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Schon zwei Posttage habe ich nichts von meinem geliebten Ernst – unruhig bin ich nicht eigentlich, aber gar zu unbegreiflich ist es mir doch warum mein süßer Ernst nicht einmahl zu mir geredet – was kann die Ursache sein – Habe ich übermorgen wieder nichts dann ängstige ich mich und mache mir viel Gedanken das fühle ich – aber gewiß habe ich einen süßen lieben Brief.

Bitten soll ich Dich von all den Besitzerinnen der Sachen die gefärbt werden sollen, Auslage für sie bis zum Frühjahr zu machen. Unsere  Kinder der Henriette von Willich aus erster Ehe [Schließen] Kinderchens leiden viel von der Kälte die hier ganz grimmig ist obwohl sie wenig aus dem warmen Zimmer kommen, Gesicht und Händchen sind spröde zum aufspringen es ist ganz fürchterlich wie kalt es hier ist. Wie die arme  Henriette Herz [Schließen] Jette wohl in Götemitz frieren mag.   Eine junge Frau Brunnemann, vgl. Brief . [Schließen] Das junge Mädchen komt doch so leicht nicht davon, die Wunde komt in Eiterung und sie steht sehr viel Schmerzen aus. Der Pistorius ihre  Wohl die erste oder zweite Ehefrau des Friedrich Samuel Pritzbuer, zu denen keine weiteren Informationen ermittelt werden konnten.  [Schließen]Mutter ist sehr krank | 1v

Ich kann Dir heute nichts mehr sagen geliebter Ernst – ich sehne mich sehr nach Deinen Worten – ach sei mir immer recht gut.

Mit aller Liebe Deine Jette.

 Sophie Schlichtkrull und Luise von Willich [Schließen] Gruß von Sophie und Louise .

Zitierhinweis

3028: Von Henriette von Willich. Poseritz, Donnerstag, 5.1.1809, ediert von Sarah Schmidt und Simon Gerber. In: schleiermacher digital / Briefe, hg. v. Simon Gerber und Sarah Schmidt. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/S0006857 (Stand: 26.7.2022)

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