Sommer 1779

Nach dem Frieden von Τeschen (Mai) siedelt die Familie nach Anhalt über, wo Schleiermachers Vater (neben seiner Tätigkeit als Militärgeistlicher) Prediger der evangelisch-reformierten Gemeinde wird.

17. Mai 1783

Nach einem nochmaligen Gesuch des Vaters um Aufnahme der Söhne in Niesky entscheidet das Los für diesen Antrag. — Charlotte wird es vorläufig nicht gestattet, in Gnadenfrei zu wohnen; sie wird in der Zwischenzeit bei der Familie von Tschirschky in Mittel-Peilau aufgenommen, bis sie am 24. August die Erlaubnis erhält, in Gnadenfrei zu wohnen.

Sommer 1786

Mit Beginn des zweiten Semesters werden Schleiermacher seine Zweifel an zentralen orthodoxen Glaubenssätzen bewußt; dem Vater und dem Onkel Stubenrauch offenbart er sich erst ein halbes Jahr später.

Anfang Mai 1791

Anderthalbtägiger Aufenthalt in Königsberg, wo Schleiermacher auch eine halbe Stunde in der Gesellschaft Kants zubringt.Vgl. Brief 160, 42ff und Brief 164, 2ff [Schließen]

24. Mai 1792

Bitte an den Freund H. Catel, einen Verleger für ein philosophisches Werk ausfindig zu machen.Vgl. Brief 179, 54–65 [Schließen]

06. Mai 1793

Endgültiges Zerwürfnis mit dem Grafen, der ihn aufgrund schwerwiegender Differenzen in den Erziehungsgrundsätzen entläßt. Suche nach einem neuen Wirkungskreis. Durch Vermittlung F.S.G. Sacks erhält Schleiermacher in Berlin eine Stelle am Gedikeschen Seminar für gelehrte Schulen.

Um den 20. Mai 1793

Abreise aus Schlobitten. 14 Tage bleibt Schleiermacher bei dem befreundeten Prediger Bornemann in Schlodien und besucht anschließend für eine Woche seine Verwandten in Landsberg, wo sein Onkel, der Prediger Schumann, die Absicht äußert, ihn als Hilfsprediger zu gewinnen.Vgl. Brief 223, 2, 41ff; Brief 231, 57ff [Schließen]

13. Mai 1795

Sack schickt ein Exemplar der gedruckten Übersetzung.

Wohl Anfang Mai 1797

Umzug Schleiermachers von der Charité in das Haus des Predigers Schleemüller vor dem Oranienburger Tor. Vgl. Brief 388, 159–164; der genaue Termin des Umzugs konnte ebensowenig ermittelt werden wie die genaue Adresse. Der Umzug wurde erforderlich, weil im Zuge langandauernder Um- und Erweiterungsbauten (seit 1785) die Dienstwohnungen der Prediger in der Charité vorübergehend (bis 1800) nicht verfügbar waren. Die Charité-Adminstration mietete deshalb Wohnungen für Schleiermacher und seinen lutherischen Kollegen Prahmer an. Hierzu hat sich ein auf den 1.7.1797 datierter Mietvertrag erhalten, der durch die genaue Beschreibung ein anschauliches Bild von Schleiermachers Wohnverhältnissen vermittelt (Archiv der Humboldt-Universität Berlin, Charité Nr. 274, Bl. 165). Darin heißt es nach den einleitenden Bemerkungen: „Es vermiethet nehmlich: §.1. gedachter Herr Prediger Schlemüller in seinem vor dem Oranienburger Τhöre belegenen Hause, denen zeitigen Herrn Predigern der Königlichen Charité, Prahmer und Schleiermacher, während der Zeit des Charité Baues, die Wohnung der ganzen Untern Etage, um, und für eine jährliche Miethe ad Achtzig Kthr, welche quartaliter aus der Königlichen Charité-HaußCasse prompt bezahlet wird: und zwar dergestalt, daß der Herr Prediger Prahmer linker Hand eine Stube und eine Kammer; nach der Strasse hinten hingegen eine Kammer und eine Küche erhalten. Desgleichen erhält der Herr Prediger Schleiermacher in der Untern Etage rechter Hand, eine Stube und eine Kammer nach der Strasse, und eine Stube und Küche nach der Hof-Seite, wie nicht weniger beide Herren Bewohner einen gemeinschaftlichen Keller zum Holz-Gelaß. Da indeß qu. beiden Logis weder vorn noch hinten mit Fensterladen versehen sind, imgleichen der Holz Keller annoch offen, und nur mit Brettern zugesetzet ist, so machet sich §.2. der Herr Vermiether verbindlich, nicht nur sofort, für die Anfertigung sämtlicher FensterLaden, welche demnächst gehörig mit Oehlfarbe angestrichen seyn müssen, zu sorgen, sondern Er verspricht auch zugleich, daß denen Herren Bewohnern das KellerGelaß, welches bisher der Hauptmann von [Oppen] in Besitz gehabt, sofort eingeräumet, dasselbe auch mit guten tüchtigen FensterLaden und Riegeln versehen werden solle, um für einen entstehen könnenden Einbruch gesichert zu sein. Zugleich machet sich §.3. Herr Vermiether hiermit verbindlich, die Schornsteine auf Seine Kosten gehörig reinigen zu lassen; wogegen 4. die zeitigen Herrn Bewohner hiemit versichern, auf Feuer und Licht genaue Aufsicht zu haben, damit durch ihre eigene, oder ihrer Domestiken Vernachlässigung kein Schade entstehen möge, und versprechen dieselben, dafür ausdrüklich zu haften.“ [Schließen]

Mai 1798

Schleiermacher berichtet seiner Schwester, dass er bei Henriette Herz die italienische Sprache lerne, mit ihr zusammen Shakespeare und deutsche Literatur lese und sich mit Physik beschäftige.Vgl. Brief 473, Zeile 90ff [Schließen]

Ende Mai 1798

August Wilhelm Schlegel in Berlin; mit ihm und Friedrich Schlegel ist Schleiermacher zum Essen bei lffland geladen.Vgl. Brief 473, Zeile 130–140 [Schließen]

Anfang Mai 1799

Eine geplante Reise von H. Herz am Ende des Monats nötigt Schleiermacher, bei der Übersetzung von Mungo Parks „Travels“ einzuspringen, um den vom Verleger vorgesehenen Publikationstermin einhalten zu können.Vgl. Briefe 646 und 647; ursprünglich sollte Ludwig Tieck wegen der geplanten Reise einen Teil übersetzen; vgl. Brief 638. An einem raschen Abschluss der Übersetzungsarbeiten musste Spener aus geschäftlichen Gründen gelegen sein, da der Markt für das derzeit beliebte Genre der Reisebeschreibungen hart umkämpft war und von gewinnträchtigen Titeln oft mehrere konkurrierende Übersetzungen erschienen. Dieses Schicksal erlitt auch die von Henriette Herz und Schleiermacher veranstalte Übersetzung der „Travels“, zu der parallel eine andere Verdeutschung bei Hoffmann und Campe in Hamburg erschienen war (vgl. Brief 689, 10–21) [Schließen] Die Übersetzung, von der Schleiermacher bereits am 11. Mai mehrere Bogen gefertigt hatte, erschien im Sommer 1799 bei Haude & Spener in Berlin. Vgl. zu Schleiermachers Anteil Brief 651, 9–13; demnach hatte er Bogen Z-Hh übersetzt (S. 149–214 der deutschen Ausgabe); ob er darüberhinaus noch Partien verdeutscht hat, ist ebenso ungewiß wie eine mögliche Beteiligung L. Tiecks am Beginn des Projekts. Das Buch erschien unter dem Titel: „Reisen im Innern von Afrika auf Veranstaltung der Afrikanischen Gesellschaft in den jahren 1795 bis 1797, aus dem Englischen übersetzt“ [Schließen]

Wohl Mai bis Juni 1799

Erste persönliche Bekanntschaft mit Henrich Steffens, der auf der Durchreise nach Freiberg vier Wochen in Berlin Station machte.Vgl. A. W. Schlegels Brief an J. D. Gries vom 10.5.1799: „Steffens muß nun in Berlin seyn, ich bin begierig auf seine Bekanntschaft mit Fr. Schlegel und Schleyermacher“ (A. W. Schlegel: Briefe, Bd. 1, S. 93, Nr. 76). Im Mai 1799, schon nach Schleiermachers Rückkehr aus Potsdam, berichtet F. Schlegel an Caroline Schlegel in Jena: „Ihr Steffens ist bey uns gewesen und gefällt mir sehr wohl“ (F. Schlegel: Werke, Bd. 24, S. 286, Nr. 174). Zur Dauer des Aufenthalts in Berlin vgl. A. W. Schlegel: Briefe, Bd. 2, S. 38, Anm. zu Nr. 79. Rückblickend schreibt Steffens an A. W. Schlegel aus Freiberg unter dem 26.7.1799: „Gefreuet hat mich in Berlin: die Bekanntschaft mit Ihren geistvollen Bruder [...] Gefreuet hat mich ferner die Bekanntschaft mit Tieck [...] Ferner hat mich die Bekanntschaft mit der geistvollen Madam Veit gefreuet, und mit den [!] guten Schleyermacher, desen Reden über die Religion wohl noch nicht heraus sind?“ (A. W. Schlegel: Briefe, Bd. 1, S. 95, Nr. 79). – Heinrich Steffens wurde später Schleiermachers Kollege an der Hallenser Universität und war mit ihm eng befreundet. [Schließen] August Wilhelm Schlegel billigt in einem Schreiben an seinen Bruder Friedrich „Schl.‘s Einfall, die ins Burleske gehenden Stücke von den Notizen zu trennen, und unter dem Namen Intelligenzblatt zusammenzubringen […]. Nur wäre vielleicht Literarischer Anzeiger noch lustiger“. F. Schlegel: Werke, Bd. 24, S. 291, Nr. 180 [Schließen] Der „Literarische Reichsanzeiger“ im 2. Stück des Athenaeum 1799 geht demnach konzeptionell auf Schleiermacher zurück.

14. Mai 1799

Rückkehr Schleiermachers von Potsdam nach Berlin und Wiederaufnahme seiner Amtsgeschäfte als reformierter Prediger an der Charité.Vgl. Brief 656, 1–3; in einem Schreiben an das Armendirektorium (Archiv der Humboldt-Universität Berlin, Charité 274, Bl. 149), das auffälligerweise vom selben Tag datiert wie Schleiermachers Rückmeldung, dankte der Minister von Thulemeier für die zeitweilige Freistellung Schleiermachers: „Ew. Excellenz und Einem Königlichen Hochlöblichen Armen-Direktorium haben wir nicht ermangeln wollen, ergebenst zu melden, daß, nachdem nunmehr der Hof- und Garnison Prediger Pischon zu Potsdam sein Amt angetreten hat, die Dienstversetzung des hiesigen Charitee-Predigers Schleiermacher daselbst aufgehört hat; und haben wir Einem Hochlöblichen Armen-Direktorium für die gefällige Einstimmung in solche von uns in Vorschlag gebrachte einstweilige Amtsverwaltung zugleich unsern Dank hiemit abstatten wollen. Berlin den 20sten May 1799. Königlich Preußisches Evangelisches Reformirtes Kirchen Direktorium Thulemeier [Schließen] Eine zu erwartende Reise von Henriette Herz und Friedrich Schlegels Plan, demnächst nach Jena zu gehen, beeinträchtigen zunächst seine Aussichten auf den erhofften Genuß des geselligen Lebens, das er in Potsdam vermisst hatte.Vgl. die Mitteilungen in Brief 657 (an die Schwester), Zeilen 36–45 [Schließen]

Mai bis Juli 1800

Im Auftrag Dorothea Veits und Friedrich Schlegels bemüht sich Schleiermacher um eine Regelung ihrer persönlichen Verhältnisse.Vgl. z.B. Briefe 854, 53–65; 861, 54–59; *866; 867, 194–220; *871; *872; 874, 47–57; *875; 876, 21–43; 881; 888, 2–47; *892; 895, 36–60; 904, 59–75 [Schließen] Dabei geht es vor allem darum, mit Dorotheas geschiedenem Mann, Simon Veit, sowie ihrer Mutter, Fromet Mendelssohn, eine Obereinkunft hinsichtlich der Verbindung mit Schlegel und der Erziehung der Kinder zu treffen. Die aus den vorliegenden Briefen nur punktuell greifbar werdenden Unterhandlungen zogen sich bis Anfang Juli hin, bis F. Schlegel schließlich am 7. Juli meldet, nach dem jüngsten Brief von Simon Veit sei ein Einlenken von ihm gar nicht mehr zu erwarten.Vgl. Brief 907, 15f [Schließen]

Mai/Juni 1800

Schleiermacher besucht chemische Vorlesungen bei Martin Heinrich Klaproth.Vgl. Brief 862, 114–119 sowie die Aufzeichnungen hierzu in KGA I/3, S. 103–128. Zu den Vorlesungen selbst vgl. den gesonderten Abschnitt der Einführung in KGA V/4 [Schließen]

Anfang Mai 1800

Schleiermacher erklärt, dass er die seit langem geplante „Kritik der Moral“ als selbständige Schrift erscheinen lassen wolle und nicht im Rahmen des zusammen mit F. Schlegel projektierten Philosophischen Journals.Brief *860; die „Kritik der Moral“ erschien 1803 im Verlag der Realschulbuchhandlung Berlin (G. A. Reimer) unter dem Titel „Grundlinien einer Kritik der bisherigen Sittenlehre“ [Schließen]

Vor dem 15. Mai 1800

Schleiermacher äußert gegenüber D. Veit und F. Schlegel seine Unzufriedenheit mit seinen „Vertrauten Briefen über Friedrich Schlegels Lucinde“.Brief *866 [Schließen]

03. Mai 1800

In einem Brief an August Wilhelm Schlegel spricht sich Schleiermacher für dessen Plan aus, unter seiner Redaktion eine literaturkritische Zeitschrift („Notizen“) im Anschluss an das Athenaeum herauszugeben; zugleich drängt er ihn, die beabsichtigte, aber nie zustandegekommene Kritik an Wieland ohne Rücksicht auf eine Fortsetzung des Athenaeum fertigzustellen. – Dem Beispiel des Jenaer Freundeskreises folgend, erklärt Schleiermacher, er wolle sich auch in poetischen Versuchen üben, „aber ich werde wol noch lange, wo nicht immer an der Prosa kleben“.Brief 858, 31f; zu den poetischen Versuchen und ihrer Motivierung durch die Jenaer Freunde vgl. zusammenfassend Hermann Patsch: „Alle Menschen sind Künstler“. [Schließen]

04. Mai 1800

Vormittag Betstunde über Ps. 13, 6; Nachmittagspredigt in der Charité über Rom. 8, 7.Schleiermacher: Predigtentwürfe, S. 51–53, Nr. 37.38 [Schließen]

05. Mai 1800

Friedrich Schlegel äußert seine Befriedigung über die letzten Teile des Manuskripts der „Vertrauten Briefe“ und berichtet über die Auflagenhöhe (750 ExemplareDie Auflagenhöhe ist bei Meding: Bibliographie, Nr. 1800/7 nicht angegeben [Schließen]) und das beabsichtigte Honorar. Er schreibt, dass er Jean Paul bei dessen bevorstehendem Berlin-Aufenthalt einen Besuch bei Schleiermacher empfohlen habe.Brief 861, 27–40; zum Zusammentreffen Schleiermachers mit Jean Paul vgl. Brief 862, 154–167. [Schließen]

07. Mai 1800

Betstunde über Ps. 32, 5; Nachmittagspredigt im Invalidenhaus über Hebr. 12, 5–6.Schleiermacher: Predigtentwürfe, S. 54–57, Nr. 39.40 [Schließen]

10. Mai 1800

Im Intelligenzblatt der Allgemeinen Literaturzeitung äußert sich der Herausgeber C. G. Schütz polemisch-kritisch über Schleiermachers (anonym publizierte) Garve-Rezension im Athenaeum.Vgl. Brief 868, 23–25; die Rezension in Athenaeum 3, 1 (1800), S. 129–139 (KGA I/3, S. 65–72). [Schließen]

11. Mai 1800

Nachmittagspredigt in der Dreifaltigkeitskirche über 1. Kor. 10, 13.Schleiermacher: Predigtentwürfe, S. 57–60, Nr. 41 [Schließen]

14. Mai 1800

Eine von Schleiermacher geplante Zusammenkunft im Freundeskreis anläßlich des Jahrestages seiner Rückkehr vom Potsdam-Aufenthalt kommt wegen Erkrankungen Eleonore Grunows und Henriette Herz' nicht zustande.Vgl. Brief 862, 59–70; bemerkenswert ist die Rede von der Potsdamer Zeit als „einem sehr einsam und traurig verlebten Vierteljahr“ [Schließen]

15. Mai 1800

Dorothea Veit berichtet Schleiermacher ausführlich über die Verwicklungen im Jenaer Freundeskreis anläßlich der Trennung Carolines von A. W. Schlegel.Brief 867 [Schließen] Zugleich meldet sie, dass der Druck der „Vertrauten Briefe über Friedrich Schlegels Lucinde“ bis Bogen E fortgeschritten sei, den sie zur Korrektur erwarte; die Schriftgröße des Drucks erscheine ihr als zu klein.Brief 867, 19–24 [Schließen] Hieraus ist zu schließen, dass Dorothea – allein oder zusammen mit F. Schlegel – das Korrekturlesen und die Überwachung des Drucks übernommen hatte

18. Mai 1800

Vormittags und nachmittags Predigten im Invalidenhaus über Jak. 1, 22–27 bzw. Rom. 13, 5; zusätzlich vormittags Betstunde über Ps. 24,1.Schleiermacher: Predigtentwürfe, S. 61–65, Nr. 42–44 [Schließen]

Wohl gegen Ende Mai 1800

Schleiermacher fordert F. Schlegel auf, sein Urteil über Form und Stil der „Monologen“ abzugeben.Brief *873. Diese Aufforderung muss wohl im Zusammenhang mit den poetischen Plänen Schleiermachers gesehen werden; so hatte Dorothea Veit die „Vertrauten Briefe“ im Blick auf Schleiermachers geplanten Roman beurteilt (vgl. Brief 867, 14–16.26–29) [Schließen] In demselben – nicht überlieferten – Brief äußert er Bedenken gegenüber Schlegels Sonett „Die Reden über die Religion“. Er erwähnt seinen erst aus dem Nachlass publizierten Dialog „Über das Anständige“ sowie einen geplanten Essay (?) über die „negative und positive Ansicht der Gottheit“. Im Rahmen der gemeinsam mit F. Schlegel unternommenen Plato-Übersetzung wünscht er, die Dialoge „Philebos“ sowie „Lysis“ oder „Charmides“ zu übersetzen.Brief *873 [Schließen] Mit seinem Antwortbrief schickt Schlegel Aushängebogen der „Vertrauten Briefe“ und kündigt an, dass der Druck „morgen“ beendet sein werde.Brief 874, 1f; die letzten Aushängebogen erhielt Schleiermacher mit Brief 876 vom 2. Juni [Schließen] Er berichtet über Schellings Streit mit der Allgemeinen Literaturzeitung und akzeptiert Schleiermachers Wünsche hinsichtlich der Plato-Übersetzung und der Engel-Rezension.

22. Mai 1800

Vormittagspredigt im Invalidenhaus über Mk. 16, 14–20; Betstunde über Joh. 17, 24; Nachmittagspredigt in der Charité über Mt. 28, 20.Schleiermacher: Predigtentwürfe, S. 65–69, Nr. 45–47 [Schließen]

26. Mai 1800

Bei einer Landpartie mit Markus Herz macht Schleiermacher die Bekanntschaft Johann Rudolf von Bischoffwerders, der zur Zeit Friedrich Wilhelms II. als der eigentliche Regent Preußens galt. Mit Schleiermacher unterhält er sich vor allem über Erziehung.Brief 862, 139–154; die dort – bezogen auf den 3. Juni – gebrauchte Formulierung „vor acht Tagen“ bezeichnet üblicherweise eine Woche, also in diesem Falle den Dienstag der vergangenen Woche (27.5.). Tatsächlich sind hier aber wirklich acht Tage gemeint, da Schleiermacher am 27. Briefe schreibt und in Berlin spazierengeht (Brief 869, 2), was am Ausflugstag unmöglich gewesen wäre. [Schließen]

27. Mai 1800

Schleiermacher berichtet A. W. Schlegel, dass er nun an der Rezension von J. G. Fichtes „Die Bestimmung des Menschen“ arbeite und schlägt zugleich vor, eine Rezension über den dritten Teil von J. J. Engels „Der Philosoph für die Welt“ zu verfassen.Vgl. Brief 868, 14–23 [Schließen] – In demselben Brief äußert er seine Bewunderung für A. W. Schlegels Gedichte und bekennt, dass die Lektüre ihm keinen Mut für eigene poetische Versuche gemacht habe.Brief 868, 42–57 [Schließen] In einem Brief an Carl Gustav von Brinckmann äußert sich Schleiermacher ausführlich über den Stil der „Monologen“.Brief 869 [Schließen]

Vor Mitte Mai 1801

Schleiermacher reist mit Henriette Herz und deren jüngerer Schwester, Sara de Lemos, nach Prenzlau, wo Henriette Herz' Schwester Johanna mit dem Arzt Simon Herz verheiratet ist.Über diese Reise berichtet Schleiermacher ausführlich der Schwester Charlotte in Brief 1072, 351–422 [Schließen] Während seines dreitägigen Aufenthaltes dort lernt Schleiermacher den Prediger Philipp Wilhelm Wolf und den damaligen Hofmeister des jungen Grafen von Schwerin, Ehrenfried von Willich, persönlich kennen, die er bis dahin nur aus Erzählungen Henriette Herz' kannte. Mit Ehrenfried von Willich verbindet ihn spontan eine tiefe Freundschaft, die bis zu dessen Tod (1807) andauert. Auch mit dem Prediger Wolf bleibt er eine Zeit lang in brieflicher Verbindung.Ein verbindendes Element der Freundschaft zwischen Wolf, Schleiermacher und von Willich dürfte auch darin zu sehen sein, dass alle drei in unglücklichen Liebschaften befangen waren: Wolf zu einer „Lea“ (die dann wohl tatsächlich seine Frau wurde), Schleiermacher zu Eleonore Grunow und Ehrenfried von Willich zu Johanna Herz in Prenzlau (vgl. hierzu Schleiermacher und seine Lieben). [Schließen]

Mai/Juni 1801

In einem langen Schreiben verteidigt sich Schleiermacher gegenüber F. S. G. Sack und weist besonders den Vorwurf des Spinozismus zurück.Brief 1065; vgl. hierzu auch die Schilderung der Spannungen und die Charakteristik seines Schreibens gegenüber der Schwester in Brief 1072, 295–350. Demnach zeigte sich F. S. G. Sack von Schleiermachers Antwort nicht gänzlich befriedigt. [Schließen]

Nach Mitte Mai 1801

Schleiermacher schreibt F. Schlegel, er werde die „Charakteristiken und Kritiken“ der Brüder Schlegel für die Erlanger „Litteratur-Zeitung“ rezensieren.Vgl. Brief *1062 [Schließen]

11. Mai 1802

Besuch von August Christian Wilhelm und Eleonore Grunow bei Schleiermacher.Vgl. Brief 1226, 214–216; nach Brief 1233, 40–42 war Grunow gegenüber Schleiermacher von einer ihm „höchst fatalen Freundlichkeit [...], grade als bildete er sich ein, nun gewonnenes Spiel zu haben.“ [Schließen] Schleiermacher schickt seine Bücher und sonstiges Umzugsgut nach Stolp.Vgl. Brief 1233, 6–9 [Schließen]

16. Mai 1802

Schleiermacher hält drei Predigten.Vgl. Brief 1228, 4f [Schließen]

16. Mai 1802

F. H. C. Schwarz bittet Schleiermacher, den ersten Band seiner soeben erschienenen „Erziehungslehre“ zu rezensieren.Vgl. Brief 1227, 15–21; eine solche Rezension hatte Schleiermacher gegen Ende Februar in Brief 1162, 95–101 angeboten; sie kam nicht zustande. [Schließen]

19. Mai 1802

Schleiermacher berichtet, er arbeite jetzt an der Rezension von Friedrich Schlegels „Alarcos“, die er noch vor der Abreise nach Stolp fertigstellen wolle.Vgl. Brief 1233, 49f; die Rezension ist nicht erschienen [Schließen]

26. Mai 1802

Abendbesuch bei Georg Andreas Reimer; Schleiermacher und Reimer gehen zum „Du“ über.Vgl. Brief 1244, 2–19 [Schließen]

27. Mai 1802

Abschiedspredigt in der Charité in Anwesenheit des Ministers (wohl v. Thulemeier), sechs Geistlicher und mehrerer Kandidaten;Vgl. Brief 1235; vgl. hierzu und zum weiteren Ablauf des Tages Schleiermachers Bericht in dem Brief an die Schwester vom gleichen Tage (Brief 1244, 20–29). [Schließen] anschließend besucht Schleiermacher Spaldings in Friedrichsfelde, wo er auch Eichmanns trifft und bis zum Abend bleibt. Wohl auf dem Rückweg nimmt Schleiermacher auch von Heindorf Abschied und verbringt den Abend bis Mitternacht bei Carl Gustav von Brinckmann. Durch dessen Vermittlung erhält Schleiermacher einen Kredit für die Kosten der Übersiedlung nach Stolp.Vgl. Brief 1243, 10 [Schließen]

30. Mai 1802

Abreise nach Stolp.Vgl. Brief 1243, 3 [Schließen] Zuvor schickt Schleiermacher dem Verleger J. C. P. Spener die Materialien zur geplanten „Siedlungsgeschichte Neuhollands“ zurück und bietet an, das Werk ggf. rasch fertigzustellen.Vgl. Brief 1245 [Schließen]

Mai 1803

Amtsreise, wohl zum Besuch der Filialgemeinden.Vgl. Briefe 1485, 3–5 und 1494, 1f ; nach dem erstgenannten Brief von Ende April mit der Ankündigung der Reise hat Schleiermacher mit Sicherheit erst wieder am 28.5. aus Stolp geschrieben (Brief *1492). [Schließen]

05. Mai 1803

F. Schlegel legt das Projekt der Platon-Übersetzung in Schleiermachers Hand und überläßt es ihm, es ggf. allein fortzuführen.Vgl. Brief 1490, 23–103 [Schließen]

09. Mai 1804

Schleiermacher erhält die Aufforderung, den Erzieher Emanuel Gottlieb Wilhelm Behmer am Stolper Kadettenhaus im ersten theologischen Examen zu prüfen.Vgl. Brief 1733 [Schließen]

12. Mai 1804

In einem Brief an den Grafen von Thürheim lehnt Schleiermacher den Ruf nach Würzburg ab.Vgl. Brief *1739 [Schließen]

13. Mai 1804

In einem Brief an den Minister v. Thulemeier äußert Schleiermacher die Hoffnung, später von der ihm angetragenen Hallenser Professur auf eine Predigerstelle in Berlin wechseln zu können.Vgl. Brief 1742, 16–23 [Schließen]

16. Mai 1804

In einem Brief an H.E.G. Paulus erläutert Schleiermacher die Absage des Rufes nach Würzburg.Vgl. Brief 1743 [Schließen]

27. Mai 1804

Friedrich Wilhelm III. läßt Schleiermacher die Berufung nach Halle offiziell mitteilen.Vgl. Brief 1753 [Schließen]

28. Mai 1804

Der Minister von Massow teilt Schleiermacher mit, dass er Anfang Oktober sein neues Amt antreten solle; er werde beantragen, dass ihm das Professorengehalt ab 1. Juni angewiesen werde.Vgl. Brief 1756 [Schließen]

Mai 1805

Kurzer Besuch in Berlin, wo er Ehrenfried und Henriette von Willich trifft.Vgl. Briefe 1966, 39–42 und 1968, 1–4 [Schließen]

Zitierhinweis

Chronologie zu Leben und Werk Schleiermachers von 1768 bis 1814. In: schleiermacher digital / Chronologie, hg. v. den Schleiermacher-Forschungsprojekten. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/chronologie (Stand: 26.7.2022)

Chronologie

Die Chronologie erschließt und kommentiert das Leben und Werk Schleiermachers und ist derzeit für die Jahre 1768 bis 1816 verfügbar. Neben den nach Datum sortierten Chronologien einzelner Jahre können kurze Jahresüberblicke über die obere Menüleiste aufgerufen werden. Die Jahrgänge 1768–1795 und 1796–1807 sind als zusammenhängende Überblicke gegeben, ab dem Jahr 1808 bis zum Jahr 1816 existiert für jedes Jahr ein separater Jahresüberblick.


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