D 21t. Decemb. Abends

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Ach mein süßer Ernst könntest Du nun so zu mir kommen nur eine Stunde – es ist so still, alles schläft im Hause –  Vgl. Brief und Brief . [Schließen]Dein Herz mir auszuschütten an meiner treuen liebenden Brust! o mein Ernst es ist ganz göttlich daß du so ganz mein bist, daß du es nicht aushalten köntest mir etwas zu verheimlichen – Ach ja laß mich immer alles alles mit Dir theilen – nicht aussprechen kann ich es dir welche Seeligkeit Du mir dadurch schaffest daß Du mir so dein uneingeschräncktes ganzes Vertrauen schenkest. O und mit welcher innern Ueberzeugung mit der Zustimmung meines innersten Gewissens kann ich Dir zurufen – Du thust mir nicht zu viel – Dein Vertraun kann Dich nie gereuen – Ja mein Ernst ich habe Sinn für deine Schmerzen für deine heiligen Sorgen die dich mir noch werther machten wenn es möglich wäre – und ich könnte schweigen wie das Grab wenn es gut sein würde – und mein Inneres verbergen daß auch keine Miene mich verrathen dürfte wenn es noth thäte, wie lebhaften Antheil mein Herz auch nähme – Ja mein Ernst Du wirst für mich stehen können wie für dich selber. Alles was Dein großes Herz bewegt, wie fern es auch uns Frauen liegen möge, dem ersten Anschein nach – ich kann es mit Dir fühlen mit dir trauern um das Vaterland – theilen deinen Muth, deine Sehnsucht daß du mitwirken mögest | 94v zu seiner Errettung. Mein Herzens Geliebter! könnte ich deine lieben Augen küssen – die Falten von der Stirne wegküssen – alle deine Sorgen von Dir hören – ach an Deinem Herzen immer Liebe nehmen und geben – Es ist etwas gar zu göttliches und auf Augenblicke tauchen gewiß alle Sorgen darin unter; um die Herrlichkeit solcher Liebe –

Ja auch auf meinen Muth kannst du dich immer verlaßen und lebte ich selbst mitten in dem Schauplatz der Gährungen umgeben von Späherblikken so solltest Du finden daß ich dennoch mit kluger Vorsicht ein Geheimniß zu bewahren wissen würde. Du Lieber warest so sicher daß eure Angelegenheit einen guten Gang gehen würde. Mir thut es doch recht so wehe mir Dich traurig zu denken da Du bisher nur immer so heiter mir geschrieben hattest – und meine Sehnsucht nach Dir ist noch viel stärker.  Vgl. Brief . [Schließen]Wie ist es aber möglich Lieber und was können selbst die Schlechten die nur vom Eigennutz getrieben werden für einen Vortheil ziehen aus dem Untergang des Vaterlandes? ich möchte Dich noch viel fragen aber ich lasse das alles bis ich bei Dir bin und Du mir dann von allem eine lebendigere Ansicht giebst.

 Vgl. Brief . [Schließen]Mein süßer Mann wie rührt es mich immer wenn Du mir von deinem Tode sprichst – ich flehe zu Gott daß er Dich mir lange läßt – daß ich dich nicht überleben möge, und sollte ich es nicht lange. Ach Ernst die Trennung ist | 95 gar zu bitter ich kann nicht mit der Ruhe daran denken die Du mir wünschest – ja an unsern Tod – Gott mit welcher Ruhe und freudigen Hoffnung! Könnte er in einem Moment sein! mein trauter Ernst wir müssen auch noch viel über Tod und Zukunft reden – welche heilig stillen Abende werden wir noch zusammen haben, ich meine den kleinen Nach-Abend wenn wir allein sind und recht vertraulich plaudern bis einer von uns müde wird und sich selbst unbewußt einschlummert.

Ich will nun auch zu Bette gehn und wenn ich ruhe noch einmahl recht innig Gott um seinen Seegen für Dich bitten und dann Dich bitten mir Deine Hand zu geben und so einschlafen Deine liebe Hand haltend.

Wie Henriette Pauline Mariane von Willich [Schließen] kleine Jette mich immer so süß bittet wenn sie Nachts aufwacht Mutter gieb mir deine Hand so möchte ich auch Deine mein Väterchen immer fassen und halten, oder wie kleine Jette auch oft es macht sie unter meine Wange ziehn und darauf ruhen. Schlafe süß mein Geliebter und erwache heiter morgen.

 Ehrenfried von Willich, vgl. Brief .  [Schließen]  Am linken Rand von Blatt 94 Ich fragte Dich nach Kleider von Ehrenfried Du hast mir nicht geantwortet

Mittwoch Abend

 Vgl. Brief . [Schließen]Ach heiter bist Du wohl nicht erwacht liebes Väterchen sondern das Herz voll Kummer sehe ich Dich gedankenvoll und ernst – und immer durch das alles hindurch liebend und sehnsuchtsvoll zu mir hingeneigt. Ach wenn Du nicht mehr hoffen dürftest kann ich begreifen wie groß wie tief dein Schmerz sein müßte! | 95v  Vgl. Brief . [Schließen]Gott gebe doch daß deine nur schwache Hoffnung sich bestätige und alles noch gut werde! wie würde es auch mich traurig machen – ach unser schönes Glück welchen Stoß würde es erleiden endete die Sache hoffnungslos! ich weiß gewiß nein das Leiden könnte ich nicht haben Dich erliegen zu sehn – aber schon Dich traurig zu sehn – süßer Mann es würde mir ins Herz schneiden. Meine Freude an all den kleinen Weinachtsherrlichkeiten ist sehr verringert, ich kann nun so nicht hängen an den lieben Kleinigkeiten nun Du so großes in Deinem Herzen bewegst.

Hätte ich doch Weinachtsabend einen Brief!

 Vgl. Brief . [Schließen]Wie danke ich Dir innig für dein schönes Geschenk noch habe ich sie nicht in Händen die lieben Bücher aber ich freue mich nicht wenig auf sie – es ist ja so was Schönes was wolltest Du mir denn noch wohl mehr und besseres geben – bester Ernst es ist ja ein herrlicher Weinachten.  Vgl. Brief . [Schließen] Ja Dein Portrait hätte mir außerordentliche Freude gemacht – Weinachten komt auch noch öfter wieder –

Karoline Wucherer ist nun dort? grüße sie von mir recht freundlich – willst Du das thun? Wie freu ich mich auf alle lieben Menschen die Du mir noch zuführen wirst – welch ein Reichthum!

Es ist doch wunderbar daß Du nun grade kein | 96 Mädchen lieben konntest. Du sagtest uns das schon einmal vor vier Jahren in Götemitz im Garten Du habest immer die sichere Ahndung gehabt daß Du würdest eine leidende Frau beglücken – Da weiß ich noch wie ich dachte – also ich hätte es nie sein können –? die Unmöglichkeit selbst auf den Fall wenn unsere Herzen nicht schon vergeben gewesen wären – wollte mir schon nicht recht einleuchten – Du kannst denken es war nur so ein augenblickliches Denken daran. Gott wie wunderbar ist es gekommen! Herzens Ernst welche Wonne ist mir die Sicherheit in Dir die Ueberzeugung aus Deinem tiefsten Innern daß du das rechte gefunden

Vgl. Brief .

– o ich muß es Dir wohl glauben wenn du so süß so ergreifend mich deßen versicherst und da Du es gerne von mir hörest dir sagen wie auch ich es fühle an Deine Brust gelehnt an Deinen Lippen hängend – O sehne Dich nur recht lebendig es wird ja alles so süß sein wenn wir uns wircklich haben.

 Vgl. Brief . [Schließen]Du frägst mich wie weit ich im Plato gekommen leider gar nicht weit. Nur einige Stücke aus einem der ersten Bände hat Ehrenfried mir vorgelesen. Sobald klein Jettchen kam war es damit ganz vorbei. In Götemitz war ich nicht als du den Anfang des Phädon gelesen. Eher als ich bei Dir bin kann ich wohl nichts davon genießen wie ich mich auch sehne | 96v ich habe gar zu wenig Zeit. Des Abends nach 10 ist die einzige ruhige und einsame Zeit und dann schreibe ich meistens gerne an Dich – Ach wo soll die Zeit in Berlin wohl herkommen – süßer Ernst das ist mir wircklich ordentlich eine Sorge. Besonders doch deine Zeit, wie ich Dich nur recht geniessen soll und auch die Kinder wie sie Dich viel haben sollen – aber auch ich wollte so gerne noch vieles lernen, und mit den Kindern mich beschäftigen und viel arbeiten, alles selbst machen was nur thulich ist und noch Clavier spielen und vieles lesen – Der guten   Anne (Nanny) Schleiermacher  [Schließen] Nanny Beistand wird mir sehr viel werth sein.  Ich hoffe auf Dich daß Du mich gewöhnen wirst recht wenig zu schlafen, ich schlafe auch jezt nicht viel aber es kann doch weniger sein und daß es mir nicht schaden wird weiß ich gewiß.

Geliebter Ernst wie ist dein Gefühl immer so ganz auch das meine – ja diese Seeligkeit in uns, diese Frische würde in dem verhängnißvollsten Leben in uns bleiben. So lange wollte ich für mich stehen es möchte uns treffen was da wollte als ich an Deiner Seite stände so lange ich an deine Brust mich retten könnte – Aber ach süßer Ernst nur keine Trennung von Dir – kein Losreißen von dem lieben Manne – meinem Leben – dem Herzen meines Herzens! – Nur kein Verlust, keins unserer süßen Kinder dem dunkeln Tode überlassen müßen. | 97 Gott ich kann den trüben Bildern gar nicht folgen – ich weiß wohl ich sollte nicht so bedingen und Ausnahmen machen und ich thue es auch eigentlich nicht, sondern der stille betende unaussprechlich wehmüthige und doch seelige Gedanke „Gott Dein Wille geschehe“ verläßt mich nicht lange. Es ist nur daß ich in meiner Ohnmacht noch nicht begreifen und fassen kann wie sich jenes tragen ließe.

Ich konnte es vorher auch nicht denken wie ich Ehrenfried missen könnte.

Sprich es mir nur immer aus wenn Dir trübe Ahndungen aufsteigen als könnte der Umsturz des Ganzen auch Dich wieder aus Deiner Bahn werfen und uns länger getrennt halten – oder wenn Dir gar noch etwas traurigers und gefahrvolles daraus erwachsen könnte.

Mein Ernst laß deine Jette nicht lange ohne Nachricht. Noch habe ich gar keine traurige Besorgniße als die die Du mir selbst mitgetheilt. Ich bin gar zu sehr eingelebt in dem schönen frohen Leben!

Laß Dich nun umarmen mit aller kindlichen Zärtlichkeit und wiege mich ein an Deiner Brust in süße Lust daß ich fühle wie unvergänglich unsere Freude ist und heitrer aufspringe und den Abschiedskuß auf deine Lippen drükke denn ich muß schlafen gehn, am Lichte sehe ich daß es schon spät sein muß.

Donnerstag Abend.

Obgleich Lotte Kummerow mir gerathen hat nur alle Dienstage an Dich abzuschikken weil die Freitagsbriefe doch überlägen | 97v will ich dies wohl doch noch versuchen ob Du den Brief   lies: nicht schon  [Schließen]richt schon erhältst und also morgen ihn wegschicken.

 Sophie Schlichtkrull, vgl. Brief . [Schließen] Höre Sophie äußerte mir heute daß es ihr unlieb sei wenn Schlichtkrull so mit Kathen zusammen gestellt würde besonders in Hinsicht auf mich und die Kinder, da dieser doch gar nicht das Gefühl für uns habe wie Schlichtkrull – Wenn Du noch nicht geschrieben hast so rede ihn nur nicht auf bloßen Vormund an – indeßen das wirst Du ohnehin nicht thun. Du hast wie es mir scheint ein so außerordentliches Geschick auch bei solchen Dingen,  andere Auflösung: um [Schließen]und die Menschen zu nehmen die uns lieb und gleichgültig zugleich sind daß ich Dich recht bewundere. Es war außerordentlich wie Du Dich mit Kathen standest. Die liebe arme Sophie hat sich manches von Schlichtkrull überredet was er wohl nicht wirklich hat – aber wie sehr ist es ihr zu gönnen daß sie in dieser Täuschung die ihr Trost giebt, verbleibe und ich bin recht aufmercksam auf mich daß ich sie in diesem Punkte nicht verletze.  ohne Klammern am Rand von Bl. 97v, 96v und 97
Sachanmerkung:

Bruder] Friedrich von Mühlenfels
 [Schließen]
(Auch hat er gegen mich und die Kinder recht wircklich außerordentlich viel Güte. Diese läßt mich auch nur wenig zum Gefühl des Gedrücktseins kommen, obwohl ich jezt lediglich von seiner Güte lebe, denn da mein Bruder mir gar kein Geld geben kann, bin ich nicht im Stande das geringe Kostgeld zu geben was wir früher verabredet hatten.)
Alles was mir sonst hier sehr störend war worunter besonders die gründliche Unsauberkeit gehört – wird mir jezt viel weniger schwer zu tragen – ich habe bei allem das Gefühl in mir, es ist nur eine Uebergangszeit – Unsere Kleinen sind jezt sehr munter und spielen oft gar süß miteinander.  Ehrenfried von Willich (d. J.) [Schließen] Friedle kann gar zu herzlich froh sein, übrigens herrscht er schon ganz ordentlich. Jette muß wahrlich thun was er will. | 99

Ich laße sie nun täglich Vormittags auf der Diele und im kalten Zimmer sich etwas herumjagen, sie wurden mir gar zu weichlich; aber recht draußen heraus bei dieser schrecklichen Kälte das mag ich nicht wagen, besonders bin ich bange daß die kleinen Füße zu sehr erfrieren möchten und wenn sie sich nicht selbst frei bewegten, könnte es ihnen auch nicht zuträglich sein dünckt mir. Ich möchte wissen wie es Dir recht ist liebes Väterchen.  Zu warm schlafen sie gewiß nicht denn sie sind nur mit Decken zugedeckt und das Zimmer ist wenig geheizt – auch schlafen sie nicht viel am Tage! Es ist nichts dagegen zu thun bei Friedle daß er um 5 Uhr wenigstens erwacht, mit Jette ist es beßer. Ich habe dir schon gesagt daß ich ihn dann gerne fortgebe um weiter zu schlafen. Ich thue es gar zu gern aber doch immer mit einer kleinen Gewißensunruhe, es ist mir fatal grade die ersten Stunden nicht bei ihnen zu sein, sie nicht selbst anzukleiden und dergleichen. Wenn  Luise von Willich [Schließen] Louise wieder hier ist will ich noch wieder versuchen ob ich es nicht über mich gewinnen kann den Morgenschlaf aufzugeben. Die eigentliche Nacht hindurch sind die Kleinen in der Regel ganz ruhig.

 Vgl. Brief . [Schließen]Ich denke süßer Ernst Du bist als Kind nicht wircklich dumpf gewesen, es hat nur so geschienen, alle bedeutenden Anlagen sind in träumendes | 99v Wesen verhüllt gewesen – Deine Menschen haben dich nicht gekannt.   Ich war nur dumpf was das Gefühl angeht, besonders ohne Liebe – (ach Gott ich hatte auch keinen um mich der es verdient hätte daß ein Kind sich an ihn geschloßen!) sonst war ich ganz aufgeweckt und hatte Fähigkeit und großes Interesse zum Lernen.  Vgl. Brief . [Schließen]Von der Heftigkeit von der ich Dir geschrieben weiß ich nur aus den Erzählungen meiner Wärterinnen, so lange ich denken kann bin ich nicht sehr heftig gewesen aber wohl entsinne ich mich des herrschens wozu ich aber auch sehr natürlich kommen konnte. Früher der lieben Mutter Liebling gewesen und das älteste von meinen jüngeren Geschwistern hatte ich völlig die Regierung des kleinen Volkes an mich gezogen – Es hat mich sehr gefreut daß Du meinen Bruder so durchblickt hast, ja hindurch blicken muß man durch alles was Verbildung und Ungebildetheit seinem Erkennen entgegen stellen – aber der Fond ist wircklich schön. Ich habe immer recht reine Freude über das schöne Verhältniß zwischen ihm und seiner Frau – es ist so innig und zart und von diesen Seiten eine rechte Ehe.

 Vgl. Brief . [Schließen]Ganz recht hast Du in dem was Du mir in einem früheren Briefe über Lotte Schwarz sagst, grade so ist es daß ich eben noch gar nicht weiß wie ich mit ihr daran bin. Freundin – davon ist es noch weit entfernt und ich zweifle fast ob sie mir das je werden wird. | 98 Aber sehr gerne mag ich mit ihr sein, ihre Laune ihr Witz ihre Klugkeit ziehen mich an. Ob sie schon dahin ist es ganz aufrichtig mit sich selbst und andern zu meinen davon bin ich nicht überzeugt will aber auch nicht daran zweifeln – ich kenne sie wenig. Früher hat sie mir ordentlich wiederstanden – aber wie sehr hat sie sich verändert. Ist ihre Liebe und ihr Glück nur Wahrheit in ihr so wird sie wohl dadurch geläutert und geheiligt werden und dann könnte sie mir glaube ich sehr lieb werden. Daß es mich reute ihr aus deinen Briefen was gelesen zu haben war thörigt und doch wieder natürlich – Sie hatte aber gewiß reines Interesse dafür warum hätte sie sonst so dringend mich darum bitten sollen –

 Vgl. Brief . [Schließen]Süßer Ernst das höre ich gar gern von dir daß dir meine Stimme wohl klingt, ich mache mir daraus die Hoffnung daß du wohl wirst zuweilen auch mich lesen hören mögen – und das kann mir bisweilen ein unendlicher Genuß sein. Freilich wenn unsere große Jette bei uns ist die so himmlisch lieset könnte es mir wohl nie einfallen. Ach hätten wir doch auch Zeit zum zusammen lesen! Jette will noch nichts davon hören gleich zu uns zu ziehen und manche ihrer Gründe leuchten mir ein. Du wirst ihr wohl nachgeben müssen. Lieber Ernst wie bin ich schon ganz zu Hause in dem künftigen Leben! | 98v  Vgl. Brief . [Schließen] Ach ja mein Ernst die schlesischen Gebirge – die gute Lotte – die herrnhutische Gemeinde – das sind auch für mich so helle Punkte  korr. v. Hg. aus: dasdaß mir ist so viel Schönes kann mir gar nicht werden noch außer dem aller schönsten das ich in Deinem Besitz habe. – Ich habe heute sehr herzliche Briefe von Wolfs gehabt.

Sage mir doch erhälst Du meine Briefe noch geöffnet? seit langer Zeit schon erfreue ich mich des unversehrten S von beiden Seiten. – Jette läßt Dich bitten ihr von den  Schleiermacher las im WS 1808/09 die Dogmatik und die Theorie des Staates, vgl. A. Arndt u. W. Virmond: „ Schleiermachers Briefwechsel (Verzeichnis) “, S. 303 f.  [Schließen]Vorlesungen zu schreiben wieviel Zuhörer Du habest und ob recht wackere? – Mir sage nur auch öfter ein Wörtchen davon, ich freue mich so erstaunlich an Deinem herrlichen Wirken. Ach süßer Ernst Du bist doch überhaupt ein ganz göttlicher Mensch! Deine Schwester sagt ganz recht wie wollten wir an ihn hinan wenn er keine Fehler hätte! die sehe ich nun nicht und eben so wenig das hinan – aber ich bin auch ganz zufrieden wenn Du nur immer so liebend und so wenig fordernd zu mir herunter Dich begeben willst – Mir ahndet wenn ich erst an Deiner Brust nun wircklich ruhe – mit den lieben Augen Blicke tausche die ich immer auch jezt sehe, dann aber doch noch anders werde ich mehr noch mich gehoben fühlen mein herrlicher Ernst. – Ich sehne mich nach Nachricht von Dir wäre bald Dein Herz erleichtert und von Sorgen frei – mein geliebter ach wie sehr geliebter Ernst lebe wohl. Jette. Grüße mir Nanny recht ordentlich.

 Am linken Rand von Bl. 98v [Schließen] Sophie und Schlichtkrull grüßen Dich beide.

 Am linken Rand Bl. 96 [Schließen] Sophie äußert sich immer so freundlich darüber daß ich eigentlich Unrecht habe es mir was sein zu lassen.

 Am linken Rand Bl. 99 [Schließen]Was wirst Du nur zu diesem hin und her gekritzel sagen?

Zitierhinweis

3003: Von Henriette von Willich. Poseritz, Mittwoch, 21.12. bis Donnerstag, 22. 12. 1808, ediert von Sarah Schmidt und Simon Gerber. In: schleiermacher digital / Briefe, hg. v. Simon Gerber und Sarah Schmidt. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/S0006832 (Stand: 26.7.2022)

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