Sonntag d 4t. Jun. Morgens
Endlich liebste Lotte sind wir angekommen – glüklich kann man eigentlich nicht sagen denn schon 500 Schritt vor dem Thore von Prenzlow brachen wir ein Rad es war gegen Mitternacht, wir mußten wieder zurük und kamen erst den andern Morgen um Neun Uhr wieder auf den Weg. Aber noch den selben Abend, fünf Meilen von hier brachen wir eine Axe und mußten rein 24 Stunden länger bleiben bis eine neue fertig war. Im Hause ist mir noch alles in leidlicher Confusion aber ich denke wir kommen bald in Ordnung. Wohl sind wir Alle; auch mein Magenkrampf hat sich in den lezten Tagen sehr bescheiden aufgeführt. Sonst wissen wir noch nichts; denn wir haben noch Niemand gesehen
Durch alle Verwirrung und Müdigkeit hindurch bin ich tief durch
drungen von dem Glük unseres neuen Lebens und voll guter
Zuversicht daß Gott der das Größte gegeben hat auch für das
kleinere Rath wissen wird. Sobald wir etwas eingerichtet
sind sollst du mehr von uns hören liebste Schwester. Theile indeß nur die Nachricht von unserer Ankunft
mit den herzlichsten Grüßen unsern lieben Poserizern mit.
Die ganze Reisegesellschaft grüßt ganz
Götemiz,
Henriette Schleiermacher
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Jette
und
Anne (Nanny) Schleiermacher
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Nanny
sind mit
P
über den ursprünglichen Text geschriebenAuspaken
und Wirthschaften beschäftigt.
Die
Herz hat den Brief an die Gadebusch
nur durch Muhrbek(?) besorgen können weil wir sehr durch Greifswalde eilten;
doch das weißt du schon von
ihr selbst.
lies:
Be[
]
[Schließen]Beier hat uns von
Greifswalde bis Prenzlow begleitet. Lebe wohl liebste Lotte bis nächstens.
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