Dem / Herrn Doct u Professor / Schleiermacher / zu / Berlin [Autorfußnote Bl. 17v]

Gnfr d 15t Nvbr 1810

 Sachanmerkung:

Wahrscheinlich ... bestelt hat;] 
Vgl. Brief 3529 und Brief 3533.

ConsistorialRath] Joachim Christian Gaß
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Wahrscheinlich wirst Du mein Guter jezt den Brief erhalten haben den der ConsistorialRath mitgenommen und gar zu gern an dich bestelt hat;
Er hat so viel von dir gesagt und überall mit solcher Wärme gesprochen daß die Leute deines Lobes ganz voll sind  Vgl. Brief.  [Schließen] Gregor (?) bat sich gleich alle Bücher aus die ich von dir habe ich habe ihm also weil du mir nicht auf meine Anfrage geantwortet Friedrich Schleiermacher: „Die Weihnachtsfeier“ (1806), „Monologen. Eine Neujahrsgabe“ (1800), „Über die Religion. Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern“ (1799) [Schließen] das WeinachtsGeschenk die monologen und Religion gebracht – da Er dann nach Anweisung des Gasz am liebsten die  Friedrich Schleiermacher: „Über Religion“, 2. Aufl. (1806) [Schließen] neuere Ausgabe der lezteren mit welchen ich aber nicht dienen konte – die mir lezt gesandten Predigten habe ich mit dazu gegeben – wenn er damit  | 16v fertig – kann Er alsdenn  Friedrich Schleiermacher: „Predigten. Erste Sammlung“ (1801), „Predigten. Zweite Sammlung“ (1808) [Schließen] die beiden Theile der Predigten bekommen. Dober den ich jezt eingemahl bey seiner ganz  gelähmten [Schließen]contracten  wohl Sophia Benigna Dober [Schließen] Tochter gesprochen die ich oft besuche – hat viel Freude über dich – und alles Gute was du schaffen kanst – es ist ihm deucht mir wohl – daß du von der methaphisischen philosophie abgekommen – Gasz hat ihm  Da Charlotte Schleiermacher die gedruckten Predigten zum Tode der Königin Luise bereits erhalten hatte handelt es sich hier möglicherweise um die 2. Ausgabe der „Monologen“, deren Vorwort auf April 1810 datiert. [Schließen]das kleine Werk geschikt – was ich längst von dir gern gelesen hätte – Vielleicht kome ich auch dazu! – ich danke Gott dem Geber aller Gaben –  wohl eine Anspielung auf die baldige Geburt des ersten Kindes von Schleiermacher [Schließen]daß Er die köstlichste der Gaben verliehen bey allen schönen und großen Kentnißen und tiefer Gelehrsamkeit – das einfache –  Lk 10,42 [Schließen]das Eine was Noth ist | 17 für dich als das größte Bedürfniß anzuerkennen – und es Andern auch so anzugreifen – meine Freude darüber weiß Gott am besten. Er segne dich auf allerley Weise stärke deine Gesundheit – schenke dir die nötige Weisheit – Sein Friede seine trostvolle Nähe umgebe dich wie die Luft, auch besonders bey deinen Unternehmungen  Apg 9,16 [Schließen]wo Du um seines Nahmens willen wohl auch zu leiden hast – ich denke deiner oft und viel und wünsche dir als Gatte und Vater die reinsten Freuden – vergiß nicht meine lezten Bitten in dieser Hinsicht – und denke öfters

Deiner alten Lotte

 Diese Textpassage steht am linken Rand [„am linken Rand“ versehentlich im Text abgedruckt]. [Schließen]Gott gebe daß dich diese Zeilen möglichst wohl und heiter treffen vielleicht in einer angenehmen Geselschaft

am linken Rand

Zitierhinweis

3539: Von Charlotte (Lotte) Schleiermacher. Gnadenfrei, Donnerstag, 15. 11. 1810, ediert von Sarah Schmidt und Simon Gerber. In: schleiermacher digital / Briefe, hg. v. Simon Gerber und Sarah Schmidt. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/S0007368 (Stand: 26.7.2022)

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