Rostock den 2ten Jan. 12.

S.C.

Ueberbringer dieses ist der Sohn unsers Professor Karsten, ein Jüngling von Talenten und guten, vorzüglich mathematischen, Vorkenntnissen. Er besucht jetzt Ihre Universitaet, um sich daselbst weiter auszubilden und sich den theologischen Wissenschaften zu widmen.

Ein Ihnen persönlich unbekannter Mann, der Sie aber durch Ihre Schriften hochschätzen und lieben gelernt hat, wagt es Ihnen diesen Jüngling zu empfehlen. Würdigen Sie vortrefflicher Mann, Ihn Ihrer Leitung und Aufmerksamkeit. Es bedarf keiner weitern Worte. Mein Zutrauen zu Ihnen ist zu groß, als daß ich fürchten sollte, eine Fehlbitte zu thun.

Zugleich überreiche ich Ihnen meine Dissertation über den Julian. Nehmen Sie sie freundlich auf. Wollten Sie sie einer strengen Beurtheilung unterwerfen, und mir ohne Nachsicht Ihre Meinung über Inhalt und Form derselben sagen, so würden Sie Sich mir sehr verbinden.

Der Umfang meiner Amts-Geschäfte ist sehr groß. Die Zeit, welche ich entübrigen kann, widme ich dem Studio der Kirchen-Geschichte. In der KirchenGeschichte des Mittelalters gibt es noch viel unbearbeitetes Feld, durch dessen Bearbeitung man sich Verdienst erwerben kann.

Mit meiner Hochachtung bitte ich Sie um Ihr Wohlwollen, und empfehle mich

gehorsamst Gustav Wiggers.

Zitierhinweis

3727: Von Gustav Friedrich Wiggers. Rostock, Donnerstag, 2.1.1812, ediert von Sarah Schmidt und Simon Gerber. In: schleiermacher digital / Briefe, hg. v. Simon Gerber und Sarah Schmidt. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/S0007827 (Stand: 26.7.2022)

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