berlin; dieser Besuch, so bemerkt Schleiermacher gegenüber dem Verleger J. C. P. Spener, habe ihn „einige Wochen so beschäftigt daß ich an Nichts ordentliches habe kommen können“.Vgl. Brief 689, 4–6; ein erster Hinweis auf diesen Besuch findet sich in dem an Henriette Herz gerichteten Brief 671, worin es heißt, Markus Herz habe einen Brief „von der alten Gräfinn“ gehabt, „worin sie schreibt, sie würden am Ende Juli hierher kommen". Demnach wäre der Aufenthalt der Familie Dohna auf den August zu datieren. Eine ausführliche Schilderung des Besuchs in einem Brief an die Schwester (Brief *690) ist nicht überliefert; vgl. dazu Charlotte Schleiermachers Antwort (Brief 683, 112–124), aus der – wie auch aus der Ankündigung des Besuchs bei Markus Herz – geschlossen werden kann, dass die Behandlung der Gräfin Friederike Dohna durch Herz als einen der renommiertesten Ärzte in Preußen einen Hauptzweck der Reise bildete. [Schließen]

01. Juli 1800

Schleiermacher liest die erste Rezension der „Reden über die Religion“, die 1800 in den „Neuen Theologischen Annalen“ erschienen war.Vgl. Brief 901, 2–18 und die Auszüge aus der Rezension im Sachapparat [Schließen]

Anfang Juli 1800

Durch F. Schlegel erhält Schleiermacher seine Exemplare der „Vertrauten Briefe über Friedrich Schlegels Lucinde“. In seinem Begleitbrief mahnt der Freund Schleiermacher, seine Beiträge für das gemeinsam projektierte „Philosophische Journal“ zu benennen und fordert ihn auf, den „Reden über die Religion“ eine historische Darstellung des Christentums folgen zu lassen.Brief 903 [Schließen]

04. Juli 1800

Abschluss der Arbeit an der Rezension von Fichtes „Bestimmung des Menschen“.Brief 901, 29–34 [Schließen] Carl Gustav von Brinckmann berichtet Schleiermacher von seinem Aufenthalt bei Friedrich Heinrich Jacobi; dieser habe die „Reden über die Religion“, über die Schleiermacher sein Urteil zu hören wünschte, noch nicht gelesen.Brief 905 [Schließen]

06. Juli 1800

Lektüre von Ludwig Tiecks „Leben und Tod der heiligen Genoveva“.Brief 906, 12–15 [Schließen]

07. Juli 1800

A. W. Schlegel schickt Schleiermacher seinen Entwurf zu den „Jahrbüchern der Wissenschaft und Kunst für Deutschland“.Brief 908 [Schließen]

07. Juli 1800 bis 08. Juli 1800

Lektüre von Jean Pauls „Titan“ und des Anhangs zum „Titan“, insbesondre der „Clavis Fichtiana seu Leibgeberiana“.Brief 909 [Schließen]

10. Juli 1800

In einem Brief an Friedrich Schlegel berichtet Schleiermacher ausführlich über seine Arbeitsvorhaben. Er wolle zunächst den „Kalender“ fertigstellen, d. h. die Siedlungsgeschichte Neuhollands (Australiens), womit er in drei Monaten fertig zu sein hofft. Die „Kritik der Moral“ solle bis Ende 1801 folgen. Über die Gottheit und die Geschichte des Christentums – an beide Projekte hatte F. Schlegel erinnert – wolle er vorläufig nichts schreiben. Etwas über die Mystik und besonders Jakob Böhme könne er frühestens 1804 liefern. Schleiermacher drängt Schlegel, ihm für das Übersetzungsunternehmen die Ergebnisse seiner Plato-Studien mitzuteilen und bekräftigt, dass er zunächst die Dialoge „Philebos“ und „Charmides“ übersetzen wolle.Brief 910 [Schließen]

19. Juli 1800

Schleiermacher stimmt dem Entwurf A. W. Schlegels für die „Jahrbücher“ zu. Er berichtet, dass Fichte nach A. F. Bernhardis Meinung über seine Rezension der „Bestimmung des Menschen“ verstimmt sein könne. Um das Verhältnis der Brüder Schlegel zu Fichte nicht zu trüben, schlägt Schleiermacher vor, Fichte seine Autorschaft zu enthüllen und ihm zu sagen, dass die Rezension ohne Kenntnisnahme der Jenaer Freunde in den Druck gegangen sei.Brief 915 [Schließen]

19. Juli 1800

In einem Brief an C. G. von Brinckmann äußert sich Schleiermacher ausführlich über sein Verhältnis zu Friedrich Heinrich Jacobi und legt seine Ansicht über das Verhältnis von Mystik und Philosophie dar.Brief 916 [Schließen]

Ende Juli/Anfang August 1800

Besuch bei Fichte, mit dem er u. a. über Friedrich Schlegels Aufsatz „Über die Unverständlichkeit“ spricht, aber nicht seine Rezension der „Bestimmung des Menschen“ erwähnt.Brief 921, 12–25; Friedrich Schlegels Aufsatz beschloß das letzte Stück des Athenaeum (Athenaeum 3, 2, 1800, S. 337–354; Werke, Bd. 2, S. 363–372). [Schließen]

26. Juli 1800

Schleiermacher schickt A. W. Schlegel Aushängebogen des Athenaeum mit seiner Rezension von Fichtes „Bestimmung des Menschen“.Brief 918 [Schließen]

01. Juli 1801

Schleiermacher berichtet seiner Schwester Charlotte von der wohl im November 1799 vorgefallenen Szene, in der er Eleonore Grunow eine eheliche Verbindung in Aussicht gestellt hatte.Brief 1072, 162–294 [Schließen]

Mitte Juli 1801

Schleiermacher schickt seine – ohne Aufforderung und Absprache verfasste – Rezension der Schillerschen Übersetzung von Shakespeares „Macbeth“ an die Erlanger „Litteratur-Zeitung“ und fragt, ob über die bereits vereinbarten Rezensionen hinausVgl. oben unter dem 21. April 1801 [Schließen] auch Interesse an einer über J. J. Engels „Herr Lorenz Stark“ bestehe.Vgl. Brief 1079 [Schließen]

20. Juli 1801 bis 02. August 1801

Vierzehntägige Reise nach Landsberg an der Warthe, wo er bei seinem Onkel lebt und daneben vor allem mit Frau Benike Eine offene Schilderung der Lebensverhältnisse von Frau Benike findet sich in einem Brief an Ehrenfried von Willich vom 11. August 1801 (Brief 1082, 118–179) [Schließen] Umgang pflegt;Zu dem Termin der Reise vgl. Brief 1077; in seinem Brief an die Schwester vom 10. November verlegt Schleiermacher die Reise irrtümlich auf die erste Julihälfte (Brief 1120, 197; vgl. dort insgesamt die Schilderung des Landsberger Aufenthaltes Zeilen 197–247). [Schließen] während seines Aufenthaltes predigt er einmal an seiner alten Wirkungsstätte und findet „die alte Zuneigung der Landsberger zu meinen Kanzelvorträgen noch unvermindert“.

30. Juli 1801 bis 31. Juli 1801

In der Erlanger „Litteratur-Zeitung“ erscheint Schleiermachers anonym publizierte Rezension von Schillers Übersetzung des Shakespeareschen „Macbeth“.Nr. 148f, Sp. 1177–1191; KGA I/3, S. 379–398 [Schließen]

31. Juli 1801

F. Schlegel trägt seinem Bruder Grüße an Schleiermacher auf und läßt sich dafür entschuldigen, dass er auf dessen Brief vom 27. April (Nr. 1051) noch nicht ausführlich geantwortet habe.„Schleiermacher bitte ich sehr zu grüßen. Ich hätte ihm schon lange einen freundschaftlichen Brief ausführlich beantworten sollen, aber die Trägheit ist sehr groß gewesen. Er bekommt nun alles auf einmal.“ (F. Schlegel: Briefe an seinen Bruder, S. 487) [Schließen]

03. Juli 1802

Predigt in Marienfelde über Lukas 22,19.SN 54, Bl. 15 [Schließen] G. E. A. Mehmel teilt Schleiermacher die Einstellung der „Erlanger Literatur-Zeitung“ mit und bedauert, dass Schleiermachers geplante Rezensionen zu F. Schlegels Drama „Alarcos“ und zu Novalis‘ „Heinrich von Ofterdingen“ nicht mehr rechtzeitig zustandegekommen seien.Vgl. Brief 1273 [Schließen]

04. Juli 1802

Predigt in Marienfelde über Römerbrief 6, 20–22.SN 54, Bl. 16f [Schließen]

07. Juli 1802

Schleiermacher besucht die Synodalversammlung der lutherischen Geistlichen in Stolp und beklagt am Tage drauf gegenüber Eleonore Grunow die Gesinnung und den Zustand der Geistlichen.Vgl. Brief 1276, 23–38 [Schließen]

11. Juli 1802

Predigt über Matthäus 10,14.SN 54, Bl. 18f [Schließen]

18. Juli 1802

Predigt über 1. Petrusbrief 2, 12.SN 54, Bl. 19f. [Schließen]

24. Juli 1802

Predigt über Matthäus 5, 8. Meding: Bibliographie, Nr. 502 [Schließen]

25. Juli 1802

Predigt über Matthäus 13, 33.SN 54, Bl. 22 [Schließen]

29. Juli 1802

Schleiermacher berichtet, dass er Novalis' „Heinrich von Ofterdingen“ lese.Vgl. Brief 1286, 2–25 [Schließen]

01. Juli 1803 bis 06. Juli 1803

Amtsreise nach Westpreußen.Brief 1496, 19f [Schließen]

06. Juli 1803

Reimer bietet für die Platon-Übersetzung und für die „Kritik der Moral“ ein Bogenhonorar von 5 Reichstalern an.Vgl. Brief 1511, 7–24 [Schließen]

16. Juli 1803

Predigt über Psalm 32,5.SN 52 [Schließen]

17. Juli 1803

Predigt über Psalm 12,2.SN 52 [Schließen]

21. Juli 1803

Frommann teilt mit, dass er von dem Verlag der Platon-Übersetzung zurücktrete und Schleiermacher Manuskripte zurücksenden werde, sobald F. Schlegel seine Schulden beim Verlag beglichen habe.Vgl. Brief 1517 [Schließen]

25. Juli 1803

In einem Brief an Schleiermacher übt A.W. Schlegel, der die Korrektur der „Kritik der Moral“ liest, Kritik an der Behandlung Fichtes und Kants in diesem Buch.Vgl. Brief 1518, 39–49 [Schließen]

26. Juli 1803

Schleiermacher berichtet Henriette Herz, dass er einen Badeaufenthalt in Stolpmünde wegen gesundheitlicher Probleme abbrechen musste.Vgl. Brief 1520, 2–14 [Schließen]

30. Juli 1803

Schleiermacher berichtet, dass er die Ankündigung der Platon-Übersetzung geschrieben habe und sie Spalding zuschicken wolle.Vgl. Brief 1520, 21–23 [Schließen]

31. Juli 1803

Predigt über Psalm 14, 1.SN 52 [Schließen]

Zitierhinweis

Chronologie zu Leben und Werk Schleiermachers von 1768 bis 1814. In: schleiermacher digital / Chronologie, hg. v. den Schleiermacher-Forschungsprojekten. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/chronologie (Stand: 26.7.2022)

Chronologie

Die Chronologie erschließt und kommentiert das Leben und Werk Schleiermachers und ist derzeit für die Jahre 1768 bis 1816 verfügbar. Neben den nach Datum sortierten Chronologien einzelner Jahre können kurze Jahresüberblicke über die obere Menüleiste aufgerufen werden. Die Jahrgänge 1768–1795 und 1796–1807 sind als zusammenhängende Überblicke gegeben, ab dem Jahr 1808 bis zum Jahr 1816 existiert für jedes Jahr ein separater Jahresüberblick.


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