Noch bis diesen Augenblick, lieber Freund, lebe ich in Ungewißheit über den Entschluß des Königs und der Section p in Beziehung auf mein jüngstes Schreiben an die letztere. Gleichwohl liegt mir natürlicher Weise sehr viel daran, endlich zur Gewißheit über meine Verhältnisse zu gelangen. Verweigerte man mir die Erfüllung meines Wunsches, und müßte ich daher zu Ostern nach Königsberg wandern, so ist es die höchste Zeit, daß ich theils dort Veranstaltungen zu meinem Weiterkommen, theils hier Vorbereitungen zu meiner Abreise mache. Ueberhaupt aber muß auch meine | 46v Regierung erfahren, woran sie mit mir sey und es wundert mich, daß sie nicht schon ungeduldig geworden ist. Da ich nun voraussetze, daß der König seinen Willen in meiner bewußten Angelegenheit schon erklärt hat, die Section p aber vielleicht noch mehrere Posttage erst mir auf mein letztes Schreiben an sie antworten möchte; so bitte ich Sie, lieber Schleiermacher, recht sehr, schreiben Sie mir mit nächster Post, wie es steht und was ich zu erwarten habe. Selbst bey den dringendsten Geschäfften werden Sie das leicht können, da die Sache mit ein paar Zeilen sich abmachen läßt. | 47

Ich muß es auch aus Mangel an Zeit bey diesen bewenden lassen und will Ihnen nur noch freundliche Grüße an alle Ihrigen und an Reimer auftragen.

Herzliches Lebewohl Konopak

R. den 4ten Febr. 1811.

Zitierhinweis

3586: Von Christian Gottlieb Konopak. Rostock, Montag, 4.2.1811, ediert von Sarah Schmidt und Simon Gerber. In: schleiermacher digital / Briefe, hg. v. Simon Gerber und Sarah Schmidt. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/S0007542 (Stand: 26.7.2022)

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