d 5 Dcbr 1809
Lieber Friz! Vergeblich harre ich von einem Posttag zum andern etwas
von Euch zu hören – wornach mich recht ordentlich verlangt –
Wenn ich
Henriette Schleiermacher
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Jetchen
noch nicht wieder ausführlich geschrieben – so kam das von dem
sich begegnen unsrer Briefe – auch hoffe ich daß sie Vgl. Brief
3363.
[Schließen]meine Epistel zu dein Geburtstag sich mit zugeeignet haben wird – Gott gebe daß du nicht
wieder sehr leidend bist meinen Husten habe ich recht lange
behalten – aber endlich doch durch allerley verscheucht; ich
erscheine vor dir als
eine Suplicantin – obschon du mir | 7v alle ordentliche
Unterstüzung abgesprochen so lang ich bei der
Seidliz bin,
so wirst du mir doch ein kleines Geschenk nicht
versagen, wenn ich dich recht freundlich darum ersuche aber
es nicht an mich schikken – sondern es Korn in Breslau zukomen
laßen –
allwo ich jezt zu Weinachten einige Bestellungen habe, wenn du
mir die Freude machst so bin ich im Stande mir manche Freude mehr mit
Emelie von Seidlitz
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Emilien
zu machen und mir auch selbst vielleicht ein gutes französisches
Buch anzuschaffen lieber Bruder sei mir nicht böse deswegen
– du hast doch die alte Lotte lieb – nicht wahr du thust
mirs ich will dirs auch ganz ehrlich sagen | 8 warum ich dich so damit plage – zu Weinachten komen
der Ausgaben imer ein bischen viel zusamen die Herren dort
wollen immer klingendes courant – ich bekome keins – selten
1 rthr – und muß daher viel von meiner Münze
einbüßen – du guter Mensch sagtest selbst
einmahl den Abend als wir hier
zusamen waren ich brauchte hie und da eine neue
Schaale – das weiß Gott! noch dazu gieng ich sehr schön wie Ihr hier
waret – und siehst du – das kostet Geld – viel –
und wenns auch nicht schön
und fein ist.
Nun mein Bester –
grüße | 8v
Frau und
Kinder der Henriette Schleiermacher aus erste
Ehe
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Kinder
–
noch in diesem Jahre
schreib ich ausführlicher – dan sollen die Berliner was zu
lesen bekommen – noch eine wichtige Frage, Habt Ihr die Predigt von Albertini
mitgenomen – ich finde sie nirgends! lebt wohl
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