Dresden d 14t. Sept. 10
Vgl. Brief
3510.
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Erst diesen Nachmittag erhalte ich einen vom 6ten
September datirten Brief von Ammon
den ich lieber ganz beilege als ausziehe.
Vgl. Brief
3497.
[Schließen]Dem enthaltenen Auftrage gemäß hatte
ich ihn gebeten seine Bedingungen zu
machen; er hat statt dessen nur wie Ew. Hochwohlgebohren sehen werden
seine jezige Lage angegeben nicht ohne den Wunsch einer
Verbesserung den ich ihm freilich nicht verdenken kann.
Meines Erachtens würde man ihm mit Rüksicht auf den
Unterschied der Bedürfnisse wol nicht weniger als 2500 R
anbieten müssen; aber ich sehe nicht ein warum es nicht auch
einen Theologen geben | 2v soll
der soviel erhält die Wittwenpension wird das schwierigste
sein;
Vgl. Brief
3530.
[Schließen]aber ich gestehe gern ich wünsche sehr dringend
daß auch dieser Fall einen neuen Stoß geben möge um
diese wichtige Sache baldmöglichst in Ordnung zu
bringen. Vorzüglich dieses Punktes wegen kann ich
auch die Sache von hier aus nicht weiter führen sondern
glaube Ew Hochwohlgebohren das weitere überlassen
zu müssen wiewol ich auch privatim an Ammon
schreiben werde.
Reinhardt habe ich noch nicht gesehen. Er ist erst nach mir angekommen und seitdem haben wir uns gegenseitig einmal verfehlt. Auch gehört habe ich ihn noch nicht; er predigt erst Sonntag über acht Tage, und das wird also eine meiner lezten Freuden sein.
Einige preußische Commisairs sind hier ange | 3kommen, man erwartete sogar dem Gerüchte nach einen Gouverneur-General und Truppendurchmärsche sollen angesagt sein. Der Himmel gebe daß das nicht auch uns etwas übles bedeute. Mir geht es übrigens hier vortreflich, und ich denke zur rechten Zeit wie neu geboren zurükzukommen.
Ich empfehle mich
Ew Hochwohlgebohren
gehorsamst Schleiermacher.
am linken Rand von Bl. 2v
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Einem Brief vom 28.9.1810 von Christian
Gottfried an Theodor Körner nach sind sich Goethe und
Schleiermacher begegnet, aber offenbar ohne großes Interesse
Goethes: „Göthe und Schleiermacher sind abgereist. Sie haben
sich beyde einander nicht sehr genähert. Ich erwähnte
Schleiermacher einmal gegen Göthe, und er ging nicht darauf ein.
Auch höre ich, daß er an einem dritten Orte wenig oder gar nicht
mit ihm gesprochen hat.“ („
Theodor Körners Briefwechsel mit den Seinen
“, 1919, S. 107 ). Schleiermacher notiert darüber hinaus
am 17.9.10 in seinem Tageskalender, dass Geothe wie er die
Dresdner Gemäldegalerie besuchte
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bestimmt; aber ehe ich ihn nicht sehe
glaube ich es nicht.
.
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