Berlin  unter der ZeilePotsdam d 14 Sep 1814

Guten Morgen lieber Bruder noch schlafen meine Fräuleins vor 7 weke ich sie nicht – – aus Nanys Briefe wirst du hören daß wir am Montag in Neugarten waren. Gestern in sans Soucis – beides finde ich warhaft Kö niglich – das äußre das innre kenne ich noch nicht – die vielen Statuen der Griechen sind gleichsam die Schatten die uns unaufhörlich daran erinnern wie viel in dem Mann vereinigt war – bey deßen Bild die Franzosen sagten –: lebtest du, wir wären nicht Hier. Die gute Obristin läßt es sich recht angelegen sein jeden heiteren Tag zu benuzen mir wieder was neues zu zeigen – – Heute | 3v fahren sie nach Berlin kommen Morgen Abend wieder ich benuze dis um Euch diese Blätter zu schikken – welchen Tag ich bey Euch eintreffe werde ich wohl erst hören wenn sie zu Hause kommen – die kurze Zeit wollen wir aber recht benuzen ich hoffe Ihr werdet viel erzählen – wenn nichts stöhrendes von Seiten der Gemeine komt – so werde ich durch die Gnade und täglichen Beystand Gottes hier ein recht nüzliches und auch ruhiges Leben führen. Gestern Abend war Herr von Alvensleben zum The wir waren bis 11 zusamen dis gehört noch zu meinem Bericht – Du hast dich doch recht an den Kleinen erquikt – küße sie herzlich – so auch dein liebes Weib

von deiner Lotte

Zitierhinweis

4070: Von Charlotte (Lotte) Schleiermacher. Potsdam, Mittwoch, 14.9.1814, ediert von Sarah Schmidt und Simon Gerber. In: schleiermacher digital / Briefe, hg. v. Simon Gerber und Sarah Schmidt. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: https://schleiermacher-digital.de/S0007667 (Stand: 26.7.2022)

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