Laut Tageskalender gingen die beiden Sendungen am
13.7. (datiert vom 8.7.) und 19.7. ein.
[Schließen]Deine erste Sendung lieber Freund ist mir nach Sagard nachgekommen,
die zweite habe ich bei der Rükkunft von dort
vorgefunden.
laut Tagebuch vom 9.-19.7.
[Schließen]Wir waren elf Tage von hier abwesend, immer vom Wetter aufs herrlichste
begünstiget.
Jettchen
Willich immer mit uns,
Kathen reiste am 13.7. zurück nach
Götemitz.
[Schließen]die Kathen
und Luise zur Hälfte.
Nun würden wir auf unsern Abzug denken, wenn ich nicht die größte
Lust hätte, erst Herrmann
Baiers Einführung als Diakonus in
Altenkirchen beizuwohnen
welche den
30ten Juli ist[.]
Den 2ten August denken
wir dann gewiß zu reisen, aber wie die Herz es sehr wünscht über
Anclam
und
Prenzlow
um am lezten Ort ihre
Brenna und
Sara de Lemos
[Schließen]Schwestern und
wohl Philipp Wilhelm und
Ena
Wolf
[Schließen]Wolfs zu sehen.
Das wird
uns wol einen Tag länger unterwegens aufhalten als sonst nöthig
wäre[.]
Vgl. Reimers Vorschlag im Brief
2765,
13 – 15, über Greifswald und Brandenburg zu fahren.
[Schließen]Auch finden wir vielleicht von Prenzlow aus Gelegenheit und kommen so nicht
minder wohlfeil weg als auf die andere Art.
Reist Caroline Wew. eher ab, wie sie
glaubt zu müssen,
so reiset
Benda , der Bräutigam von der
Luise von
Mühlenfels
[Schließen]
Kathen jüngsten Schwester
mit uns. Wir sind also
was die Ausgaben betrift immer leidlich arrangirt aber doch
reichen die 20 Ld’or nicht ganz. Schadet | 96v auch nicht sonderlich viel da
Vgl. Brief
*2768; wahrscheinlich eine
erste Vergütung für die Vorlesetätigkeit vor
Universitätsgründung.
[Schließen]
Deine erste Sendung zugleich eine Anzeige
von
Minister Stein enthielt daß 200 R für mich
angewiesen und gegen Quittung bei Hund zu heben
wären.
Ich hoffe sie laufen bis zu meiner Rükkunft nicht
davon, und wenn sie verbraucht sind komt wieder ein dito.
Indeß läugne ich nicht daß dieser mißliche Zustand anfängt
mich herzlich zu langweilen und daß ich sehnlich wünsche es
möge bald zu einer Entscheidung kommen.
Schleiermacher spielt
auf den zähen Krieg
Napoleons
in
Spanien
im Sommer 1808, auf die Krönung des
Schwagers Napoleons
zum König in Neapel am 15. 7. 1808 sowie auf den Abzug der
schwedischen Truppen zum Einsatz im Russisch-Schwedischen Krieg
1808/1809 an.
[Schließen]
Gerüchte wie man sie auch jezt hier wieder
hat daß der König die Krone niederlegen wolle
beunruhigen mich nicht leicht aber es
wird mir doch immer zweifelhafter ob diesen Sommer
etwas geschehen wird um die Sache zu wenden oder zu
enden.
Beschäftigung gestehen die Franzosen ja ein in
Spanien wenn sie auch nicht von
Verlust reden,
und
über der Zeileaber
auch jenes müßte schon ein kräftiges
Signal zum Ausbruch sein.
Regt man sich aber anderwärts nicht: so muß
natürlich die Sache ein solches Ende nehmen wie in
Neapel.
Hier spricht
man jezt auch mit großer Gewißheit daß in den
nächsten Tagen die Truppen eingeschifft
werden sollen um nach Schweden
zu gehn.
Sie sind zur Uebung schon mehreremale ein und
ausgeschifft worden. Diese Unternehmung
wenn sie wirklich gemacht wird spannt meine ganze
Erwartung. Wo die Engländer
sind weiß man nicht.
Schiessen hörten wir auf
Jasmund fast täglich in der
See aber wir haben
nicht das Glükk gehabt auch nur | 97 ein einziges Schiff zu sehen. Auf
Wittow erzählte man,
es sei ein paar Tage vorher von Hiddensee aus eine
Flotte von 80 Segeln gesehen
worden.
Auch ist zum großen Verdruß der Franzosen
in Pommern ein
schwedischer Officier mit ein paar Mann heimlich
gelandet, und
haben in größter Ruhe ein Paar Tage recognoscirt
ohne gefangen worden zu sein
[Anne (Nanny) Schleiermacher:] Schleier ist aus, und die Brife müßen heut fort, wider Vermuthen, und da der Brif später als wir selbst ankäme, so schike ich ihn so wie er hir ist fort. Die Hertz trägt mir viele Grüße ann Sie Alle auf.
NannyZitierhinweis
Download