Berlin d. 7. Jul. 1815.

[]Ich habe vor einiger Zeit wieder allerlei Anfälle von Kreuzschmerzen gehabt, sodaß mir einiges Baden gewiss sehr heilsam sein wird. Nun aber habe ich zu einer Badekur weder Zeit noch Geld indem ich erst jetzt die letzten Schulden von der vorigen Reise abgefochten(?) habe. Also habe ich eine [...] Erfindung gemacht. Ich habe uns Quartir bestellt in Alexisbd, das ist ein Stahlbad was noch nicht lange im Gange, im Harz. Da wollen wir unser Hauptquartir aufschlagen, auf ein Paar Wochen. Ich will baden und soweit es geht, Harz durchstreifen. – Fürchtet bald zu rück zu müssen, da Universität ihn zum Rektor gewählt und wenn König ihn bestätigt. –

Ich selbst habe zu den Kindern ein wenig mehr Verhältniß seit ich sie mit unterrichte und wenn ich es möglich machen kann, dies auch im Winter fortzusezen, so werde ich mich sehr freuen.“

Friede hat mit den Plamanschen eine Fußreise gemacht, von der er erst vor 8 Tagen zurückgekommen ist und nun tritt er schon wieder die größere Reise mit uns an. Du siehst es wird mit Gewalt an ihm gebildet. –

Der jüngere Dreist hat am 16ten eine Schußwunde bekommen, ist aber schon wieder geheilt und drohte nächstens wieder zur Armee ab zugehen.“

Zitierhinweis

4154: An Luise von Willich. Berlin, Freitag, 7.7.1815, ediert von Simon Gerber und Sarah Schmidt. In: schleiermacher digital / Briefe, hg. v. Simon Gerber und Sarah Schmidt. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/S0009597 (Stand: 26.7.2022)

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