21. November 1768
Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher wird in Breslau geboren als Sohn des reformierten Feldpredigers Johann Gottlieb Adolph Schleyermacher und seiner Frau Elisabeth Maria Katharina, geb. Stubenrauch.27. November 1768
Taufe in der reformierten Hofkirche zu Breslau durch den Hofprediger und Oberkonsistorialrat Jacob Loos.Vgl. O. Schultze, Predigergeschichte Breslau 98 [Schließen]Im Jahr 1772
Charlotte erkrankt an den Pocken und bleibt entstellt.Oktober 1777
Geburt der Schwester Caroline Marie.Juli 1778
Übersiedlung der Familie nach Pleß infolge des Bayrischen Erbfolgekrieges. Schleiermachers Vater liegt mit den Regimentern in der Nähe von Gnadenfrei und wird dort zur Herrnhutischen Frömmigkeit „erweckt“.Sommer 1779
Nach dem Frieden von Τeschen (Mai) siedelt die Familie nach Anhalt über, wo Schleiermachers Vater (neben seiner Tätigkeit als Militärgeistlicher) Prediger der evangelisch-reformierten Gemeinde wird.Frühjahr 1780
Teilnahme an Charlottes Konfirmandenunterricht (ihre Konfirmation am 23. März), der unter Zugrundelegung herrnhutischer Schriften durchgeführt wird.21. Juli 1781
Tod der Schwester Caroline Marie.Vgl. Wackwitz, Schleiermacheriana 143 [Schließen]Herbst 1782
Reise der Eltern nach Herrnhut , Niesky und Gnadenfrei, um die Brüdergemeine kennenzulernen. Entschluss, die Kinder dorthin zu bringen. Während der Abwesenheit der Eltern religiöse „Erweckung“ der Schwester und Wunsch, in der Brüdergemeine zu leben.25. Oktober 1782
Ablehnung des Antrags, Schleiermacher in das Nieskyer Pädagogium aufzunehmen.21. November 1782
Die Eltern erteilen Charlotte die Erlaubnis, sich der Brüdergemeine anzuschließen.12. Dezember 1782
Briefliche Bitte an die Unitäts-Ältesten-Conferenz um die Aufnahme der drei Schleiermacherschen Kinder in die Brüdergemeine.05. April 1783
Ankunft in Gnadenfrei.17. Mai 1783
Nach einem nochmaligen Gesuch des Vaters um Aufnahme der Söhne in Niesky entscheidet das Los für diesen Antrag. — Charlotte wird es vorläufig nicht gestattet, in Gnadenfrei zu wohnen; sie wird in der Zwischenzeit bei der Familie von Tschirschky in Mittel-Peilau aufgenommen, bis sie am 24. August die Erlaubnis erhält, in Gnadenfrei zu wohnen.09. Juni 1783
Abreise der Eltern mit den Söhnen nach Niesky, wo sie am 14. Juni eintreffen.20. September 1783
Das Los entscheidet für Schleiermachers Aufnahme in die Gemeine.21. Februar 1784
Aufnahme unter die Abendmahlskandidaten.08. April 1784
Teilnahme am Abendmahl (Konfirmation).Im Jahr 1785
Wiederverheiratung des Vaters mit Christiane Caroline Kühn, Tochter des Pleßer Hofkonditors; zuvor vergeblicher Versuch, eine Herrnhuterin zur Frau zu erhalten.29. August 1785
Aufnahme Schleiermachers in den Brüderchor und unter die Kandidaten für das Barbyer Seminarium.17. September 1785
Aufbruch nach Barby, wo die Kandidaten am 22. September eintreffen.18. Februar 1786
Geburt der Halbschwester Anna Maria Louise (Nanny).Vgl. Wackwitz, Schleiermacheriana 143f [Schließen]Sommer 1786
Mit Beginn des zweiten Semesters werden Schleiermacher seine Zweifel an zentralen orthodoxen Glaubenssätzen bewußt; dem Vater und dem Onkel Stubenrauch offenbart er sich erst ein halbes Jahr später.Herbst 1786
In Barby entsteht als erste überlieferte Schrift Schleiermachers der empfindsame Bericht „Die Wasserfahrt“.19. April 1787
Schleiermacher trägt sich unter der Nr. 172 in die Hallenser Matrikel vom Jahre 1787 ein.Hering, Stubenrauch 116; Archiv der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg [Schließen]Juni 1787
Nachricht vom Tod des Freundes Okely durch Ertrinken.24. August 1788
Geburt der Halbschwester Sophia Caroline.Frühjahr 1789
Schleiermachers letzter Brief aus Halle datiert vom 4. April; über Berlin (wo er sich einige Tage aufhält) und Frankfurt/Oder reist Schleiermacher zu seinem Onkel nach Drossen, wo er am 26. Mai eintrifft.Vgl. Brief 114 [Schließen]April bis Oktober 1790
Aufenthalt in Berlin anläßlich des ersten theologischen Examens. Das Examen selbst, d. h. Klausuren und mündliche Prüfungen, besteht Schleiermacher Anfang Juni 1790. Während seines Berliner Aufenthalts schreibt Schleiermacher, angeregt durch den persönlichen Umgang mit Gustav von Brinckmann, Briefe „An Cecilie“.15. Juli 1790
Schleiermacher hält im Dom die Probepredigt und erlangt darauf am 31. Juli die Erlaubnis, in den Preußischen Landen zu predigen. Durch Vermittlung F. S. G. Sacks erhält er schließlich eine Stelle beim Grafen zu Dohna-Schlobitten.22. Oktober 1790
Ankunft in Schobitten nach Zwischenaufenthalten in Drossen und Landsberg; durch Krankheit wird Schleiermacher an der Weiterreise nach Königsberg gehindert.05. November 1790
Graf Dohna teilt seinem Sohn Wilhelm in Königsberg mit, dass Schleiermacher in Schlobitten bleiben wird.Vgl. Bauer, Ungedruckte Predigten 7 [Schließen]Anfang Mai 1791
Anderthalbtägiger Aufenthalt in Königsberg, wo Schleiermacher auch eine halbe Stunde in der Gesellschaft Kants zubringt.Vgl. Brief 160, 42ff und Brief 164, 2ff [Schließen]03. Juni 1791
Geburt der Halbschwester Charlotte Friederike Wilhelmine; Schleiermacher und seine Schwester Charlotte werden Paten.24. Mai 1792
Bitte an den Freund H. Catel, einen Verleger für ein philosophisches Werk ausfindig zu machen.Vgl. Brief 179, 54–65 [Schließen]Juli 1792
Besuch bei dem Studienfreund F.C.G. Duisburg in Danzig zu dessen Hochzeit. Schleiermacher verliebt sich in die Schwester der Braut, Sara Bestvater. Kontakt zu dem Buchhändler Troschel, der in der Folge den Verlag der Schrift „Über den Wert des Lebens“ übernehmen will.November 1792
Zwist mit dem Schlobittener Hausherrn; Schleiermacher hört sich über Catel in Berlin nach einer anderen Stelle um.Vgl. Brief *198 und Brief 200, 17–37 [Schließen]06. Mai 1793
Endgültiges Zerwürfnis mit dem Grafen, der ihn aufgrund schwerwiegender Differenzen in den Erziehungsgrundsätzen entläßt. Suche nach einem neuen Wirkungskreis. Durch Vermittlung F.S.G. Sacks erhält Schleiermacher in Berlin eine Stelle am Gedikeschen Seminar für gelehrte Schulen.Um den 20. Mai 1793
Abreise aus Schlobitten. 14 Tage bleibt Schleiermacher bei dem befreundeten Prediger Bornemann in Schlodien und besucht anschließend für eine Woche seine Verwandten in Landsberg, wo sein Onkel, der Prediger Schumann, die Absicht äußert, ihn als Hilfsprediger zu gewinnen.Vgl. Brief 223, 2, 41ff; Brief 231, 57ff [Schließen]Zitierhinweis
Chronologie zu Leben und Werk Schleiermachers von 1768 bis 1814. In: schleiermacher digital / Chronologie, hg. v. den Schleiermacher-Forschungsprojekten. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/chronologie (Stand: 26.7.2022)
Chronologie
Die Chronologie erschließt und kommentiert das Leben und Werk Schleiermachers und ist derzeit für die Jahre 1768 bis 1816 verfügbar. Neben den nach Datum sortierten Chronologien einzelner Jahre können kurze Jahresüberblicke über die obere Menüleiste aufgerufen werden. Die Jahrgänge 1768–1795 und 1796–1807 sind als zusammenhängende Überblicke gegeben, ab dem Jahr 1808 bis zum Jahr 1816 existiert für jedes Jahr ein separater Jahresüberblick.