Mein lieber Schleiermacher,

Ich kann meinen Schwager, Fritz Witte, nicht nach Berlin gehen lassen, ohne ihm ein Briefchen an Sie mitzugeben. Mein früheres, von Arzney mitteln begleitetes haben Sie hoffentlich in Sagard erhalten, und ich wie derhole hier meine Bitte um baldige Nachricht über Ihren Gesundheitszustand.

Der Ueberbringer dieses ist ein wackrer liebenswürdiger junger Mensch. Wollen Sie ihm erlauben, daß er Sie dann und wann besucht, so werde ich das dankbar anerkennen und Sie können Ihrerseits überzeugt seyn, daß er mit großer Bescheidenheit die | 97v Erlaubniß benutzen wird.

Meine Louise läßt Sie und die Nanny zwar freundlich grüßen, aber Ihnen zugleich sagen, daß sie es nicht vergessen werde, daß Sie bey uns bloß vorüber geflogen sind und uns nur einen Besuch gegönnt haben, dessen wir gar nicht haben froh werden können. Auch ist sie entschlossen, wenn Sie nicht, ehe wir nach Berlin kommen, den Fehler gut machen, das Vergeltungsrecht in vollem Maße auszuüben.

Grüßen Sie mir alle Ihrigen auch den lieben Reimer und den wortkargen Becker.

Vale mihique fave. CG Konopak.

R. den 9ten Oct. 1816.

Zitierhinweis

4303: Von Christian Gottlieb Konopak. Rostock, Mittwoch, 9.10.1816, ediert von Sarah Schmidt und Simon Gerber. In: schleiermacher digital / Briefe, hg. v. Simon Gerber und Sarah Schmidt. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/S0007560 (Stand: 26.7.2022)

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