Gdfr d 25t Merz 1812
Daß ich bis jezt noch keine Nachricht von Berlin habe konte mich bekümmern – doch scheint es mir auch ein gutes Zeichen zu seyn – daß dort alles in erwünschter Ordnung ist – welches ich von ganzer Seele wünsche und hoffe – – meine lange Epistel wird wohl Nany mitgetheilt haben – ich weiß es und schmeichle mir gar zu gern daß du an allem was mich betrift was ich treibe – kurz alles was mir trübes oder frohes begegnet herzlichen Antheil nimst – – In dieser Hinsicht melde ich dir auf diesem Blätchen – daß ich endlich nach 33 Jahren einmahl nach Breslau reise – Frau von Scheel die dort Geschäfte hat | 1v nimt mich mit – sie verweilt nur 1 Tag – ich aber habe mich auf 8 Tage los gemacht, und werde durch die Stuer wieder hergebracht – Nur hindeuten will ich dir – den Ort wieder zu sehn wo ich nicht nur – gebohren – sondern die ersten 13 Jahre meines Lebens so froh als möglich verlebt – durch unsre guten selgen Eltern so manichfaches Gute genoßen die ersten Kentniße gesamlet die ersten guten Eindrüke bekommen – die ersten Freundtschaften geschloßen – die noch unerschüttert geblieben – die Wunstern und Schmidt haben mich seit jenem Ersehn in | 2 Stein – wirklich recht bestürmt auch freue ich mich die alten Freunde der selgen Mutter zu sehn und in ihrem Anblik ihr Andenken segnend zu ehren ich werde einen Sontag dort bleiben und wünsche Gass predigen zu hören – – Wäre es ein anderer Ort – so wäre es mir nicht lieb an meinen Geburtstag nicht hier zu sein aber das sichs so fügt daß die Scheel den 2 Feyertag, reist so freue ich mich diesen Tag dort zu verbringen. Da auch die gute Schmidt ihn hat – diese liebt und schezt Dich gar sehr! ich werde sie ganz vorzüglich grüßen – Nun
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